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Elbengift: Die Zwerge Von Elan-Dhor 1

Elbengift: Die Zwerge Von Elan-Dhor 1

Titel: Elbengift: Die Zwerge Von Elan-Dhor 1 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Frank Rehfeld
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es versucht. Wir konnten das Schlimmste im letzten Moment verhindern, und nachdem die ganze Halle eingestürzt ist, liegt das Tor nun unter hunderten Tonnen von Gestein verschüttet. So besteht wenigstens keinerlei Gefahr mehr, dass noch einmal jemand etwas Derartiges versucht.«
    »Ich habe es nicht getan«, stieß er hervor und richtete seinen Oberkörper auf. So unsinnig die Geschichte auch klang, warum sollte Illurien ihm so etwas erzählen, wenn es nicht der Wahrheit entsprach? Die Halle, an die er sich erinnerte – es konnte durchaus die Halle der Königinnen gewesen sein, und dann die Blitze, gewaltige Entladungen, wie nur eine ungeheuer mächtige Magie sie erzeugen konnte. Etwa die Magie eines magischen Tores zwischen den Daseinsebenen …
    Aber was hatte er in der Halle der Königinnen gewollt? Freiwillig wäre er niemals dorthin gegangen, und vor allem hätte er sich niemals an dem Tor zu schaffen gemacht. Was also war geschehen, und was hatte das alles zu bedeuten?
    »Bitte, Ihr müsst mir glauben. Ich weiß nicht, was dort unter der Erde geschehen ist. Es ist für mich alles hinter einem dichten Schleier verborgen. Wenn ich beim Tor war … dann hat mich irgendetwas dazu getrieben. Das ist es! Irgendetwas hat mich beeinflusst, deshalb …  deshalb kann ich mich auch nicht mehr daran erinnern. So muss es gewesen sein! Bitte, das ist die Wahrheit!«
    Er verachtete sich selbst dafür, dass er sich auf diese Weise demütigte und die Herrin regelrecht anflehte, aber er war so verwirrt, dass in seinem Kopf alles durcheinanderging und es ihm kaum gelang, einen klaren Gedanken zu fassen. Manches, was er in letzter Zeit getan hatte, kam ihm mit einem Mal seltsam vor, aber darüber konnte er jetzt nicht auch noch nachdenken.
    Lhiuvan wusste nicht, was schrecklicher für ihn war – dass er offenbar Taten begangen hatte, die seinem Naturell überhaupt nicht entsprachen, oder dass eine fremde Macht die Kontrolle über ihn gewonnen und ihn dazu getrieben hatte.
    Illurien seufzte kopfschüttelnd.
    »Ich weiß nicht, was das für eine Geschichte ist. Ich wünschte fast, ich könnte Euch glauben, dass Ihr für Euer Tun nicht verantwortlich wart, aber es gibt nichts, was für Eure Behauptungen spricht.« Sie seufzte erneut und straffte sich. »Nun, wir werden die Wahrheit herausfinden, so oder so. Ich zweifle nicht daran, dass das Tribunal anordnen wird, die Wahrheit notfalls in Euren Gedanken zu lesen, wenn sie anders nicht ermittelt werden kann. Spätestens dann wird sich herausstellen, was wirklich geschehen ist und ob Ihr schuldig seid.«
    DAS DARF NICHT GESCHEHEN!
    Lhiuvan zuckte zusammen. Die Stimme erklang urplötzlich geradewegs in seinem Geist, kalt und grausam und so machtvoll, dass es keinerlei Widerspruch, keinerlei Auflehnung dagegen gab. Erneut enthüllte sich ihm ein kleiner Teil seines Gedächtnisses, er erinnerte sich wieder, die Stimme bereits in der Halle der Königinnen gehört zu haben, kurz bevor er das Bewusstsein verloren hatte.
    SEI UNBESORGT, DIR WIRD NICHTS GESCHEHEN. ICH WERDE ES NICHT ZULASSEN. ICH HABE GROSSE PLÄNE MIT DIR. UND DIE WERDE ICH NICHT VON EINFÄLTIGEN ELBEN VEREITELN LASSEN.
    Lhiuvan verspürte den Drang zu schreien. Er wollte Illurien und den anderen von der Stimme erzählen, aber kein Laut kam über seine Lippen. Stattdessen ließ er sich wieder auf die Trage zurücksinken und schloss die Augen.
    Ein lautes, böses Lachen erfüllte seinen Geist.
    Äußerlich lag Lhiuvan scheinbar entspannt da, doch in seinem Inneren tobte ein verbissener Kampf, während er tausend Schrecken durchlebte.
    Wer bist du? Was willst du von mir?
    Immer wieder stellte er diese Fragen, aber die fremde Stimme antwortete nicht. Nur ihr Lachen erfüllte noch immer seinen Geist. Dennoch kontrollierte sie zugleich alle seine Handlungen. Es war ihm unmöglich, eine Warnung hervorzustoßen oder den anderen auf sonst irgendeine Art mitzuteilen, dass etwas nicht stimmte.
    Er war nicht völlig hilflos, sondern besaß nach wie vor die Kontrolle über seinen Körper. Einfache Bewegungen konnte er völlig selbstständig ausüben, war in der Lage, die Augen zu öffnen und zu schließen, den Kopf zu drehen und die Arme zu bewegen. Lediglich reden konnte er nicht, und jeder sonstige Versuch, irgendwie auf seine Lage aufmerksam zu machen, wurde sofort unterdrückt.
    Mit aller Kraft kämpfte er dagegen an, aber der fremde Verstand, der sich in seinem Körper eingenistet hatte, erwies sich als zu stark. Lhiuvan

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