Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Elbengift: Die Zwerge Von Elan-Dhor 1

Elbengift: Die Zwerge Von Elan-Dhor 1

Titel: Elbengift: Die Zwerge Von Elan-Dhor 1 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Frank Rehfeld
Vom Netzwerk:
Steuerbord, und dort waren die Elbenkrieger auch in Deckung gegangen. Niemand achtete auf ihn, als er auf die gegenüberliegende Bordwand zukroch. Pfeile prasselten auf das Deck des Schiffes hernieder, viele davon brennend, und setzten auch das Holz in Brand. Elben hasteten geduckt umher, um die winzigen Feuer zu löschen, ehe sie sich ausbreiten konnten.
    Auch das große Segel war mehrfach von Brandpfeilen getroffen worden und hatte bereits Feuer gefangen, doch erstickten die Flammen fast sofort wieder unter der Zauberkraft der Magier.
    Ungeachtet der Warnung kämpfte Lhiuvan gegen den fremden Einfluss an und versuchte, die Kontrolle über seinen Körper zurückzugewinnen. Eine Flucht würde ihm nichts nutzen. Nur wenn Illurien oder die Magier herausfanden, dass tatsächlich etwas mit ihm nicht stimmte und er nicht aus eigenem Willen handelte, bestand Hoffnung, dass es ihnen gelang, ihn zu befreien.
    Wenn er wenigstens einen Ruf hätte ausstoßen können …
    Aber seine Bemühungen blieben auch jetzt erfolglos. Es gelang ihm weder, sein Kriechen zu verlangsamen, noch, einen einzigen Laut über die Lippen zu bringen, um jemanden auf seine Flucht aufmerksam zu machen. Unbemerkt erreichte er die Reling und zog sich daran hinauf.
    Die Schwanenkönig segelte bei schwachem Wind auf dem Oronin dahin. Der Breite des Flusses zufolge befand sie sich bereits in der Nähe der Meeresmündung, aber das hatte er aufgrund des Überfalls ohnehin schon vermutet. Sie durchquerten das von den Barbaren kontrollierte Gebiet.
    Verzweifelt verfluchte Lhiuvan ihren selbstmörderischen Wagemut. Selbst die primitivsten Wilden mussten mittlerweile erkannt haben, dass sie gegen die Elbenschiffe nichts ausrichten konnten und für jeden Überfall mit einem hohen Blutzoll bezahlten. Tatsächlich hatte es in den letzten Jahren nur noch ganz vereinzelte Angriffe gegeben, doch einige der Barbaren hatten die Hoffnung auf einen Überraschungserfolg offenbar immer noch nicht aufgegeben.
    Mit scharfen Blicken suchte er das linke Flussufer ab, aber nirgendwo konnte er Feinde entdecken. Ohne etwas dagegen tun zu können, wuchtete er seinen Körper über die Reling und stürzte in den Fluss.
    Trotz der Jahreszeit war das Wasser eisig. Es schlug über ihm zusammen, raubte ihm für einen Moment den Atem und drohte ihn zu lähmen. Fast wünschte er schon, dass genau dies geschehen würde. Es war besser, tot zu sein, als mit den Zwängen zu leben, die ihn gegenwärtig beherrschten. Mochte er untergehen und ertrinken oder von der Strömung ins Meer hinausgetragen werden, es würde eine Erlösung sein.
    Aber auch dieser Wunsch wurde ihm nicht gewährt.
    Befehlen gehorchend, die nicht von ihm kamen, begannen seine Arme nach wenigen Sekunden Schwimmbewegungen zu machen, die ihn wieder nach oben trieben, bis sein Kopf die Wasseroberfläche durchstieß. Gierig schnappte er nach Luft, schluckte Wasser und hustete keuchend.
    Als er sich umblickte, hatte sich die Schwanenkönig bereits ein gutes Stück von ihm entfernt. Entweder hatte man seine Flucht noch nicht bemerkt, oder Illurien hielt das Risiko für zu groß, seinetwegen umzukehren und sich erneut dem feindlichen Beschuss auszusetzen. Vielleicht glaubte sie auch, dass er in seinem Zustand nicht überleben würde und sich lieber selbst gerichtet hatte, statt sich dem Tribunal und der zu erwartenden Bestrafung für sein Tun auszuliefern.
    Jedenfalls segelte das Schiff weiter und würde wohl auch nicht zurückkehren.
    Erneut begann Lhiuvan mit Schwimmbewegungen. Er war ein guter Schwimmer, doch mit gefühllosen Beinen fiel es auch ihm schwer, sich über Wasser zu halten. Immer wieder geriet er mit dem Kopf unter die Oberfläche und musste Wasser schlucken. Nur mit äußerster Anstrengung kämpfte er sich Meter um Meter auf das Ufer zu. Als das Wasser schließlich seicht genug wurde, dass er kriechen konnte, war er so erschöpft, dass es ihm kaum noch gelang, sich über die flache, mit Gras bewachsene Böschung auf festes Land zu ziehen.
    Aber die fremde Wesenheit nahm keinerlei Rücksicht auf seine Schwäche und den grausamen Schmerz in seinen blutenden Armen. Vielleicht spürte sie ihn nicht einmal, dabei hatte er sich die Haut längst schon von den Handgelenken bis zu den Ellbogen aufgeschürft. Unerbittlich trieb sie ihn weiter voran, bis er in einer kleinen Mulde eine Gruppe von Büschen erreichte, unter die er kroch, um vor einer zufälligen Entdeckung durch unfreundliche Blicke geschützt zu sein.
    Erst dann

Weitere Kostenlose Bücher