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Elbengift: Die Zwerge Von Elan-Dhor 1

Elbengift: Die Zwerge Von Elan-Dhor 1

Titel: Elbengift: Die Zwerge Von Elan-Dhor 1 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Frank Rehfeld
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überstanden, aber jede Aufregung würde deine Heilung gefährden.«
    »Das ist Nasiluan, der Oberste der Heilergilde. Ihm untersteht dieses Haus. Er hat dich in den letzten Tagen gepflegt, und ihm verdankst du beinahe ebenso viel wie Molakan und einigen anderen, die sich seit deiner Verletzung um dich gekümmert haben.«
    »Dafür danke ich Euch«, sagte Thalinuel. Der Name des Obersten Heilers war ihr bekannt, doch hatte sie bislang nicht mit ihm zu tun gehabt. Glücklicherweise war sie zuvor noch nie so krank gewesen, dass er sich persönlich um sie hätte kümmern müssen. »Aber ich bin jetzt viel zu aufgewühlt, um zu ruhen oder gar wieder zu schlafen. Das kann ich erst, wenn ich weiß, was alles geschehen ist, während ich bewusstlos war.«
    Nasiluan zögerte und betrachtete sie einige Sekunden lang skeptisch.
    »Also gut«, sagte er schließlich. »Du hast dich gut erholt und scheinst stark und entschlossen genug für ein solches Gespräch zu sein. Allerdings nicht länger als ein paar Minuten. Und zuvor werde ich mir deine Wunde noch einmal ansehen.«
    Er trat an ihr Bett und wickelte den Verband ab. Thalinuel erschrak selbst bei dem Anblick, der sich ihr bot. Das Fleisch unter den Binden war grau und aufgequollen wie das einer Wasserleiche, doch hatte die klaffende Wunde sich wieder geschlossen und war gut verschorft. Nasiluan bestrich den Arm mit einer Salbe und umwickelte ihn mit einem frischen Verband.
    »Ich werde später noch einmal nach dir sehen«, sagte er und fügte an Verilon gewandt hinzu: »Denkt daran, was ich gesagt habe. Nur ein paar Minuten, und sorgt dafür, dass sie sich nicht aufregt.«
    Thalinuel wartete, bis er gegangen war, dann blickte sie Verilon fragend an.
    »Also dann, erzähl schon. Das Letzte, woran ich mich vor meiner Ohnmacht erinnere, ist, wie Molakan herausfand, dass die nördlichen Stämme hinter dem Überfall auf uns stecken. Was geschah danach?«
    »Nun, ich war erschrocken und habe sofort nach Molakan gerufen, als du so plötzlich zusammengebrochen bist. Aufgrund seiner Magie versteht er auch viel von der Heilkunst. Er hat dich behandelt, aber dein Zustand verschlechterte sich trotzdem immer mehr, bis wir uns schließlich die Waffe genauer angesehen haben, mit der du verwundet wurdest. Da entdeckten wir dann das Gift. Wir fanden auch noch eine zweite vergiftete Klinge, die jedoch glücklicherweise niemanden von uns verletzt hatte. Anschließend konnte Molakan dich besser behandeln, deinen Zustand zumindest stabilisieren, und nach unserer Rückkehr zum Rastplatz hat sich auch die Königin um dich gekümmert. Du warst im Delirium und hast vor Fieber fast geglüht. Aber erst in der Obhut der Heiler hier in Saltinan trat eine echte Besserung ein. Das ist kurz gefasst das, was passiert ist. Dein Schicksal hing wirklich an einem seidenen Faden, doch nun scheint die Gefahr glücklicherweise überwunden zu sein. Ich habe mir ungeheure Sorgen um dich gemacht.«
    Und warum? , dachte Thalinuel. Hatte er nur befürchtet, eine Kampfgefährtin und Freundin zu verlieren, oder gingen seine Gefühle für sie doch tiefer? Immerhin hatte er an ihrem Bett gewacht, und das nicht nur heute, wie sie vermutete. Aber sie sprach nichts davon aus.
    »Und was ist ansonsten geschehen?«, fragte sie stattdessen. »Welche Schritte hat König Lotharon unternommen? Immerhin haben wir ja herausgefunden, wer hinter dem Überfall steckte.«
    Ein Schatten glitt über Verilons Gesicht.
    »Ich fürchte, das fällt genau in die Bereiche, von denen Nasiluan nicht möchte, dass wir jetzt darüber sprechen, weil es dich nur unnötig aufregen würde. Das ist kein Thema, um es am Krankenbett zu diskutieren.«
    »Aber genau das ist es, was mich am meisten interessiert«, beharrte Thalinuel. »Ich bin schließlich überhaupt erst verwundet worden, um diese Dinge in Erfahrung zu bringen.«
    Er seufzte.
    »Wie du meinst. Du wirst es ja doch spätestens in ein paar Tagen hören und keine Ruhe geben, bis ich dir alles erzählt habe. Bei unserer Rückkehr hat der König wegen unseres eigenmächtigen Handelns vor Wut geschäumt, aber ansonsten nichts unternommen, um unser Verhältnis zu den anderen Völkern nicht noch mehr zu belasten. Er ging sogar so weit, uns zu verbieten, über das zu sprechen, was wir in Erfahrung gebracht haben, aber irgendwie sind die Informationen dennoch durchgesickert. Seither ist die Empörung in unserem Volk groß. Viele fordern ein hartes Vorgehen gegen die Menschen. Nicht nur aus Rache,

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