Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Elbengift: Die Zwerge Von Elan-Dhor 1

Elbengift: Die Zwerge Von Elan-Dhor 1

Titel: Elbengift: Die Zwerge Von Elan-Dhor 1 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Frank Rehfeld
Vom Netzwerk:
verheilt, dass sie nicht einmal mehr einen Verband tragen musste.
    Und nun lud Molakan sie zu sich ein, obwohl er gerade zum jetzigen Zeitpunkt vermutlich noch mehr Arbeit als sonst zu erledigen hatte.
    Zwei Tage waren seit der Nachricht vergangen, dass Riell angegriffen worden war. Diesen Hilferuf einer Elbensiedlung konnte selbst König Lotharon nicht einfach ignorieren. Zusammen mit vierhundert Kriegern war er persönlich nach Riell gesegelt, vierhundert weitere Reiter unter dem Kommando von Verilon hatten sich auf dem Landweg dorthin aufgemacht.
    Achthundert Elbenkrieger, eine beeindruckende Streitmacht, die ausreichen sollte, jeden noch so großen Pöbelhaufen aufgebrachter Bauern, Fischer und Handwerker in die Flucht zu schlagen, denn mehr als das waren die Menschen dort nicht. Zumindest bislang unterhielten sie kein festes Heer, da dies gegen die nun aufgegebenen Vereinbarungen mit den Elben verstoßen hätte, und eines auszubilden, würde geraume Zeit dauern. Mindestens einige Jahre, und sofern sie nicht in gewaltiger zahlenmäßiger Überlegenheit antraten, würden menschliche Soldaten selbst dann noch keine Gefahr für Elbenkrieger darstellen, die von Kindheit an Disziplin und den Umgang mit den verschiedensten Waffen erlernt hatten.
    Sie wünschte, sie hätte mit nach Riell reiten können, aber aufgrund ihrer Verletzung war daran freilich nicht einmal zu denken gewesen. So blieb ihr nichts anderes übrig, als auf Nachrichten zu warten, doch seit dem Aufbruch des Heeres waren noch keine eingetroffen.
    Es war unglaublich, wie viel sich in der kurzen Zeit seit dem gescheiterten Treffen verändert hatte. Nicht einmal sie hatte erwartet, dass sich so schnell so gravierende Folgen ergeben würden. Eher hatte sie mit einem langsamen, schleichenden Prozess über mehrere Jahre gerechnet, während deren sich der elbische Einfluss bei den jüngeren Völkern mehr und mehr schmälern und diese zu immer größerer Eigenständigkeit finden würden. So viel Geduld brachten sie aber anscheinend nicht auf – eine weitere Tugend, die sie abgelegt hatten.
    Nahezu alle Völker hatten den bei ihnen lebenden elbischen Beratern – Aufpassern , wie sie selbst sie bezeichneten – inzwischen zu verstehen gegeben, dass ihre weitere Gegenwart unerwünscht war. Sie hatten wahrlich keinen Tag länger als nötig gewartet, um die Trennung zu vollziehen und so viele Bande wie nur möglich zu Thalinuels Volk zu zerschneiden.
    Das allein wäre schon schlimm gewesen, doch manchen, vor allem den aggressiven Menschen, reichte noch nicht einmal das, wie der Angriff auf Riell und zahlreiche andere Vorfälle zeigten, von dem Überfall durch die Tzuul und Trolle gar nicht erst zu sprechen.
    Zwar machte Thalinuel sich Sorgen um Verilon, aber angesichts all dieser Ereignisse, die den König bislang nicht zu Taten getrieben hatten, hoffte sie dennoch, dass es bei Riell zu einem großen Entscheidungskampf kommen würde. Einem Exempel, um den Menschen zu demonstrieren, mit wem sie sich anlegten und was sie erwartete, wenn sie diesen Weg weiter beschritten, und das zugleich allen anderen Völkern als Warnung dienen mochte, sich gar nicht erst in diese Richtung zu entwickeln.
    Ungeduldig wartete sie, bis Nasiluan zu ihr kam. Wie angekündigt untersuchte er ihren Arm noch ein letztes Mal gründlich, schmierte eine Salbe auf die Narbe und schenkte ihr das Töpfchen mit der restlichen Salbe, damit sie die Behandlung allein fortsetzen konnte. Abschließend stellte er einige Fragen zu ihrem Gesamtwohl, ehe er sie mit der dringenden Ermahnung, den Arm in den kommenden Wochen noch zu schonen, sowie einigen weiteren gut gemeinten Ratschlägen aus seiner Obhut entließ.
    Thalinuel atmete ein paarmal tief die klare Luft ein, als sie das Haus der Genesung verlassen hatte. Man hatte versucht, ihr den Aufenthalt so angenehm wie möglich zu machen, und zumindest in den letzten Tagen hatte sie sich fast nach Gutdünken in der Stadt bewegen dürfen. Dennoch hatte sie sich die ganze Zeit des Gefühls nicht erwehren können, gefangen zu sein. Erst jetzt fühlte sie sich wieder richtig frei.
    Die Zeit bis zu ihrem Treffen mit Molakan verbrachte sie mit Spaziergängen und einigen Erledigungen und machte sich am Nachmittag überpünktlich zum Haus der Türme auf. Dabei handelte es sich um den unteren Teil des höchsten Turms, des Ostturms. Ein vielstöckiges Gebäude, das um den Baum herum errichtet war und schließlich in den eigentlichen Turm überging. Ein

Weitere Kostenlose Bücher