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Elbensturm: Die Zwerge von Elan-Dhor

Elbensturm: Die Zwerge von Elan-Dhor

Titel: Elbensturm: Die Zwerge von Elan-Dhor Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Frank Rehfeld
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Radon und Lartronia; eines Krieges, bei dem die Zwerge ein ungeheures Vermögen verdienen würden, indem sie beide Seiten mit Waffen belieferten. Und wenn beide Länder sich gegenseitig zerfleischt hatten, würde ein gewaltiges Machtvakuum zurückbleiben. Ein weiteres Mal würden die Zwerge verdienen, indem sie Werkzeuge und andere Waren für den Wiederaufbau lieferten, aber vor allem würden sie in weitem Umkreis der einzige bedeutende Machtfaktor sein und diese Macht auch nicht mehr aus den Händen geben.
    Während er sprach, beeinflusste der Schattenmahr Kalmar kaum merklich, um sein Misstrauen einzuschläfern und seine Bereitschaft zu erhöhen, an die Verschwörung zu glauben. Völlig war seine Skepsis jedoch trotzdem noch nicht geschwunden, nachdem Lhiuvan geendet hatte.
    »Eine Intrige, um Lartronia und Radon gegeneinanderzuhetzen«, murmelte er. »Ich kann es kaum glauben. Selbst wenn die Zwerge die Barbaren mit Waffen beliefern, muss das doch noch nicht zwangsläufig bedeuten, dass sie unsere beiden Länder in einen Krieg treiben wollen. Das sind doch bloße Spekulationen.«
    Lhiuvan schüttelte den Kopf und spürte, wie der Schattenmahr die Beeinflussung des Königs noch verstärkte.
    »Ich wünschte, es wäre so«, behauptete er. »Aber nicht nur all meine persönlichen Beobachtungen während der vergangenen Tage deuten darauf hin. Ich habe auch die Runen geworfen, mehr als einmal, und ihre Aussage ist unmissverständlich. Lartronia schwebt in großer Gefahr, aber nicht durch König Lorian. Ihm droht die gleiche Gefahr durch eine andere Macht, die sich zu verbergen versucht.«
    Er wusste, dass Kalmar abergläubisch war und welche Bedeutung er Orakeln, Weissagungen, Sterndeutung und allen anderen Methoden, die Zukunft vorherzusehen, beimaß. Dies hatte er sich vom ersten Moment an zunutze gemacht, um das Vertrauen des Königs zu erlangen. Es war einfach gewesen. Er hatte lediglich die Vorhersagen von dessen bisherigen Astrologen durch einige fingierte Vorfälle als falsch entlarven und einige eigene zur Erfüllung kommen lassen müssen.
    »Noch vor kurzer Zeit habt Ihr behauptet, den Runen zufolge würde meinem Königreich durch Lorians bevorstehenden militärischen Einfall große Gefahr drohen, weshalb ich dies auf keinen Fall zulassen dürfte.« Kalmar war alt, aber sein Verstand arbeitete noch immer so scharf wie früher. Sein Blick wurde stechend. »Anderenfalls wäre ich erst gar nicht zu diesem Feldzug aufgebrochen.«
    »Und die Runen hatten Recht«, entgegnete der Schattenmahr durch Lhiuvans Mund. »Nur war ich zu diesem Zeitpunkt noch nicht in der Lage, die Art der Gefahr genauer zu erkennen. König Lorian ist bereits unwissentlich zu einem Werkzeug der Zwerge geworden, indem er sich ohne Rücksicht auf die Grenzen Lartronias an den Barbaren rächen will, und damit beide Reiche in größte Gefahr bringt.«
    Für eine Weile herrschte Schweigen.
    »Demnach ratet Ihr mir nun, mit meinem Heer umzukehren und Lorian bei seinem Rachefeldzug gewähren zu lassen, nur um keine Auseinandersetzung zu riskieren?«, fragte Kalmar schließlich. »Ihr habt mir doch bislang zugeredet, dass dies wie Feigheit und Schwäche erscheinen würde, eine Einladung zu weiteren Übergriffen.«
    »Und das gilt immer noch, weshalb ich Euch keineswegs dazu rate. Es wäre ein großer Fehler. Ihr dürft das Heft des Handelns nicht aus der Hand geben und Lorian gewähren lassen. Aber nicht er ist Euer Feind. Ihr solltet Euch mit ihm verbünden. Die Barbaren sind doch auch Euch ein Dorn im Auge, oder würdet Ihr ihnen nur eine Träne nachweinen?«
    »O nein, ganz gewiss nicht.«
    »Dann schickt einen Boten zu König Lorian. Richtet ihm aus, dass auch Ihr entschlossen seid, dieses Eitergeschwür ein für alle Mal auszumerzen, und bietet ihm an, diese Aufgabe gemeinsam mit ihm durchzuführen. So wäre die Gefahr eines Krieges zwischen Lartronia und Radon gebannt. Ihr würdet Stärke statt Schwäche demonstrieren und statt eines potentiellen Feindes einen mächtigen Verbündeten gewinnen. Darüber hinaus wärt Ihr das Problem mit den Barbaren endgültig los.«
    »Nur Vorteile«, sagte Kalmar bedächtig. Er strich sich über den Bart, und seine Augen funkelten. »Eure Ratschläge sind wahrhaft weise, Priester.«
    »Aber wichtig ist vor allem, dass Ihr nicht aus den Augen verliert, wer der wahre Feind ist«, erinnerte Lhiuvan. »Die Zwerge arbeiten auf den Untergang Lartronias hin. Auch wenn ihr Plan diesmal nicht gelingt, werden sie es

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