Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Elbentod: Die Zwerge von Elan-Dhor 3 (German Edition)

Elbentod: Die Zwerge von Elan-Dhor 3 (German Edition)

Titel: Elbentod: Die Zwerge von Elan-Dhor 3 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Frank Rehfeld
Vom Netzwerk:
das also!«, stieß Silonia hervor und richtete ihr Schwert, das sie wie alle anderen hatte sinken lassen, wieder auf ihn. »Du hast uns betrogen und ihm Harlan in die Hände gespielt.«
    »Soll ich dir etwas verraten?«, entgegnete Puschel feixend. »Ein Schattenmahr hat gar keine Hände. Und jetzt tu den Piekser weg, bevor du noch jemanden verletzt. Ich bin sowieso zu flink für dich. Ich hätte es lieber gesehen, wenn Harlan auf anderem Wege zu ihm gelangt wäre, aber was geschehen ist, lässt sich nicht mehr ändern. Er kann den Schattenmahr nicht besiegen, aber er kann ihn einige Zeit aufhalten und ihn beispielsweise daran hindern, Lathoriel und seine Krieger zu töten, die zweifelsohne ebenfalls in die Festung eingedrungen sind.«
    »Woher …«
    »Ihr Elben und eure Taktik seid so einfach zu durchschauen. Was glaubst du, bliebe von deinem Elbenherrn übrig, wenn Khraátam sich auf ihn stürzen würde, völlig gleichgültig, wie viele Krieger er bei sich hat? Nur Harlan kann das verhindern, und das könnte er wesentlich besser, wenn Lathoriel nicht idiotischerweise verhindert hätte, dass die Kräfte des Jungen geschult werden. An seiner Stelle habe ich Harlan einiges beigebracht, aber eine richtige Ausbildung kann das nicht ersetzen. Wie wäre es, wenn wir uns hinsetzen und es uns gemütlich machen, wenn ihr noch weiterquatschen wollt? Oder soll ich euch endlich zu ihm bringen? Mit jeder Minute wächst Khraátams Armee jenseits des … Aber das werdet ihr gleich selbst sehen.«
    »Er hat Recht. Gehen wir endlich«, drängte Barlok, doch Silonia bewegte sich nicht.
    »Ich traue ihm nicht. Er wird uns in eine Falle führen.«
    Puschel verdrehte die Augen. »Was für eine idiotische Elbenlogik. Wenn ich auf der Seite Khraátams stünde, hätte nicht ich euch hier erwartet, sondern eine Horde Craal, zusammen mit ein paar Skuth, um eure Magier zu blockieren.«
    »Gerade das macht mich stutzig«, zischte sie. »In den letzten Stunden haben sich Tausende, Zehntausende Craal und andere Kreaturen ins Innere Tal’Orins zurückgezogen. Die Festung müsste bis zum Bersten vollgestopft sein, aber ausgerechnet hier, in unserer Nähe, lässt sich nicht eines der Ungeheuer blicken.«
    »Weil sie schon längst nicht mehr in Tal’Orin sind«, behauptete Puschel. »Kommt endlich, dann werdet ihr alles begreifen.«
    Zögernd gab Silonia ihren Widerstand auf. Das Pelzwesen führte sie den Stollen entlang, durch riesige Hallen und weitere Gänge, die dem ersten völlig glichen. Alle waren durch Torbögen miteinander verbunden, es schien nicht eine einzige Tür oder dergleichen zu geben. Immer mehr fühlte sich Barlok an einen riesigen Organismus erinnert, durch dessen Inneres sie gingen.
    Aber da war noch etwas anderes. Viele Winkel und Ecken wirkten irgendwie verschoben, schienen auf eine unmögliche Art in sich gekrümmt zu sein, die mit dem Verstand nicht zu erfassen war. Wenn er versuchte, sich darauf zu konzentrieren, verschwammen sie erst recht vor seinen Augen, und ein sich rasch steigernder Kopfschmerz erwachte in seinen Schläfen.
    Er hatte dergleichen schon einmal erlebt, im unterirdischen Reich der Dunkelelben. Sie hatten von den Schattenmahren durch das Tor offenbar nicht nur Kraft erhalten, sondern auch deren fremdartige Magie hatte sich bereits in ihren Katakomben ausgebreitet.
    Alle Stollen und Höhlen, durch die sie kamen, waren völlig leer, sie begegneten nicht einem einzigen Craal oder sonst einem Ungeheuer. Es schien tatsächlich so, als ob Tal’Orin völlig verlassen wäre.
    Aber wie war das möglich?
    »Hier stimmt doch etwas nicht«, platzte Silonia schließlich heraus. »Wo sind all die Truppen des Schattenmahrs?«
    »Fort«, erwiderte Puschel. »Und auch er wird es bald sein.«
    »Soll das heißen … er flieht?«
    »Aus eurer begrenzten Sicht könnte man es wohl so nennen. Ihr habt ihn zurückgedrängt, und vermutlich wird er diesen Krieg verlieren, wenn es ihm nicht gelingt, sich der Kräfte Harlans zu bedienen, und danach sieht es nicht aus. Aber das braucht er auch nicht mehr, denn er hat ein in seinen Augen lohnenderes Ziel entdeckt und endlich einen Weg gefunden, wie er dorthin gelangen kann. Er hat das Tor geöffnet und schickt seine Armee hindurch.«
    Silonia blieb abrupt stehen, aber auch auf den Gesichtern der anderen zeigte sich ungläubige Verwunderung. Auch Barlok musste diese Neuigkeiten erst einmal verdauen.
    »Warum sollten wir ihn dann daran hindern?«, stieß die Elbenkriegerin hervor.

Weitere Kostenlose Bücher