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Elbentod: Die Zwerge von Elan-Dhor 3 (German Edition)

Elbentod: Die Zwerge von Elan-Dhor 3 (German Edition)

Titel: Elbentod: Die Zwerge von Elan-Dhor 3 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Frank Rehfeld
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Empfang bereiten. Seinen Kriegern soll ein Pfeilhagel entgegenschlagen, dass sie denken, die Nacht wäre bereits angebrochen!«
    Nervöse Erwartung ließ die Stunden in qualvoller Langsamkeit verstreichen. Ein kluger Kopf hatte einmal gesagt, noch schlimmer als eine Schlacht wäre das Warten auf eine, die zwangsläufig kommen würde, ohne dass man wusste, wann es so weit wäre.
    Genau dies empfand Thalinuel jetzt, und sie konnte spüren, dass es den meisten anderen Thir-Ailith ebenso erging. Weitere Truppen waren zu den Belagerern gestoßen, aber König Lotharon war noch nicht eingetroffen.
    Eine Zeit lang gab sie sich der Hoffnung hin, dass an diesem Tag nichts mehr geschehen würde, dass die Belagerer warten würden, bis der König mit seinem Hauptheer zu ihrer Verstärkung eintraf, aber wirklich daran glauben konnte sie nicht. Eher dachte sie, dass Molakan Recht hatte. Sofern Tanaron nicht ausdrücklich andere Befehle erhalten hatte, würde er sich die Gelegenheit nicht entgehen lassen, wenigstens einen großen Angriff unter seinem Kommando zu führen.
    Zunächst aber schienen die königlichen Truppen nur damit beschäftigt, ihr Heerlager aufzubauen, es beständig zu erweitern und es außerhalb der Reichweite ihrer Pfeile zum Schutz gegen einen Ausfall mit Gräben und zugespitzten, schräg in den Boden gerammten Baumstämmen zu befestigen.
    Erst am frühen Nachmittag änderte sich das. Die Krieger begannen sich zu sammeln und kurz darauf in Marschkolonnen zu formieren. In dieser Aufstellung rückten sie auch vor, ihre Schilde schützend vor und über sich haltend.
    Es war eine Taktik, die eher zu den Menschen als zu ihrem Volk passte. Vielleicht hatten sie es ja sogar von diesen gelernt.
    Elben kämpften normalerweise ohne eine feste Schlachtordnung, vertrauten ganz auf ihre Gewandtheit und Schnelligkeit, die ihnen im Kampf gegen die eher plumpen anderen Völker einen großen Vorteil verschafften. Vor allem kämpften sie zumeist ohne Schilde, da diese sie nur in ihrer Beweglichkeit hemmten.
    Hier jedoch handelte es sich um eine ganz andere Situation. Erstmals traten Elben gegen andere Elben zu einer richtigen Schlacht an. Aus dem Bruch innerhalb ihres Volkes war ein Bruderkrieg geworden, und es spielte keine Rolle mehr, ob dieser durch das Bündnis des Königs mit den Menschen oder den Angriff auf Saltinan ausgebrochen war.
    Ein Großteil aller Krieger von Tal’Orin befand sich auf den Festungsmauern. Die meisten hielten genau wie Thalinuel gespannte Bogen in den Händen.
    Zu ihrer Verwunderung befand sich Molakan nicht auf dem großen Turm über dem Tor, sondern hatte Olvarian das Kommando übertragen. Zwar war Molakan kein Krieger, und Olvarian verstand deutlich mehr von Kriegsangelegenheiten, dennoch wäre es ihrer Meinung nach gut gewesen, wenn das Oberhaupt der Thir-Ailith sich auch selbst an vorderer Kampflinie zeigte.
    Viele von ihnen zweifelten, ob das, was sie taten, wirklich das Richtige war. Die Nachricht von den Vorfällen in Saltinan hatte auch sie entsetzt, und so mancher von ihnen hätte vermutlich gerne das Amnestieangebot des Königs angenommen und sich von den Thir-Ailith abgewandt. Umso wichtiger wäre es gewesen, dass Molakan ihnen noch einmal deutlich ins Gedächtnis gerufen hätte, wofür sie kämpften.
    Stattdessen hatte er sich weit abseits mit mehreren anderen Magiern auf einen sehr viel schlankeren, dafür aber auch deutlich höheren Turm im Zentrum der Festung zurückgezogen, der ein bisschen wirkte, als hätte man einen überdimensionalen Speer nahe der riesigen Kuppelhalle in den Boden gerammt. Von oben auf der Plattform musste man einen hervorragenden Blick über ganz Tal’Orin und die Umgebung haben, aber indem er sich dorthin begeben hatte, machte Molakan sich auch zu einem fernen, fast unbeteiligten Beobachter, statt den Kampfgeist der Krieger durch seine Anwesenheit anzufachen.
    »Schießt!«, brüllte Olvarian, als die ersten Kolonnen in Reichweite gekommen waren. Das mehrtausendfache Sirren von Bogensehnen war zu hören, kurz darauf gefolgt von einem Prasseln wie bei einem heftigen Hagelschauer. Die meisten Pfeile trafen auf die Schilde. Hatten die Angreifer welche aus Metall, prallten sie davon ab, viele besaßen jedoch nur welche aus Holz, in denen sie stecken blieben.
    Aber Elben waren gute Schützen, und ein Teil der Pfeile drang auch durch die Ritzen zwischen den Schilden. Die getroffenen Angreifer stürzten zu Boden, und kurzzeitig gerieten die Kolonnen durcheinander,

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