Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Elbentod: Die Zwerge von Elan-Dhor 3 (German Edition)

Elbentod: Die Zwerge von Elan-Dhor 3 (German Edition)

Titel: Elbentod: Die Zwerge von Elan-Dhor 3 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Frank Rehfeld
Vom Netzwerk:
getäuscht. Etwas regt sich im Dunkeln, das wir noch nicht zu erkennen vermögen. Wir bekommen nur die Folgen seines Handelns zu spüren. Aber wer immer unser Gegner ist, er hat es geschickt verstanden, uns gegeneinander aufzuhetzen, und er scheint über Kräfte zu verfügen, die wir bislang ebenfalls noch nicht kennen.« Er wandte sich direkt an Kalmar. »Ich vermute, dass Chorm mit diesen Kräften nachgeholfen hat, Euch in seinem Sinne zu beeinflussen, Majestät.«
    »Das brauchte er gar nicht«, behauptete der lartronische König. »Seine Ratschläge waren stets weise und klug, und er hat …«
    »… hat Euch genau das glauben lassen«, fiel Tharlia ihm ins Wort. »Schon die Tatsache, dass Ihr diese Worte ständig wiederholt, ist ein Zeichen dafür. Wir haben Euch vor Augen geführt, dass Chorms Ratschläge dazu dienten, uns in sinnlose Kriege zu hetzen, und uns beinahe alle in den Untergang gestürzt hätten. Ich kenne Euch als einen klugen Mann, Majestät, und vermutlich habt Ihr das auch vorher schon von selbst erkannt. Dennoch habt Ihr daran festgehalten, und selbst jetzt beteuert Ihr noch wider besseres Wissen die Weisheit seiner verderblichen Ratschläge. Dies ist nicht Euer eigenes Denken. Es sind seine Einflüsterungen, die selbst jetzt noch wirksam sind.«
    Eine Weile herrschte Stille. Selbst Kalmar sagte nichts, aber ihm war anzusehen, dass er angestrengt nachdachte. Mit den Fingern massierte er sich die Schläfen, als ob er Kopfschmerzen hätte.
    »Es ist … seltsam«, ergriff er schließlich stockend wieder das Wort. »Was immer Chorm sagte … es klang ungeheuer überzeugend. Er genoss in der Tat ein Vertrauen, das ich nicht leicht jemandem schenke, schon gar nicht einem Fremden, den ich erst vor kurzer Zeit kennengelernt habe. Schon wenn er vorher manchmal ein paar Tage fort war, fühlte ich mich hilflos, und jetzt geht es mir ebenso. Es war so einfach, auf das zu hören, was er sagte. Aber jetzt, wo er nicht in meiner Nähe ist, erkenne ich ebenfalls, dass seine Ratschläge nicht so gut waren, wie sie mir stets schienen, und wohin sie geführt haben. Aber nur ein Teil von mir sieht das, während ein anderer sich immer noch daran klammert, dass sie weise und klug gewesen wären.«
    »Der Bann, mit dem er Euch belegt hat, verblasst offenbar mit der Zeit. Das ist ein gutes Zeichen«, stellte Tharlia fest. »Ihr müsst weiter gegen die Wirkung seiner Einflüsterungen ankämpfen, dann werdet Ihr Euch völlig von Ihnen befreien können. Die Wahrheit ist die beste Waffe im Kampf gegen solche Verblendungen. Vor allem aber dürft Ihr den Kyrill nicht wieder in Eure Nähe lassen, sonst wird alles wieder von vorn beginnen.«
    »Ihn in meine Nähe lassen?«, wiederholte Kalmar und blickte Tharlia ungläubig an. »Heißt das … Ihr lasst mich frei?«
    »Ich sehe keinen Vorteil darin, Euch gefangen zu halten«, erklärte Tharlia. »An dem, was geschehen ist, tragt Ihr nur zu einem geringen Teil selbst die Schuld. Jetzt, nachdem Ihr die Gefahr erkannt habt, solltet Ihr auch wieder an der Spitze Eurer Truppen stehen. Für den Moment ist Chorm fort, wohl um anderweitig seine Ränke zu schmieden, aber ich zweifle nicht daran, dass er zurückkehren wird. Dann ist es mir lieber, er bekommt es mit Euch zu tun, als dass er einen Eurer ahnungslosen Generäle dazu bringt, das Kommando zu übernehmen und den Kampf fortzusetzen. Ich möchte Euch bitten, noch für ein, zwei Tage unser Gast zu bleiben, damit wir uns überzeugen können, dass es Euch gelingt, die Beeinflussung völlig abzuschütteln, doch danach …«
    »Nein!«, brüllte König Kalmar plötzlich und sprang auf. Anklagend deutete er auf Tharlia. »Ihr seid es, die mich beeinflussen will! Ihr und die anderen hier. Ihr wollt mir nur etwas einreden! Chorm hatte Recht, als er vor Eurer Heimtücke und Euren Intrigen warnte. Seine Ratschläge waren stets klug und weise und …« Er brach ab und ließ sich auf seinen Stuhl zurücksinken. Bestürzung zeichnete sich auf seinem Gesicht ab. »Ich … bitte, verzeiht«, stieß er hervor. »Ihr habt Recht, ich kann mir momentan selbst nicht trauen. Der Bann ist noch immer sehr stark.« Er ballte die Fäuste, als würde er etwas dazwischen zerquetschen. »Ich wünschte, ich könnte diesen Chorm in die Hände bekommen, um ihm heimzuzahlen, was er mir angetan hat.«
    »Er wird dafür büßen«, versprach Tharlia. »Aber ich fürchte, es wird nicht so einfach sein und kann nur gelingen, wenn wir alle zusammenhalten. Noch ist

Weitere Kostenlose Bücher