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Elchmus (German Edition)

Elchmus (German Edition)

Titel: Elchmus (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Silke Brocks
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gehen.
     
    Bin auch BVB-Fan, trompetet ihr ein neues BVB-Shirt entgegen.
     
    „Ahhh... , das kann doch kein Zufall sein?“
     
    CCTV wird es in diesem Fall nicht richten (Closed Circuit Television - das ist die Videoüberwachungskamera hier).
     
    Nein, diese Typen wird sie alleine kriegen. Sie folgt ihm. Unauffällig. Wie ein Reh auf der Pirsch. Ein Elch auf leisen Sohlen.
     
    Der Typ läuft Richtung Moorgate, biegt ein in Finsbury Square.
     
    Hab ich doch gesagt, dass ich die kriege.
     
    Aber da meldete sich ihre Blase zurück. Stöhnend humpelt sie weiter.
     
    Da, ein geparktes deutsches Auto. Sie atmet auf. Mit Dortmunder Kennzeichen dazu. „Ich kriege euch!“, motiviert sie sich.
     
    Sie stoppt und hört für einen kurzen Moment den Fan-Club im Geiste schon laut applaudieren. Sie lehnt sich erschöpft ans Auto. Kann einfach nicht mehr weiter. Dieses Mal zuckt der Schmerz sich zunächst hoch bis in den Kopf und schießt sich dann weiter hoch in den Himmel hinein.
     
    „Ahhh“, sagt sie. Die Typen. Dann beginnt sie so zu tun, als ob ihre Schuhe aufgegangen sind.
    „Oh Mann“, sagt der eine , als sie wieder hochkommt.
    Dann sagt er noch „Das gibt’s doch nicht“ und dann klappt seine Kinnlade herunter.
     
    Dieses Mal ist sie es, der schreit. Und sie macht das recht gut für ihren Zustand.
     
    „Tasche zurück, aber zackig!“.
     
    „Hier“, atmet er kurz und kleinlaut.
     
    „Und danke“, sagt sie. Auf Deutsch. Sie muss natürlich etwas sagen.
    Und dann schreit sie schon wieder. Sie starrt abwechselnd auf die Typen und die Waffe, die in ihren Bauch drückt.
     
    Aber dieses Mal hält die Angst sie davon ab, das zu bestätigen.
     
    Noch bevor sie mit der Wimper zucken kann, schiebt sie die Waffe auch schon ins Auto. Auf die Rückbank.
     
    Eine Sekunde später bewegt sich das Auto schon. Sie starrt bedröppelt auf ihre Tasche, die vorne auf dem Beifahrersitz liegt und auf die Waffe. Himmel! Das ist der helle Wahnsinn.
     
    „Meine Blase tut weh“, sagte sie, als ob das was an der Entführung ändern würde.
    Der Typ v orne wirft ihr durch den Rückspiegel böse Blicke zu.
     
    „Was machen wir nur mit dir?“, fragt er zurück.

9
     
    ............Stunden später wacht sie in einem kleinem Zimmer mit Erkerfenster und Kamin ohne Feuer auf. Mit einer Beule auf dem Kopf. Einem Riesengehörn.
    Es dauert ein wenig bis sie begreift, dass sie es ist, die da liegt. Dass sie entführt worden ist. Weil sie dem Typen, der sie überfallen hatte, auch noch hinterhergelaufen ist. Hoffentlich fallen die Aufnahmen der CCTV schon bald jemandem auf. Angeblich kann man in London bis zu 300-mal täglich abgelichtet werden. Sie hat somit ganz gute Karten.
     
    Einer der beiden Entführer kommt rein. Es hört sich saublöd an, aber die Bewegungen des Mannes wirken total vertraut. Als ob ich sie ihn schon ewig kennen würde. Er setzt sich auf den Boden und lehnt seinen Rücken an die Tür.
     
    „Na, Lady. Genug Räuber und Gendarm gespielt?“ Nach nur ein paar Tagen in London bin ich nicht mehr zu Hause in meinem klitzekleinen Zimmer, das ich dank „Nichtmehrauflaufen“ auf der Arbeit auch nicht mehr bezahlen kann und werde.
     
    Sie liegt mit gefesselten Füßen auf dem harten Laminat. Fesseln, die belegen, dass sie entführt worden ist. Ihr Kopf pocht. Sie könnte einfach so losheulen. Warum tun die mir das an? Warum arbeitet sie nicht in London und warum ist sie nicht wenigstens noch in Deutschland.
     
    Okay, also demnächst Bierchen mit den Arbeitskollegen. Ein Neustart. Ein richtiger. Sie wird es schaffen.
     
    Als sie ihren Kopf leicht dreht, schaut sie direkt in die Augen des Typen. Das Zimmer ist total leer, seine Augen sind der Hit. Mir strahlen leuchtende Augen entgegen. Im Zimmer ist nichts. Nichts drin. Keine Möbel, kein Radio, kein Fernseher.
     
    „Steht zum Verkauf“, sagt der Typ als er ihren Blick bemerkt. „Wir können hier nicht lange bleiben!“.
     
    Sie dreht den Kopf weg. Er steht auf und fragt, ob sie in London wohnt.
     
    „Ja, tue ich!“, sagt sie und sagt dann auch noch „Im Studio. In Bow“.
     
    Wie dämlich dumm kann man nur sein. Wie gerne würde sie diesen Satz rückgängig machen. Aber zu spät. Jetzt weiß der Typ, dass sie alleine wohnt und keiner auf sie wartet! Der Mann starrt sie in der Tat nur ungläubig an, und geht. Süße Dumpfbacke, denkt er.
     
    Sie hört im Nebenzimmer viel Gerede, versteht aber kein Wort. Ein Baby plärrt. Nebenan? Wieso hat sie

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