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Eldorin – Das verborgene Land (German Edition)

Eldorin – Das verborgene Land (German Edition)

Titel: Eldorin – Das verborgene Land (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gabriele Wohlrab
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Stute
ein wenig mehr und wurde schneller. Antares hielt mit. Nun waren die Pferde
gleichauf, Hyadee in der Mitte. Die Bestie gab nicht auf. Sie schob sich
gefährlich nahe heran, doch jetzt wurde sie nicht mehr vom Leib der Stute
verdeckt. Larin hatte seinen Zauberstab gezogen und drehte sich, so weit er konnte,
im Sattel um. Drei rote Blitze schossen heraus. Der Wolf jaulte auf, und Maya
sah aus den Augenwinkeln, dass er wie in Zeitlupe im Lauf innehielt und dann
zusammenbrach. Ein anderes Wolfswesen näherte sich von links. Diesmal war es
Stelláris, der die Hand ausstreckte. Die Luft schien sich zu kräuseln, und ein
Kraftstrom zog dem Wolf die Füße weg. Er wurde durch die Luft gewirbelt, mitten
in sein Rudel hinein.
    Die Pferde jagten Kopf an Kopf dahin. Maya
drehte sich kein weiteres Mal um, aus Angst, das Gleichgewicht zu verlieren.
Niemals in ihrem Leben war sie so geritten. Der Wind trieb ihr Tränen in die
Augen.
    »Sind es noch viele?« Sie musste die Worte
brüllen, damit man sie verstand.
    Larin und Stelláris beobachteten den Feind
hinter ihnen.
    »Nein«, Larin verlangsamte das Tempo, »sie sind
zurückgefallen.« Dankbar und erschöpft schnaubend fielen die Pferde in einen
leichten Trab und entspannten sich allmählich. Nur Larins Grauschimmel schien
nach wie vor nervös zu sein, unwillig warf er den Kopf hoch und machte ab und
zu einen unerwarteten Satz.  
    »Es ist noch nicht vorbei. Sie werden uns
treiben.« Auch Stelláris’ Atem ging schnell, und er wirkte müde. Der Zauber
hatte ihn Kraft gekostet. »Wir werden uns etwas einfallen lassen müssen.«
    Maya zitterten die Beine vor Anstrengung. »Wo
kamen die auf einmal alle her?«, japste sie. »Das sah so aus, als hätten sie
dich erwartet.«
    »Ja, ich war auch überrascht«, gab Larin zu und
strich seinem Pferd beruhigend über den Hals. »Ist ja gut, Antares, wir sind
sie los …«, murmelte er. »Vielleicht war es einfach Zufall, dass so viele
hier in der Ebene waren. Als uns der erste sah, haben sie sich sofort über ihre
Gedanken verständigt. Sie können sich auf diese Weise blitzschnell auf eine
Situation einstellen. Das funktioniert selbst über weite Entfernungen«, sagte
Larin. »So organisieren sie ihre Jagd.«
    »Das heißt … es werden stetig mehr, weil sie
andere herbeirufen können.« Maya schloss für einen Moment die Augen. Dann riss
sie sie schnell wieder auf, weil sie merkte, dass ihr davon noch schwindliger
wurde.
    »Viel mehr können es nicht werden«, stieß Larin
hervor. »Wie’s aussah, sind so ziemlich alle da, zumindest von denen, die sich
um Eldorin herumgetrieben haben. – Verdammt, Stelláris, warum hast du
Maya mitgebracht!«
    »Sie hätte sich selber mitgebracht, wenn ich es
nicht getan hätte.«
    Larin sah einen Moment lang aus, als würde er
sich auf Stelláris stürzen wollen. Dann schien er wieder zu sich zu kommen.
»Entschuldigung, tut mir echt leid … Es ist wirklich genial, dass du da bist.
Aber ich habe dich schon nicht dieser
Situation aussetzen wollen …«  
    »Ich weiß. – Umgekehrt hättest du mich
auch niemals im Stich gelassen, vergiss das nicht. Zu mehreren haben wir eine
größere Chance, denn sie werden uns gnadenlos jagen.«  

 
    Maya fühlte kalte Schauer den Rücken
herunterlaufen. Aber seltsamerweise wurde sie weder hysterisch, noch brach sie
zusammen. Die wilde Verfolgungsjagd hatte sie mitgenommen, jedoch war sie nicht
so geschockt wie kürzlich mit Luna im Wald, als der Graue Schatten sie anfallen
wollte. Vielleicht, weil sie diesmal damit gerechnet hatte.
    Larin ritt weiterhin nah neben ihr. Eine
Sorgenfalte stand auf seiner Stirn. Er sah Maya direkt in die Augen. »Wie geht
es dir jetzt?«  
    »Na ja. Eigentlich … nicht so schlecht.«
    »Du bist unglaublich.« Larin schüttelte
ungläubig den Kopf. »Wie konntest du mir bloß hinterher reiten? Was du tust,
ist irre gefährlich. Du hättest tot sein können!«
    »Du auch!«, gab Maya trotzig zurück und funkelte
ihn an.
    Larin schnaubte und presste die Lippen zusammen.
    Sie ritten minutenlang schweigend nebeneinander
her. Stelláris betrachtete die beiden, und um seinen Mund zuckte es.
    »Das ist nicht komisch«, knurrte Larin mürrisch,
dem die Miene seines Freundes nicht entgangen war. »Ich finde immer noch, dass
Maya hier nichts verloren hat.«  
    »Du genauso wenig!«, konterte Maya. »Du bist
einfach nur verdammt edelmütig.«  
    »Wie lautet dein Plan?«, wandte Stelláris sich
an Larin.
    »Ich wollte mich nach

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