Elementarteilchen kuessen besser
gemeistert und er war gerne für die Entwicklungshilfe in puncto Spontaneität verantwortlich.
„ And now, ladies and gentlemen ...“ Alle Zuschauer blickten wieder auf den Entertainer. Ricardo rief alle Paare auf die Bühne, um die Zuschauer abstimmen zu lassen. Nacheinander rief er die Namen der Sänger auf, die einen Schritt vortraten und sich verbeugten, und nannte den Namen des Liedes. Jedes Mal klatschten die Zuschauer begeistert in die Hände. Als Ricardo Lindas und Philipps Namen nannte, fegte ein wahrer Wirbelsturm durch den Saal. Die Zuschauer klatschten mit voller Kraft, trampelten mit den Füßen und pfiffen in den höchsten Tönen. Die Abstimmung fiel eindeutig zugunsten der beiden aus. Philipps Rechnung war aufgegangen.
Linda konnte es nicht fassen. Sie hatten gewonnen!! Obwohl sie vor Lampenfieber fast gestorben war. Obwohl sie, bis vor drei Tagen, noch nie auf der Bühne gesungen hatte. Obwohl sie gerade nicht mit Philipp auf der Bühne auftreten wollte, weil er sie immer so durcheinanderbrachte.
Und doch hatten sie gewonnen!!
Als klar war, dass ihr Applaus am lautesten war, zog Philipp sie in seine Arme und vergrub seine Nase in ihren weichen Haaren. „Herzlichen Glückwunsch!“, raunte er ihr ins Ohr und drückte sie fest an sich, nicht ohne zu vergessen, ihren süßen Duft tief einzuatmen.
Doch Ricardo störte die traute Zweisamkeit, indem er zu ihnen trat, Philipp um die Schultern fasste – fast ein Ding der Unmöglichkeit bei diesem Größenunterschied – und begeistert in sein Mikrofon plärrte: „ And now again Philipp and Linda with Something Stupid !!! “
Irritiert löste sich Linda von Philipp. Sie musste noch einmal singen?! Ein Blick in Philipps Augen genügte, um ihren Puls einerseits zu beschleunigen, andererseits auch zu beruhigen. Sie würde es schaffen. Sie hatte es schon einmal geschafft.
Die Musik begann und Linda schloss kurz die Augen, um tief durchzuatmen. Doch dann spürte sie schon Philipps Hand in ihrer und ließ sich wieder von seinem Blick fesseln und seiner Hand führen.
Diesmal beschränkte sich Philipp nur auf wenige Elemente seiner ausgedachten Choreografie. Wichtig war ihm nur, in Lindas strahlenden Augen versinken zu können, sie an sich heranzuziehen und ihre Wärme zu spüren – und sie anschließend zu drehen, um sie wieder an seinem Bauch zu wiegen.
Nach einem ohrenbetäubenden Applaus bekamen sie von Ricardo die obligatorische Flasche Sekt überreicht und schlängelten sich durch zu ihrem Platz. Der Weg dahin führte an Martha Jägers Tisch vorbei, die Lindas Hand im Vorbeigehen umfasste und leicht drückte. „Das war wundervoll, meine Liebe. Herzlichen Glückwunsch.“ Linda lächelte ihr nur zu, da sie noch so benommen war, dass sie kein Wort hervorbrachte.
„Daran könnte ich mich gewöhnen“, tönte Simon, der seine Finger mit Bettys verschränkt hatte, und nahm die Sektflasche von Philipp in Empfang. „Ricardo steht offensichtlich auf große, gut aussehende Männer. Philipp, du solltest ihn bezirzen, damit er uns noch zwei Flaschen spendiert.“
„Simon, ... leck mich!“, konterte Philipp mit einem breiten Grinsen.
Der so Angesprochene beugte sich vertraulich vor und raunte in Philipps Ohr: „Darum solltest du lieber Linda bitten. Sie würde sich über deine Aufforderung sicher mehr freuen.“
Kaum eine halbe Stunde später war die Stimmung am Tisch so ausgelassen wie bei einer gut besuchten Silvesterparty. Der gewonnene Sekt war schon geköpft und zwei weitere Flaschen nachbestellt worden. Angeregte Gespräche in kleinen Grüppchen ließen immer wieder Lachsalven zur Decke steigen wie Silvesterraketen.
Philipp, der mit Linda am schmalen Ende der Tischgruppe saß, ergriff sein fast leeres Sektglas und prostete ihr mit einer kleinen Bewegung zu: „Auf dich. Auf deine großartige Stimme. Und auf deinen Mut, heute mit mir zu singen. Ich weiß, es hat dich viel Überwindung gekostet. Danke dafür.“
Mit einem kleinen Lächeln ließ Linda vorsichtig die Gläser klingen. „Das Kompliment kann ich nur zurückgeben. Es hat wider Erwarten viel Spaß gemacht.“
Als Linda den kleinen Rest in ihrem Glas getrunken hatte, fragte Philipp: „Möchtest du noch Sekt? Soll ich dir nachschenken?“
„Nein danke. Ich trinke normalerweise kaum Alkohol. Aber du kannst dir gerne noch etwas nehmen.“ Sie wollte schon zur Flasche greifen, die in ihrer Nähe stand.
Doch Philipp hielt sie mit seinen Worten zurück. „Nein, möchte ich nicht. Ich
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