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Elementarteilchen kuessen besser

Elementarteilchen kuessen besser

Titel: Elementarteilchen kuessen besser Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Regina Wall
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dir?“
    „Mmh, an deinen Rücken gekuschelt, super. Ansonsten, geht so.“ Nach einer Pause hörte sie: „Kann es sein, dass das Schiff geringfügig ruhiger im Wasser liegt als noch letzte Nacht?“
    „Es ist sogar fast zum Stillstand gekommen.“
    „Dann ist das wahrscheinlich noch das Nachbeben in meinem Magen und das Echo in meinem Kopf, das sich beruhigen muss.“
    „Lass mich mal aus dem Fenster sehen.“ Linda wollte aufstehen, da sie den Drang verspürte, sich nach der eng umschlungen verbrachten Nacht zu bewegen. Philipp stieß einen gestöhnten Protest aus, als sie sich ihm entwand.
    „Bin gleich zurück.“
    Sie zog die Vorhänge zur Seite und blickte auf ein fast spiegelglattes Meer hinaus. Der Himmel war an manchen Stellen noch etwas verhangen. Aber man merkte, dass sich die Sonne hartnäckig durchkämpfte. Erleichtert zog sie die Balkontür auf und trat hinaus. Frische, würzige Luft stieg in ihre Nase und sie atmete tief und befreit ein.
    Als sie wieder in die Kabine trat, sagte sie zu Philipp: „Wenn du aufgestanden bist, musst du es dir unbedingt auf einem der beiden Liegestühle auf dem Balkon bequem machen. Die Luft ist nach dem Regen gestern wunderbar klar. Das vertreibt die Reste deiner Übelkeit im Nu.“ Sie klemmte die Tür zum Lüften fest.
    „Komm wieder ins Bett, ich fühle mich so einsam und verlassen“, murmelte Philipp und streckte mit geschlossenen Augen die Hand aus.
    Obwohl Linda fast vor Energie platzte und am liebsten Joggen gegangen wäre, schlüpfte sie unter die leichte Decke und kuschelte sich neben Philipp.
    Dieser seufzte. „Es gibt keine schönere Art zu sterben als mit einer wunderbaren Frau an seiner Seite.“
    „Na, so schlecht geht es dir heute Morgen hoffentlich nicht mehr“, lachte Linda.
    „Nein, zum Glück nicht. Aber ich traue mich noch nicht aufzustehen.“
    „Ich bin ja da, falls dein Kreislauf noch nicht so will wie du.“
    Nach einer Weile fragte Philipp: „Du hast gestern etwas gesummt, das ich nicht kenne. Was war das?“
    Linda überlegte kurz. „Du meinst Tabu von Roger Cicero 3/8 ?“ Sie begann wieder zu summen.
    „Ja, genau das. Von was handelt das Lied?“
    „Von einer ziemlich vertrackten Situation. Er ist in die Freundin seines besten Freundes verliebt, die er ihm dummerweise auch noch vorgestellt hat. Und sie hat sich für den anderen entschieden. Irgendwann verbringt er dann einen Abend mit ihr und sie landen bei ihr im Bett. Doch bevor sie den alles entscheidenden Schritt tun können, wird er von seinem schlechten Gewissen zurückgehalten, da er das Foto seines besten Freundes auf ihrem Nachttisch stehen sieht. Und er erkennt: Sie ist für ihn tabu, denn der andere ist und bleibt für ihn der beste Freund.“
    „Singst du es für mich, bitte?“
    Nach einem kurzen Zögern begann sie, dieses gefühlvolle Liebeslied zu singen. Als sie geendet hatte, drückte Philipp sie fest an sich und murmelte: „Wunderschön.“
    „Ja, das ist es.“
    „Mir hat besonders die Stelle gefallen, als sein Herz auf den Tisch schlägt und schreit: 'Ich will dich' – immerzu. Das hört sich an, als ob der Textschreiber viel von der Liebe versteht.“
    „Das tut er. Und auch generell von Beziehungen zwischen Menschen untereinander.“ Sie drehte sich zu Philipp um. Und dann erzählte sie ihm mit kaum verhohlener Freude von diesen Liedern, die ihr Herz rührten und ihre Seele ansprachen. Von den speziellen Beziehungen zwischen Mann und Frau, Mutter und Sohn, Vater und Sohn. Von Ehebruch, Online-Dating, nervenden Freunden, zufälligen Treffen mit der Ex, Eifersüchteleien, dominanten Frauen, machohaften Männern. Und immer wieder von der Liebe. Immer wieder ...
    „Die Lieder erfüllen mich“, fuhr Linda verträumt fort, „heitern mich auf, machen gute Laune. Regen aber auch zum Nachdenken an. Wenn man extra für mich hätte Lieder erfinden müssen, hätten es genau diese fast fünfzig von Roger sein müssen.“
    „Ah, du bist also schon per du mit ihm?“, zog Philipp sie gutmütig auf.
    „Schon lange“, lächelte Linda zurück. „Wenn man abends mit seinen Liedern im Kopf einschläft und morgens mit ihnen aufwacht, darf man das.“ Sie fuhr mit der Hand über seine kratzige Wange. „Das meiste, was ich über Beziehungen weiß, stammt aus seinen Liedern. Das ist in meinem Alter wirklich erbärmlich. Deshalb bin ich sehr froh, dass ich dich kennengelernt habe.“
    „Ich auch.“ Er strich sanft von ihrem Haar zu ihrem Nacken. „Ich würde jetzt

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