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Elementarteilchen kuessen besser

Elementarteilchen kuessen besser

Titel: Elementarteilchen kuessen besser Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Regina Wall
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voll, der Boden, die zwei Sessel und der Beistelltisch. Betty musste nur die Absicht kundtun, sich umzuziehen – und schon lagen überall Oberteile, Gürtel, Röcke, Schmuckstücke und Schuhe herum.
    „Ihr könnt wirklich froh sein, in keiner Suite zu wohnen. Da hättet ihr noch mehr Platz für die ganze Unordnung. Ich weiß nicht, wie du das aushältst, Anna“, seufzte Linda, die mit ihrem Kostüm in der Hand dastand und nach einem freien Plätzchen suchte. Sie wollten sich alle in einer Kabine umziehen, weil das viel lustiger sei und die Vorfreude auf das Fest noch erhöhte – hatte Betty gemeint.
    Anna meinte nur gelassen: „Betty hat schon so oft bei Simon übernachtet, dass ich die meiste Zeit meine Ruhe hatte.“
    „Das ist keine Unordnung, meine liebe Linda, sondern ein kreatives Chaos, aus dem wir das Beste herausziehen“, klärte sie Betty auf, die nur mit hübscher Spitzenunterwäsche bekleidet ihre Lippen schminkte.
    „Sieht dein Schreibtisch in deiner Firma auch so kreativ aus?“
    Das Zögern, das darauf folgte, war einen Tick zu lang, um ehrlich zu sein. „Nein, nein, so schlimm ist es dort gar nicht.“ Linda zog nur die Augenbrauen skeptisch nach oben und hängte ihr Kostüm an einen Schrankgriff.
    Als sie begannen, Kostüme zurechtzulegen und Frisuren zu besprechen, lockerte sich die Stimmung doch und wurde fast schon ausgelassen. „Aber die Sachen riechen ziemlich frisch. Vermutlich werden sie regelmäßig gereinigt“, mutmaßte Anna.
    „Ja, das kann schon sein, aber von der Perücke bekommst du trotzdem Läuse“, lachte Betty und warf ein Kissen nach Anna, die es voll an den Kopf bekam. „ Ich würde sie nicht anziehen.“
    „Und was ist mit deinem Cowboyhut? Meinst du, der ist besser? Vermutlich hüpfen die Läuse dann auf Simons blonden Schopf, wenn ihr beim Knutschen die Köpfe zusammensteckt“, gab Anna Konter.
    „Du brezelst dich doch sicher wieder schick für Simon auf, habe ich recht? Was ziehst du denn als Cowgirl an?“, fragte Linda neugierig, die immer noch in ihrer normalen Kleidung mit einer Pobacke auf der Armlehne des Sessels saß.
    Sofort war Betty wieder bei der Sache und sprang mit einem Satz von ihrem Bett. „Natürlich meinen ultrakurzen, scharfen Ledermini. Simon liebt nämlich meine langen Beine.“ Betty grinste breit und strich sich mit den Fingerspitzen lasziv über ihre nackten Schenkel. „Den Rest habe ich ausgeliehen: karierte Bluse, Weste, Hut, Pistole. Das sollte reichen ... Ach übrigens, Linda. Ich muss dir noch unbedingt sagen, dass ich sooo stolz auf dich bin!!“
    Linda blickte irritiert von ihrem Kostüm auf.
    „Dass du gestern so ein Risiko eingegangen bist, mit Philipp Stunden an einem einsamen Strand zu verbringen und dann noch darauf zu vertrauen, dass euch das Taxi auch wieder abholt. Ich finde das fantastisch! Wenn du die Spontaneitätsprüfung nicht schon am ersten Karaoke-Abend bestanden hättest, würdest du jetzt von mir eine Medaille bekommen!“
    „Danke, danke. War halb so wild.“
    „Uaaaahhh!!“, riefen Betty und Anna fast gleichzeitig.
    Irritiert blickte Linda ihre sprachlosen Freundinnen an.
    „So etwas hättest du vor zwei Wochen nie und nimmer durchgezogen, geschweige denn es so gleichgültig als Alltäglichkeit abgetan!“, stammelte Betty.
    „Dann haben wir heute Abend sogar doppelten Grund zu feiern“, grinste Anna schelmisch. „Einmal die Befreiung deiner weiblichen Impulsivität und zum anderen Mal heute um Mitternacht deinen dreißigsten Geburtstag!“
    „Da wird der Sekt nur so fließen!!“, johlte Betty und schwenkte mit ihrem Rock durch die Gegend, während Linda nur gutmütig abwinkte.
    „Und jetzt zieh du mal dein Kostüm an, Linda. Du siehst sicher zum Anbeißen aus“, meinte Anna, die in ihrem weißen Kleidchen und mit der blonden Wallemähne schlumpfig gut aussah.
    „Da bin ich mir nicht so sicher. Das war das Einzige, das mir zwischen die Finger gekommen ist und auf dem Bügel nicht zu sexy ausgesehen hat“, erwiderte Linda.

    Linda hatte Herzklopfen.
    Sie stand wie verabredet vor Philipps Tür. Nervös zupfte sie am kurzen Saum ihres Kostüms und versuchte es, etwas nach unten zu ziehen. Keine Chance.
    Wenigstens war es schön weit.
    Als sie den Gang hinunter schon Betty in Simons Armen liegen und Anna in der anderen Richtung warten sah, fasste sie ihren Mut zusammen und klopfte. Sie war schon sehr auf Philipps Kostüm gespannt.
    Als er öffnete, hatte sie das Gefühl, Testosteron geschwängerte

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