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Elementarteilchen kuessen besser

Elementarteilchen kuessen besser

Titel: Elementarteilchen kuessen besser Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Regina Wall
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Luft würde mit einem Zischen seiner Kabine entweichen. Er sah unglaublich männlich aus – und sein Anblick haute sie fast um.
    Er trug ein schwarzes Hemd, dessen Ärmel bis zu den muskulösen Oberarmen hochgekrempelt waren, eine schwarze Jeans und die Polizistenmütze aus dem Koffer. Die besagten Handschellen hatte er lässig in seinen Gürtel geklemmt. Was allerdings mit dem String passiert war, konnte sie nur erraten.
    Er sah umwerfend aus.
    Da er seine Brille zugunsten von Kontaktlinsen ausgetauscht hatte, konnte sie ihren Blick ungefiltert in das tiefe Kaffeebraun seiner Augen versenken.
    „Hallo“, hauchte sie und erhielt ein raues „Hallo, mein süßes Bienchen“ zur Antwort. Und schon lagen sie sich in den Armen.

    Glücklicherweise entdeckten sie einen Tisch, an dem sie noch zu fünft Platz fanden. Der große Speisesaal, der für den Ball reich geschmückt worden war, summte schon vor lauter Betriebsamkeit. Paul winkte Simon von einem Platz drei Tische weiter zu, an dem er mit einigen seiner Kollegen saß. Nachdem sie Getränke bestellt hatten, fasste Philipp Lindas Hand und forderte sie zum Tanz auf.
    „Heute wirst du keine Chance haben, alleine zu tanzen.“ Philipps Augen strahlten. „Ich möchte heute Abend sehr viel von dir spüren.“ Sprach's und zog Linda in seine Arme, um sich mit ihr zu den Rhythmen des DJs zu bewegen. „Dein Kostüm ist männermordend, weißt du das? Mich bringt es jedenfalls fast um den Verstand.“
    Linda kam kurz aus dem Rhythmus. „Äh, ich habe eigentlich extra das Kostüm ausgesucht, das am wenigsten erotisch wirkte.“
    „Tja, das ist schon mal ziemlich in die Hose gegangen. Meiner Einschätzung nach hast du die erotischste Ausstrahlung hier im ganzen Saal. Und dein Stachel ist wirklich verschärft.“ Er senkte seinen Kopf und gab ihr einen sanften Kuss. „Als ich die Kabinentür aufmachte, dachte ich, ich traue meinen Augen nicht. Ein kleines pelziges Bienchen mit Stupsnase und seidigen Flügeln stand vor mir. Und ich hätte dich am liebsten in meine Kabine gezogen und nicht mehr rausgelassen.“ Außerdem ist mir ganz eng in der Brust geworden, dass ich kaum noch Atem holen konnte.
    Als er sie gesehen hatte, waren nichtjugendfreie Bilder vor seinem geistigen Auge aufgetaucht. Sie hatte so unwissend erotisch gewirkt, dass das ihre Wirkung auf ihn noch mehr verstärkt hatte – und er eigentlich gar keine Lust mehr auf den Kostümball verspürt hatte: Die beiden hohen, seitlichen Pferdeschwänze fielen seidig und dicht bis über die Schultern. Es juckte ihn in den Fingern, hineinzugreifen und sie auf seinem Gesicht zu spüren. Über ihren Augenbrauen und unter ihren Augen waren lange, schwarze Striche geschminkt, die unschuldige, lange Wimpern darstellen sollten, ihre wunderschönen Augen aber noch mehr betonten. Zum Niederknien.
    Die schwarz geschminkte Nasenspitze lud dazu ein, sie immerwährend anzusehen. Und die vom rosa Lipgloss glänzenden Lippen waren ein sinnlicher Blickfang, in dem sich ein Mann verlieren konnte. Ihr plüschiges Kleidchen, das wie ein Sack an ihr herunterhing, ohne ihre atemberaubende Figur zu betonen, enthüllte nur ihre schönen Arme und Beine, die verheißungsvoll davon erzählten, was sich darunter verbarg. Am liebsten hätte er sie in seine Kabine gezogen, um den kleinen schwarzen Stachel an ihrem Gesäß näher in Augenschein zu nehmen und zu untersuchen, welche angedeuteten Rundungen sich darunter verbargen.
    „Du hattest es bei der Wahl deines Kostüms einfach, oder?“, neckte ihn Linda. „Deine Freunde haben dir schon alles eingepackt. Oder hast du noch ein Accessoire aus dem Kostümfundus ausgeliehen?“
    „Nein. Die Jeans und das Hemd hatte ich eh dabei. Und die anderen Sachen habe ich an.“
    „Trägst du etwa auch deinen ...?“ Linda senkte ihren Blick, da ihr die Frage zu peinlich war.
    „String? Ja, nur mal vorsorglich, falls du dich entschließen solltest, doch ja zu sagen.“ Er grinste sie frech an.
    Linda errötete bis zu den Haarwurzeln, weil sie sich törichterweise überrumpelt fühlte. „Ich weiß nicht, ob ...“, begann sie entschuldigend.
    „Das macht nichts. Es hat sich schon gelohnt, dich so bezaubernd erröten zu sehen.“ Philipp zog sie lächelnd noch näher an sich heran und legte seine Wange auf ihr glattes Haar. „Aber ich kann dir verraten, er zwickt ganz schön. Ich verstehe nicht, wie manche Frauen so etwas ständig tragen können.“
    Linda lachte leise auf. Als sie langsam weitertanzten,

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