Elementarteilchen kuessen besser
„Ich kenne seine Meinung dazu. Und die ist kompromisslos: Ohne Gummi läuft bei ihm grundsätzlich nichts. So scharf kann nicht mal Desirée ihn machen, dass er ohne Sinn und Verstand über sie herfällt, ohne sich zu schützen.“ Simon grinste plötzlich. „Allerdings hat er mir noch so ein paar Details erzählt, wie Desirée versucht hat, ihn rumzubekommen. Meine Fresse. Er muss sehr in dich verliebt sein, Linda, wenn er dazu 'nein' sagen konnte. Hut ab. Das hätten nicht viele Männer gekonnt.“
„Möchtest du ihn sehen?“ Anna legte ihre Hand beruhigend auf Lindas Arm, während sie auf eine Antwort wartete.
„Ja, ich denke, wir sollten uns aussprechen.“
„Weißt du, wo er ist, Simon?“ Anna blickte ihn fragend an.
„Ja, ich denke, er wird nicht so weit von dort entfernt sein, wo er noch vor einer halben Stunde war. Ich bringe ihn her.“
„Danke, Simon. Für alles.“ Linda lächelte ihn warm an.
„Gern geschehen, Linda. Dir noch alles Gute zu deinem Dreißiger.“ Er nahm sie kurz in den Arm und drückte sie herzlich. Dann stand er auf. Doch bevor er sich abwenden konnte, meinte er noch nachdenklich: „Philipp ist einer meiner wenigen Freunde, die das Glück noch nicht gefunden haben. Und ich wünsche ihm von Herzen, dass es ihm endlich in die Hände fällt. Er ist nämlich ein guter Mensch und hat es verdient.“
„Ein toller Mann“, seufzte Anna, als sie Simon nachblickte.
„Ja, nicht?“, stimmte Betty zu und lächelte still in sich hinein.
Nach fünfzehn Minuten war Linda ein einziges Nervenbündel.
„Warum ist er denn noch nicht da? Meint ihr vielleicht, er möchte nicht mehr mit mir sprechen?“ Nervös spielte sie mit einer Haarsträhne, die sich aus ihrem Knoten gelöst hatte.
„Nein, glaub ich nicht. Du musst dir mal vorstellen, wie viele Menschen sich hier am Strand tummeln. Wir haben schon alleine mehr als zweitausend Passagiere an Bord. Lass mal nur Zweidrittel zum Schwimmen hierher kommen. Da wäre es ein Wunder, wenn Simon ihn so schnell finden würde.“
„Da kommen sie“, meinte Anna nur und zeigte in ihre Richtung. „Und Philipp scheint es ziemlich eilig zu haben. So viel dazu, er möchte nicht mit dir sprechen.“ Sie lächelte Linda beruhigend zu.
Diese stand auf und ging ihnen entgegen. Sie wechselten ein paar Worte, woraufhin Simon sich von ihnen trennte und auf Anna und Betty zuging. Als er bei ihnen ankam, setzte er sich direkt neben sein Herzblatt und nahm es in den Arm. „Jetzt können wir nichts mehr tun. Nur noch abwarten. Ich hoffe wirklich, sie kriegen das geregelt. Es wäre sonst jammerschade um die beiden.“
Anna und Betty nickten, während sie Linda und Philipp aus der Entfernung beobachteten. Die beiden standen sich gegenüber, Linda die Arme vor der Brust verschränkt, und sprachen abwechselnd miteinander. Dann erzählte Philipp etwas, das ihn sehr aufwühlte. Man merkte es deutlich an seiner Körpersprache, der Mimik und der Art, wie er sich frustriert durch die Haare fuhr. Linda schien Fragen zu stellen, die Philipp bereitwillig beantwortete. Dann begannen sie, am Strand entlangzulaufen. Philipp gestikulierte mit den Händen, als ob er eine innere Spannung abbauen müsse.
„Mist, jetzt sehen wir sie nur noch von hinten.“ Anna war enttäuscht.
„Kein Problem. Du wirst schon merken, ob sie sich einig werden oder nicht“, beruhigte sie Simon.
Nach fünfzehn Minuten waren die beiden wieder auf dem Rückweg und blieben ungefähr dreißig Meter von den drei Freunden entfernt stehen.
„Meine Güte, was reden die denn die ganze Zeit? Könnt ihr an ihren Gesichtern erkennen, ob sie sich schon nähergekommen sind?“ Betty hielt es fast nicht mehr auf der Decke.
„Ich glaube, Linda sieht nicht mehr so reserviert aus. Ah, schau, sie lächelt sogar“, freute sich Anna.
Und plötzlich machten Linda und Philipp gleichzeitig einen Schritt aufeinander zu und umarmten sich fest.
Bei Betty, Simon und Anna setzte gleichzeitig ein Freudengeheul ein. Sie sprangen auf, hüpften und schwangen die Fäuste, als ob sie eine Basketballmannschaft anfeuern wollten. „Uh-uuh-uuh-uu!!“
Linda und Philipp schauten gleichzeitig in ihre Richtung und grinsten bis über beide Ohren. Dann versteckte Linda ihr Gesicht an Philipps Brust, der sie eng an sich zog und ihr etwas zuflüsterte. Als sie zu ihm emporblickte, küsste er sie sanft und innig.
„Ach, junge Liebe ist so schön!“, seufzte Betty und ließ sich in den Sand fallen.
„Das stimmt“,
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