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Elementarteilchen kuessen besser

Elementarteilchen kuessen besser

Titel: Elementarteilchen kuessen besser Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Regina Wall
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Nachtschattengewächs wie dich erinnern wird?“
    Linda blickte ihr fasziniert direkt in ihre hasserfüllten Augen und in ihr verzerrtes Gesicht mit der gerunzelten Stirn. Sie stellte voller Genugtuung fest, dass ihre Konkurrentin in ihrem Zorn richtig hässlich aussah. Außerdem bemerkte sie amüsiert, dass Desirée es auf keinem Auge blickte, dass sie sich mit ihrem Verhalten geradewegs ein tiefes Grab schaufelte und sich selbst darin beerdigte, da Philipp keine fünf Meter hinter ihr stand und alles mitbekam. Die Frau war noch dämlicher als sie dachte.
    Linda musste sich nun entscheiden, ob sie für ihren Mann kämpfen oder ob sie doch wieder wie früher klein beigeben würde. Doch dafür war sie schon zu weit gegangen, stellte sie fest, und dafür liebte sie Philipp auch zu sehr, um ihn einer Zimtzicke wie Desirée kampflos zu überlassen. Sie würde es mit ihr aufnehmen, auch wenn sie sich vor Philipp bis aufs Hemd blamieren würde, der immer noch ruhig mit verschränkten Armen vor der Brust an der Wand lehnte und sie beide belustigt beobachtete.
    Ruhig sagte sie deshalb nur: „Du weißt schon, dass du ganz viele Runzeln bekommst, wenn du dich so ärgerst? Dann bist du nämlich nicht mehr die schöne Rapunzel, die du als kleines Mädchen sein wolltest, sondern nur noch die hässliche Rarunzel.“
    Linda bemerkte aus dem Augenwinkel, dass Philipp seine Körperhaltung veränderte. Auch wenn sie es nicht mit Sicherheit sagen konnte, da sie immer noch in Desirées kalte Augen blickte, hätte sie schwören können, dass Philipp bis zum Anschlag grinste. Diese Genugtuung war berauschend und ein angenehmes Kribbeln breitete sich in ihrem ganzen Körper aus.
    Dann trat Linda auch einen kleinen Schritt auf Desirée zu, sodass sie sich beinahe berührten. „Und ich sage dir noch was: So wie du – seit wir einen Fuß auf dieses Schiff gesetzt haben – hinter Philipp her warst wie der Teufel hinter der armen Seele, war es dein oberstes Ziel, Philipp in dein Bett zu bekommen. Du hast es so hartnäckig und mit solch hohem körperlichen Einsatz verfolgt, dass selbst ein ausgehungerter Bluthund auf frischer Fährte nicht nachgekommen wäre.“ Sie grinste in Desirées verzerrtes Gesicht. „Wenn du es letzte Nacht wirklich geschafft hättest, dein Ziel zu erreichen, hättest du dich in deinem Erfolg gesonnt wie eine Katze an einem warmen Plätzchen. Und dann hättest du auch schon deine zweite wichtige Aufgabe erfüllt gehabt, um mir eins auswischen zu können: ein gefülltes Kondom von Philipp. Wozu also hättest du Jens noch gebraucht?“ Sie begann, die abwegigen Gründe an den Fingern abzuzählen. „Nicht für ein gefülltes Kondom, denn das hättest du ja dann bereits gehabt. Auch nicht, weil dir der – wie du es nennst – geile Fick mit Philipp nicht gereicht hat. Denn das wäre ja die Erfüllung deiner Träume gewesen und hätte dich doch – wenigstens seelisch – mehr als befriedigen müssen. Und mit Sicherheit nicht, weil Jens so eine gute Nummer im Bett ist. Ich kenne ihn zwar nicht und möchte ihm nicht zu nahe treten, aber er kann unmöglich – laut deiner eigenen Bewertung – auch nur annähernd so gut sein wie Philipp. Aber mit Jens hattest du Sex, das weiß ich aus erster Hand. Daraus folgere ich, dass du bei Philipp gescheitert bist. Dein Traummann wollte dich nicht! Welch zerschmetternde Niederlage.“
    Desirées Gesicht war vor Wut so weiß wie ein Sack Mehl. Ihr ganzer Körper war gespannt wie ein Bogen kurz vor dem Abschuss und ihre Lippen zitterten. Da sie diese Argumentation nicht widerlegen konnte, sagte sie nur verächtlich zischend: „Du bist ja ein Fräulein neunmalklug. Hast uns alle ganz schön getäuscht mit deiner Sekretärinnen-Nummer. Aber mit dir bin ich noch nicht fertig. Philipp wird dich nach dem Urlaub ...“
    „Jetzt halt mal den Rand, Desirée.“ Es war für Linda unfassbar. Je wütender Desirée vor ihr zu beben schien, umso ruhiger wurde sie selbst. Sie ließ ihr Gehirn auf Autopiloten fliegen und es schien die richtigen Worte in der richtigen Reihenfolge hervorzubringen. „Wenn du so davon überzeugt wärst, dass Philipp mich nach dem Urlaub fallen lässt wie eine heiße Kartoffel, warum gibst du dich überhaupt mit mir ab und verschwendest so viel Energie, um mich zu beleidigen? Warum machst du dir überhaupt die Mühe mit dem Kondom? Wenn du so selbstsicher wärst, wie du immer zu sein vorgibst, könntest du dich einfach ruhig in einen Liegestuhl setzen, deinen Urlaub

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