Elementarteilchen kuessen besser
bestätigte Simon und nutzte die Gelegenheit, sich den Lippen seiner Geliebten zu bemächtigen.
„Gut, ihr seid beschäftigt. Jetzt habe ich endlich mal Zeit, ins Wasser zu gehen!“, rief Anna in gespielter Erleichterung aus und klatschte in die Hände. „Sonst war ich zwei Wochen in der Karibik und kein einziges Mal im Meer. Viel Spaß euch beiden!“
„Mmpf ...“ war nur von Betty zu hören, die mit etwas ganz anderem beschäftigt war.
Als Linda mit Philipp an Bord eincheckte, hatten sie gerade eine wunderbare Stunde am Strand von Haiti hinter sich. Was gab es Romantischeres, als sich in der traumhaften Kulisse eines weißen Sandstrandes vor dem azurblauen Meer zu versöhnen? Verträumt stellte sie fest, dass sie trotz Philipps intensiver Küsse noch das Salz der haitianischen Luft auf ihren Lippen schmecken konnte.
Linda war unglaublich glücklich, dass sie die schlimmsten Bedenken hatten ausräumen können. Sie nahm sich vor, sich nicht mehr von Desirée ins Boxhorn jagen zu lassen. Dafür kannte sie mittlerweile ihr strategisches Vorgehen zu gut.
„Und, wie wär's jetzt mit einer Runde Basketball?“, fragte Philipp augenzwinkernd.
„Hast du solche Lust zu verlieren?“, machte sich Linda über ihn lustig.
„Wer sagt, dass ich verliere, Zwerg?“, zog Philipp sie auf. „Mit deinen kurzen Beinen hast du keine Chance gegen mich.“
„Dafür kann ich dich öfter austricksen und bessere Drei-Punkte-Würfe versenken. Was sagst du jetzt?“
Philipp tat, als würde er überlegen, ob er dieses Argument zulassen sollte. „Nein, keine Chance, ich mache dich trotzdem fertig“, sprach's und warf sich Linda trotz massiver Proteste über die Schulter.
„Philipp Graf, lass mich sofort runter, sonst zerkratz ich dir das Gesicht, wie ich es gestern auch schon machen wollte.“
Verblüfft ließ Philipp sie runter und hätte dabei beinahe einen vorbeigehenden Passagier mit ihren Füßen getroffen. „Du wolltest mir gestern das Gesicht zerkratzen?“
Linda zögerte peinlich berührt und zog Philipp zur Seite, damit sie anderen nicht im Weg standen. „Nein, nicht dir, sondern dieser Schlampe Desirée.“ Philipp zog überrascht die Augenbraue hoch. „Als sie dich gestern Abend zu sich an den Tisch gebeten und so unverschämt mit dir geflirtet hat, hätte ich noch viel schlimmere Dinge mit ihr anstellen können.“
„Das freut mich ungemein.“
Linda blickte ihn verständnislos an. „Es freut dich ungemein, dass ich aggressive Gedanken gegenüber einer anderen Frau hege? Ich war gestern so erschrocken über diese gewalttätige Seite in mir, dass ich mich selbst nicht wiedererkannte.“
„Ja, es freut mich, da es mir zeigt, dass du eifersüchtig warst – und das nicht zu knapp.“
„Nein, mach dich doch nicht lächerlich. Ich war doch nicht eifersüchtig“, wehrte Linda verlegen ab.
„Doch, doch, das sehe ich dir an deiner Nasenspitze an. Dann magst du mich also doch ein wenig?“ Er nahm sie in die Arme und versank tief im grünen Feuer ihres Blicks, das ihn aufzufressen drohte.
„Ja, ich mag dich. Sehr sogar“, flüsterte sie.
„Das höre ich gerne.“ Und er gab ihr einen so intensiven Kuss, dass es ihm selbst fast die Schuhe ausgezogen hätte und er in dem Moment dankbar für eine kalte Dusche gewesen wäre.
„Wie war das vorhin mit Basketball?“, murmelte Linda an seinen Lippen.
„Mmh, war nur so eine Idee, bevor wir mit etwas angefangen haben, das mir viel besser gefällt.“ Philipp ließ sie nicht mehr zu Wort kommen. „Wenn du gestern schon so einen missratenen Start in dein neues Lebensjahr hattest, muss ich das heute Abend unbedingt wieder wettmachen.“
„Die Leute gucken schon ...“, versuchte es Linda erneut.
„Ist mir egal. Die sind nur neidisch auf uns.“ Und der Kuss ging weiter ...
Irgendwann schob Linda ihn gewaltsam von sich weg. „Wenn du jetzt nicht gleich aufhörst, explodiere ich. Ich mache dir einen Vorschlag: Wir spielen, wenn das Feld leer ist, eine Stunde Basketball und heute Abend bekommst du dafür so viele Küsse von mir, wie du willst.“
Philipps Augen leuchteten auf. „Das würdest du versprechen? Das ist aber gefährlich. Ich weiß nicht, ob ich jemals genug von dir bekommen kann. Ich an deiner Stelle würde mir das noch mal überlegen ...“
Doch Linda war schon mit einem übermütigen „Fang mich doch“ losgespurtet. Sie hechtete zwischen den Passagieren den Gang entlang und erreichte das Treppenhaus, in dem sie – immer zwei Stufen
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