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Elementarteilchen

Elementarteilchen

Titel: Elementarteilchen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michel Houellebecq
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und nahm seine Eichel ganz langsam in den Mund. Er schloß die Augen, während ihn ein verzücktes Zittern durchlief Das unterseeische Brausen war unendlich beruhigend. Als die Lippen der Frau die Wurzel seines Glieds erreichten, spürte er allmählich die Bewegungen ihrer Kehle. Die Wellen der Lust verstärkten sich in seinem Körper, gleichzeitig spürte er, wie er von den Unterwasserwirbeln gewiegt wurde, und plötzlich war ihm sehr heiß. Sie zog sanft die Rachenwände zusammen, seine ganze Energie sammelte sich mit einem Schlag in seinem Glied. Er kam mit einem lauten Schrei; er hatte noch nie solche Lust verspürt.

    7

    WOHNWAGENGESPRÄCH

        Christianes Wohnwagen war etwa fünfzig Meter von seinem Zelt entfernt. Sie knipste beim Hereingehen das Licht an, holte eine Flasche Bushmills hervor und füllte zwei Gläser. Sie war schlank, kleiner als Bruno und vermutlich einmal sehr hübsch gewesen; aber ihre feinen Gesichtszüge waren erschlafft und mit geplatzten Äderchen übersät. Nur ihr seidiges schwarzes Haar war noch prachtvoll. Sie hatte sanfte, ein wenig traurige blaue Augen. Sie mochte etwa vierzig sein.
        »Ab und zu überkommt mich das, dann vögele ich mit jedem«, sagte sie. »Nur für die Penetration verlange ich ein Kondom.«
        Sie benetzte sich die Lippen, trank einen Schluck. Bruno betrachtete sie; sie hatte sich nur oben ein graues Sweatshirt übergestreift. Ihr Venusberg besaß eine hübsche Rundung; leider hingen ihre großen Schamlippen etwas herab.
        »Ich möchte, daß du auch einen Orgasmus bekommst«, sagte er.
        »Laß dir Zeit. Trink erst mal was. Du kannst hier schlafen, es ist Platz genug da ...« Sie zeigte auf das Doppelbett.
        Sie sprachen über den Mietpreis der Wohnwagen. Christiane konnte nicht zelten, sie hatte Probleme mit ihrem Rücken. »Ziemlich ernste Probleme«, sagte sie. »Die meisten Männer lassen sich am liebsten einen blasen«, sagte sie weiter. »Penetration finden sie langweilig, sie haben Schwierigkeiten, einen hochzukriegen. Aber wenn man ihren Schwanz in den Mund nimmt, dann werden sie wieder zu kleinen Kindern. Ich habe den Eindruck, daß sie ziemlich unter dem Feminismus gelitten haben, mehr als sie zugeben wollen.«
        »Es gibt Schlimmeres als den Feminismus ...«, sagte Bruno düster. Er leerte sein Glas zur Hälfte, ehe er sich entschloß weiterzureden: »Kennst du den ORT schon lange?«
    »Praktisch von Anfang an. Als ich verheiratet war, bin ich eine Zeitlang nicht mehr hierher gekommen, aber jetzt komme ich wieder jedes Jahr für zwei oder drei Wochen. Anfangs gehörte der ORT zur Alternativszene, N eue Linke und so; jetzt ist er eher New Age; aber ansonsten hat sich nicht viel geändert. Schon in den 70er Jahren hat man sich für orientalische Mystik interessiert; heute gibt es immer noch einen Whirlpool und Massagen. Das Zentrum ist durchaus angenehm, aber etwas trist; hier gibt es nicht soviel Gewalt wie draußen. Die Brutalität der Anmache wird ein bißchen durch die religiöse Atmosphäre überdeckt. Aber trotzdem gibt es Frauen, die hier leiden. Männer, die einsam altern, haben es nicht so schwer wie Frauen in der gleichen Situation. Sie trinken schlechten Wein, schlafen ein und stinken aus dem Mund; und am nächsten Morgen, wenn sie aufwachen, fangen sie wieder von vorne an; sie sterben meist sehr schnell. Die Frauen nehmen Beruhigungsmittel, machen Yoga, gehen zum Psychologen; sie leben sehr lange und leiden sehr. Sie haben einen geschwächten, unansehnlich gewordenen Körper zu bieten; das wissen sie und leiden darunter. Und trotzdem machen sie weiter, denn sie können nicht darauf verzichten, geliebt zu werden. Bis zum Schluß fallen sie dieser Illusion zum Opfer. Von einem gewissen Alter an hat die Frau zwar immer noch die Möglichkeit, sich an Schwänzen zu reiben, aber sie hat nie wieder die Möglichkeit, geliebt zu werden. So sind die Männer nun mal.«
    »Christiane«, sagte Bruno sanft, »du übertreibst ... Ich würde dir jetzt zum Beispiel gern Lust verschaffen.« »Das glaube ich dir. Ich habe den Eindruck, daß du ziemlich nett bist. Egoistisch und nett.«
    Sie zog ihr Sweatshirt aus, legte sich quer übers Bett, schob sich ein Kissen unter den Hintern und spreizte die Schenkel. Bruno leckte erst ziemlich lange die Umgebung ihrer Möse, dann reizte er mit schnellen Zungenschlägen ihre Klitoris. Christiane atmete tief aus. »Steck einen Finger rein ...«, sagte sie. Bruno gehorchte

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