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Elena - Ein Leben für Pferde

Elena - Ein Leben für Pferde

Titel: Elena - Ein Leben für Pferde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nele Neuhaus
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aufgestellt hatte.
    Trotz der Hektik und der vielen Arbeit, die ein solches Vereinsturnier mit sich brachte, war er gut gelaunt und die Ruhe selbst. Opa war überhaupt immer guter Laune und für jeden Scherz zu haben. Nach wie vor arbeitete er von morgens bis abends auf dem Hof und er organisierte das Hausturnier gemeinsam mit dem Vorstand des Reitvereins. Opa war sehr beliebt bei allen Leuten, denn er hatte eine unendliche Geduld und war nur sehr schwer aus der Fassung zu bringen.
    Natürlich wusste mittlerweile jeder von unserer finanziellen Misere und Christian meinte, Papa sei deshalb so sauer auf Opa, weil der die Leute glauben ließ, die Schulden kämen von Papas aufwendiger Turnierreiterei, was ja nun wirklich nicht stimmte. Opa dachte aber gar nicht daran, den Mutmaßungen der Leute zu widersprechen. Ihm schien es ganz gut zu gefallen, dass man ihn nicht für denjenigen hielt, der den Amselhof in Schwierigkeiten gebracht hatte.
     
    Um Punkt zwei Uhr ging es mit der E-Dressur los. Der Elektriker aus Steinau, der ebenfalls Einsteller auf dem Amselhof war, hatte die Lautsprecheranlage installiert und die beiden Richter waren eingetroffen. Da nur Vereinsmitglieder an den Prüfungen teilnahmen, waren die Starterfelder überschaubar. Als nach der A-Dressur das Dressurviereck ab- und der Springparcours aufgebaut wurden, ging ich in den Stall, um mich umzuziehen.
    In der Sattelkammer schlüpfte ich in meine weiße Reithose und die blank polierten Stiefel. Als ich fertig war, kam Jens in den Stall geschlurft. Er öffnete Phönix’ Box, holte das Pferd heraus und band es auf der Stallgasse an.
    »Was machst du denn da?«, fragte ich.
    »Satteln«, erwiderte der Aknefrosch und grinste. »Bist du blind, du dummes Kind?«
    Ich überhörte die Beleidigung.
    »Wieso denn das?«, wollte ich wissen. »Ich reite ihn doch gleich im A-Springen.«
    »Da bist du wohl nicht auf dem Laufenden«, erwiderte Jens, ohne mich anzusehen. »Der große Häuptling hat Kundschaft.«
    Kundschaft? Ich verstand überhaupt nichts mehr. Sollte Phönix etwa verkauft werden? Und das gerade heute, wo ich ihn doch gleich reiten sollte?
    Gerade, als ich mich auf die Suche nach Papa machen wollte, kam er in den Stall, gefolgt von Christian, Herrn und Frau Teichert und Ariane, die so perfekt gestylt war, als sei sie aus einem Reitsportkatalog gefallen.
    »Warte«, sagte Christian zu Jens. »Ariane will lieber ihren eigenen Sattel nehmen.«
    Er nahm Ariane den Sattel, den sie mitgebracht hatte, aus den Händen und legte ihn auf den Rücken des Pferdes, das eigentlich ich hatte reiten sollen.
    Stumm sah ich zu, wie mein Bruder Phönix sattelte und auftrenste. Mir hatte es die Sprache verschlagen. Ausgerechnet die blöde Ariane sollte das Pferd, das Papa mir versprochen hatte, auf dem Vereinsturnier reiten! Wollte sie Phönix kaufen? Wieso so plötzlich? Eine Welle grenzenloser Enttäuschung rollte über mich hinweg.
    »Du bist doch nicht sauer, oder?«, fragte Ariane mit schlecht geheucheltem Mitgefühl, ihre Augen glitzerten triumphierend. »Aber du hast ja noch dein süßes kleines Pony …«
    Diese dumme Nuss!
    »Ach, Elena, solltest du das Pferd jetzt eigentlich reiten?«, gurrte Arianes Mutter. »Na ja, ihr habt soooooo viele Pferde, da findet sich auch ein anderes, nicht wahr?«
    »Ganz sicher«, würgte ich hervor und ballte die Hände in den Jackentaschen zu Fäusten. Wie konnte Papa mir das nur antun?
    Ich verließ den Stall und ging in die Halle. Am liebsten wäre ich schnurstracks weiter ins Haus gegangen. Auf das blöde Turnier hatte ich keine Lust mehr.
    Mama stand an der Bande und sprach mit Frau Baumgarten, der Mutter von Laura, die mangels Konkurrenz eben die A-Dressur gewonnen hatte. Papa kam mit den Teicherts in die Halle. Ein heißer Zorn brodelte in mir. Es ging mir nicht darum, dass Phönix verkauft werden sollte. Das war eben so, davon lebten wir schließlich. Aber hätte er es mir nicht wenigstens vorher sagen können, anstatt mich so vor Ariane zu demütigen?
    »Was ist denn los, Elena?«, fragte Mama.
    »Nichts.« Ich kämpfte mit den Tränen und ärgerte mich darüber.
    »Na, komm schon. Ich seh’s dir doch an. Was ist passiert?«
    »Die Ariane reitet Phönix jetzt im E-Springen«, stieß ich zwischen zusammengebissenen Zähnen hervor. »Dabei hat Papa gesagt, dass ich ihn gleich im A reiten soll.«
    »Davon wusste ich ja gar nichts.« Mama war erstaunt. »Eigentlich sollte sie doch den einen Braunen von Herrn Nötzli

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