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Elenium-Triologie

Elenium-Triologie

Titel: Elenium-Triologie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Eddings
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zweifellos erkannt werden.«
    »Ihr habt wahrscheinlich recht«, brummte Sperber. »Wüßtet Ihr irgendwelche anderen Möglichkeiten?«
    »Vielleicht. Ich habe einen Verwandten – einen Markgrafen aus Ostarzium –, der ein Landhaus vor der Stadt besitzt. Ich habe ihn zwar seit Jahren nicht mehr gesehen – unsere Familie mißbilligt ihn, da er im Handelsgeschäft tätig ist –, aber vielleicht erinnert er sich an mich. Er ist ein gutmütiger Mensch, und wenn ich es richtig angehe, lädt er vielleicht uns alle zu sich ein.«
    »Einen Versuch ist es auf jeden Fall wert. Also gut, führt uns dorthin.«
    Sie ritten um den westlichen Stadtrand von Madol zu einem großen Haus, das von einer niedrigen Mauer aus einheimischem Sandstein umgeben war. Das Haus lag ein Stück abseits der Straße und war von hohen Nadelbäumen und gepflegten Rasenflächen umgeben. Unmittelbar vor dem Eingang befand sich ein mit Kies bedeckter Hof. Dort saßen sie ab. Ein Lakai in grauer Livree trat aus dem Haus und näherte sich ihnen mit fragendem Gesichtsausdruck.
    »Würdet Ihr so gut sein und dem Markgrafen mitteilen, daß sein Vetter zweiten Grades, Ritter Bevier, mit einigen Freunden hier ist und sich freuen würde, ihn zu sehen?« wies der Cyriniker den Diener höflich an.
    »Sofort, Euer Gnaden.« Der Lakai drehte sich um und kehrte ins Haus zurück.
    Der Mann, der wenige Augenblicke später herauseilte, war korpulent und hatte ein rotes Gesicht. Er trug eines der farbenfrohen Gewänder, wie sie in Südcammorien üblich waren, statt des arzianischen Wamses und dazugehörigen engen Beinkleides. Mit einem breiten Grinsen hieß er seinen entfernten Vetter herzlich willkommen. »Bevier«, er schüttelte ihm die Hand, »was machst du denn hier?«
    »Zuflucht suchen, Lycien«, antwortete Bevier. Sein offenes junges Gesicht verdüsterte sich. »Ich weiß, die Familie hat dich nicht gut behandelt, Lycien. Ich könnte es dir nicht übelnehmen, wenn du mich und meine Freunde fortschicktest.«
    »Unsinn, Bevier. Ich entschied mich für den Beruf des Händlers, obwohl ich wußte, was die Familie davon halten würde. Ich freue mich, dich wiederzusehen. Du suchst Zuflucht, sagtest du?«
    Bevier nickte. »Wir sind in einer geheimen kirchlichen Angelegenheit hier, und ein bißchen zu viele Augen beobachten das cyrinische Ordenshaus in der Stadt. Ich weiß, daß es unverschämt ist, dich darum zu bitten, aber könntest du uns Gastfreundschaft gewähren?«
    »Selbstverständlich, mein Junge, selbstverständlich!« Markgraf Lycien klatschte laut in die Hände, und mehrere Knechte eilten aus den Stallungen herbei. »Kümmert euch um die Pferde meiner Gäste und um ihren Karren«, befahl er. Dann legte er eine Hand auf Beviers Schulter. »Nur alle herein! Fühlt euch wie zu Hause.« Er drehte sich um und ging voraus durch den niedrigen, aber breiten Türbogen ins Haus, wo er sie in ein gemütliches Gemach mit bequemen Polstermöbeln und einem offenen Kamin führte, in dem ein wohliges Feuer prasselte. »Bitte, Freunde, nehmt Platz«, forderte er seine unerwarteten Gäste auf. Dann betrachtete er sie nachdenklich. »Diese Kirchensache muß sehr wichtig sein, Bevier«, sagte er. »Wenn ich mir deine Freunde so ansehe, scheint mir, daß sie von allen vier der Kriegerorden kommen.«
    »Ihr habt scharfe Augen, Herr Markgraf«, sagte Sperber.
    »Werde ich wegen dieser Sache in Schwierigkeiten geraten?« fragte Lycien. Dann grinste er. »Nicht daß es mir etwas ausmachen würde. Ich möchte nur gern vorbereitet sein.«
    »Es ist nicht sehr wahrscheinlich«, versicherte ihm Sperber. »Und ganz sicher nicht, wenn wir Erfolg mit unserer Mission haben. Sagt mir, Euer Gnaden, kennt Ihr jemanden im Hafen?«
    »Ich habe gute Beziehungen zu mehreren Personen, die mit dem Hafen zu tun haben, Ritter…«
    »Sperber«, stellte sich der Pandioner rasch vor.
    »Der Streiter der Königin von Elenien?« Lycien blickte ihn überrascht an. »Ich hörte, daß Ihr aus Eurer Verbannung in Rendor zurück seid. Aber befindet Ihr Euch jetzt nicht weitab? Solltet Ihr nicht in Cimmura sein, um die Versuche des Primas Annias zu vereiteln, sich der Königin zu entledigen?«
    »Ihr seid gut unterrichtet, Euer Gnaden«, stellte Sperber fest. »Meine Handelsverbindungen reichen weit.« Lycien zuckte die Schultern. Er zwinkerte Bevier zu. »Das war es, womit ich der Familie Schande bereitet habe – aus ihrer Sicht gesehen, jedenfalls. Meine Vertreter und die Kapitäne meiner Schiffe tragen im

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