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Elenium-Triologie

Elenium-Triologie

Titel: Elenium-Triologie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Eddings
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Schleier ab.
    Perraine musterte sie ziemlich eingehend. »Ihr seht wirklich nicht sehr gesund aus, Sephrenia«, stellte er fest. »Aber konntet Ihr denn in Jiroch keinen Arzt aufsuchen?«
    Sie lächelte flüchtig. »Es geht nicht um mich, Perraine. Wir sind wegen jemand anderem hier. Kennt Ihr diesen Tanjin?«
    »Jeder in Dabur kennt ihn. Er wohnt in den hinteren Räumen einer Apotheke am Stadtplatz. Sein Haus wird jedoch beobachtet, denn es heißt, daß er sich manchmal der Hexerei bediene, und die Eiferer versuchen ihn nun mit allen Mitteln dabei zu ertappen.«
    »Es wäre vermutlich am besten, wenn wir uns zu Fuß zu dem Platz begeben, oder was meinst du?« fragte Sperber.
    Perraine nickte.
    »Ich glaube, wir warten damit bis kurz vor Sonnenuntergang.
    Dann ist es bereits dunkel, wenn wir Tanjin verlassen, und wer weiß, ob wir den Schutz der Dunkelheit nicht brauchen.«
    »Soll ich euch begleiten?« fragte Perraine.
    »Es ist besser, wenn Sephrenia und ich allein gehen«, antwortete Sperber. »Du mußt in dieser Stadt bleiben, wir nicht. Wenn Tanjin unter Beobachtung steht, könnte es deine Position hier in Dabur gefährden.«
    »Halte dich von Seitengassen fern, Sperber«, brummte Kurik.
    Sperber winkte Flöte, und sie kam gehorsam zu ihm. Er legte ihr die Hände auf die Schultern. »Ich möchte, daß du hier bei Kurik bleibst«, sagte er.
    Sie blickte ihn ernst an, dann zeigte sie ihm frech eine lange Nase.
    »Benimm dich!« rügte er sie. »Und hör mir gut zu, junge Dame, ich meine es sehr ernst!«
    »Ihr braucht sie nur zu bitten, Sperber«, riet Sephrenia ihm. »Versucht nicht, sie herumzukommandieren.«
    »Bitte, Flöte«, flehte er sie an. »Bleibst du bitte hier?«
    Sie lächelte süß, legte die Hände zusammen und machte einen Knicks.
    »Seht Ihr, wie einfach es ist?« sagte Sephrenia.
    »Da noch genügend Zeit ist, werde ich uns etwas zu essen bereiten«, sagte Perraine und stand auf.
    »Ist Euch klar, daß alle Eure Flaschen auslaufen, Ritter Perraine?« Kurik deutete auf die tropfenden Tongefäße, die von den Deckenbalken hingen.
    »Durchaus«, versicherte ihm Perraine. »Das gibt zwar Lachen auf dem Fußboden, hält es jedoch kühl hier drin.« Er trat an den Herd und hantierte kurz mit Feuerstein, Stahl und Zunder. Er machte ein kleines Feuer mit Reisig von den dürren Wüstensträuchern, dann setzte er einen Kessel auf, griff nach einer großen Pfanne, goß Öl hinein und stellte sie auf die Holzkohle. Als das Öl zu rauchen begann, gab er mehrere Fleischstücke hinein, die er aus einer zugedeckten Schüssel genommen hatte. »Ich habe leider nur Hammelfleisch anzubieten«, entschuldigte er sich. »Ich hatte nicht mit Besuch gerechnet.«
    Er würzte das brutzelnde Fleisch stark, um den Eigengeschmack zu mildern, dann stellte er schwere Teller auf den Tisch. Er kehrte zum Feuer zurück und öffnete eine irdene Dose; daraus nahm er Teeblätter, gab sie in eine Schale und goß mit dem inzwischen siedenden Wasser auf. »Für Euch, kleine Mutter.« Er reichte ihr die Schale mit einem Kratzfuß.
    »Wie zuvorkommend!« sagte sie erfreut. »Ihr seid ein Schatz, Perraine.«
    »Ich lebe, um zu dienen«, erwiderte er mit Pathos. Er brachte frische Feigen und eine große Kante Käse herbei, schließlich stellte er die rauchende Pfanne mitten auf den Tisch.
    »Du hast den Beruf verfehlt, mein Freund«, bemerkte Sperber.
    »Ich habe schon vor langer Zeit begonnen, für mich selbst zu kochen. Zwar könnte ich mir einen Diener leisten, aber ich traue Fremden nicht.« Er setzte sich. »Sei vorsichtig, da draußen, Sperber«, warnte er, als er zu essen begann. »Arashams Anhänger haben nicht viel im Kopf und sind alle nur von dem Wunsch besessen, irgend jemanden bei einer Gesetzesübertretung zu ertappen, und sei sie auch noch so geringfügig. Arasham predigt jeden Abend gleich nach Sonnenuntergang, und dabei fällt ihm jedesmal ein neues Verbot ein.«
    »Was ist das neueste?«
    »Fliegen zu töten. Er behauptet, sie wären die Boten Gottes.«
    »Das ist doch nicht dein Ernst!«
    Perraine zuckte die Schultern. »Ich glaube, er tut sich bereits schwer, noch irgendwas zu finden, was er verbieten könnte, und sonderlich groß ist seine Vorstellungskraft sowieso nicht. Möchtest du noch ein Stück Fleisch?«
    »Danke, nein, Perraine, mehr als eine Scheibe Hammelfleisch bringe ich beim besten Willen nicht hinunter.« Er griff statt dessen nach einer Feige.
    »Nur eine Scheibe pro Tag?«
    »Nein, pro

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