Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Elenium-Triologie

Elenium-Triologie

Titel: Elenium-Triologie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Eddings
Vom Netzwerk:
besonders kluge Bemerkung gemacht.
    »Selbstverständlich, edler Ulesim«, versicherte Sperber ihm ruhig. »Das kann ich. Wir sind hier, um mit einem Viehhändler namens Mirrelek zu verhandeln. Kennt Ihr ihn vielleicht?«
    Ulesim plusterte sich auf. »Was sollte ich, der Lieblingsjünger des heiligen Arasham, mit irgendeinem gemeinen Viehhändler zu tun haben?«
    Einer der Speichellecker des Jüngers beugte sich vor und flüsterte ziemlich lange in Ulesims Ohr. Die Miene des Bärtigen wurde zusehends unsicherer und schließlich sogar ein wenig ängstlich. »Ich werde nach diesem Viehhändler schicken«, erklärte er sich widerstrebend bereit. »Wenn er deine Geschichte bestätigt, dann schön und gut; aber wenn nicht, werde ich euch zur Verurteilung zum heiligen Arasham höchstpersönlich bringen.«
    »Wie Ihr es für richtig erachtet, edler Ulesim.« Sperber verbeugte sich. »Wenn Ihr die Güte hättet, Mirrelek von Eurem Boten ausrichten zu lassen, daß Mahkra mit Grüßen von seiner kleinen Mutter hier ist, bin ich sicher, er wird sofort hierhereilen und alles klären.«
    »Ihr könnt nur hoffen, daß es so ist, Mahkra!« sagte der Bärtige drohend. Er wandte sich an den Knecht, der ihm ins Ohr geflüstert hatte. »Geh und hol diesen Mirrelek. Richte ihm aus, was dieser Hirt gesagt hat und teile ihm mit, daß ich, Ulesim, Lieblingsjünger des heiligen Arasham, ihm befehle, sogleich hierherzukommen!«
    »Ich eile, Auserwählter«, antwortete der Bursche und hastete aus dem Zelt. Ulesim funkelte Sperber kurz an, dann verließen er und sein anderer Speichellecker das Zelt ebenfalls.
    »Du hast immer noch dein Schwert, Sperber«, erinnerte ihn Kurik. »Warum hast du diesem aufgeblasenen Prahlhans nicht einfach die Luft rausgelassen? Ich hätte die beiden anderen übernehmen können.«
    »Es war nicht nötig.« Sperber zuckte die Schultern. »Ich kenne Perraine gut genug und bin sicher, daß es ihm inzwischen gelungen ist, sich Arasham unentbehrlich zu machen. Er wird in Kürze hier sein und diesen Heiligen-ArashamsLieblingsjünger-Ulesim zurechtstutzen.«
    »Geht Ihr da nicht ein ziemliches Risiko ein, Sperber?« gab Sephrenia zu bedenken. »Was ist, wenn Perraine der Name Mahkra nichts sagt? Soviel ich mich entsinne, wart Ihr in Jiroch, und er ist schon seit Jahren hier in Dabur.«
    »Schon möglich, daß er den Namen nicht kennt, den ich in Rendor benutze«, antwortete Sperber, »aber Eurer sagt ihm sehr viel, kleine Mutter. Er ist ein altes Kennwort. Die Pandioner benutzen es seit vielen Jahren.«
    Sephrenia blinzelte. »Ich fühle mich geschmeichelt, aber warum hat mir das nie jemand gesagt?«
    Ehrlich überrascht blickte Sperber sie an. »Wir dachten alle, daß Ihr das wüßtet.«
    Etwa eine Viertelstunde später trat Ulesim mit einem hageren, finster wirkenden Mann in gestreiftem Gewand herein. Ulesim benahm sich sichtlich unterwürfig und seine Miene verriet Besorgnis. »Das ist der Mann, von dem ich Euch erzählte, ehrenwerter Mirrelek«, sagte er untertänig.
    »Ah, Mahkra!« Der Hagere eilte auf Sperber zu und nahm herzlich seine Hand. »Wie schön, Euch wiederzusehen. Worum geht es hier eigentlich?«
    »Nur ein kleines Mißverständnis, Mirrelek«, erwiderte Sperber und verbeugte sich leicht vor seinem pandionischen Bruder.
    »Nun, dann ist ja jetzt alles geklärt.« Ritter Perraine wandte sich an den Lieblingsjünger. »Nicht wahr, Ulesim?«
    »Na-natürlich, ehrenwerter Mirrelek«, versicherte ihm Ulesim stockend und mit bleichem Gesicht.
    »Was in aller Welt hat Euch veranlaßt, meine Freunde festzunehmen?« Perraines Stimme klang mild, und trotzdem war der scharfe Unterton nicht zu überhören.
    »Ich – ich versuche nur, den heiligen Arasham zu beschützen.«
    »Ach? Hat er denn um Euren Schutz gebeten?«
    »Nun – nicht direkt.«
    »Ich verstehe. Das war sehr mutig von Euch, Ulesim. Sicher wißt Ihr, was der heilige Arasham von jenen hält, die selbständig handeln, statt sich nach seinen Anweisungen zu richten? Viele verloren ihren Kopf, weil sie zuviel auf sich nahmen!«
    Ulesim zitterte nun sichtlich.
    »Ich bin jedoch überzeugt, daß er Euch vergeben wird, wenn ich ihm von dem Vorfall berichte. Ein Geringerer würde natürlich sofort zum Richtblock geschleift, aber immerhin seid Ihr sein Lieblingsjünger, nicht wahr? War sonst noch etwas, Ulesim?«
    Stumm und mit teigig bleichem Gesicht schüttelte der Bärtige den Kopf.
    »Meine Freunde und ich gehen jetzt. Kommt Ihr, Mahkra?« Ritter Perraine

Weitere Kostenlose Bücher