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Elenium-Triologie

Elenium-Triologie

Titel: Elenium-Triologie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Eddings
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ihm Sperber. »Wir wurden vorausgeschickt, um den Preis auszuhandeln.«
    Der Mann mit dem Anhänger runzelte finster die Stirn, weil ihm offenbar kein neuer Geistesblitz kam. »Weißt du, wer ich bin?« fragte er schließlich in streitsüchtigem Tonfall.
    »Ich fürchte nein, edler Herr«, entschuldigte sich Sperber. »Ich hatte nicht die Ehre, Eure Bekanntschaft zu machen.«
    »Du hältst dich wohl für sehr klug, was?« fragte der gebieterische Mann heftig. »Deine Duckmäuserantworten täuschen mich nicht im geringsten!«
    »Ich hatte nicht die Absicht, Euch zu täuschen, guter Mann«, entgegnete Sperber unwillkürlich mit leichter Schärfe, »ich wollte nur höflich sein.«
    »Ich bin Ulesim, der Lieblingsjünger des heiligen Arasham«, erklärte der Bärtige und klopfte mit der Faust auf seine Brust.
    »Ich bin überwältigt von der Ehre, Euch kennenzulernen«, versicherte ihm Sperber und verbeugte sich im Sattel.
    »Mehr hast du nicht zu sagen?« rief Ulesim und seine Augen quollen ihm bei dieser vermeintlichen Respektlosigkeit schier aus den Höhlen.
    »Wie ich bereits sagte, edler Ulesim, ich bin überwältigt. Ich hätte nie erwartet, von einem so hohen Herrn begrüßt zu werden.«
    »Ich bin nicht hier, um dich zu begrüßen, Hirt! Ich bin hier, um euch festzunehmen. Steigt alle ab!«
    Sperber bedachte ihn mit einem langen Blick, während er die Lage einschätzte. Dann schwang er sich von Farans Rücken und half Sephrenia beim Absitzen.
    »Was soll das alles, Sperber?« flüsterte sie, als sie ihm Flöte hinunterreichte.
    »Ich nehme an, daß er ein kleiner Speichellecker ist, der sich seine Wichtigkeit beweisen will«, flüsterte Sperber zurück. »Wir wollen nicht in einem Ameisenbau stochern, also tun wir einstweilen, was er verlangt.«
    »Schafft die Gefangenen in mein Zelt«, befahl Ulesim nach kurzem Zögern großspurig. Der Lieblingsjünger wußte ganz offensichtlich nicht so recht, was er tun sollte.
    Die Pikenträger traten drohend herbei, und einer ging voraus zu einem Zelt, auf dem ein schlaffes Banner aus schmutzigem grünem Tuch hing.
    Sie wurden grob in das Zelt geschubst. Danach band jemand die Klappe zu.
    Kurik murmelte mit verächtlicher Miene: »Sie halten ihre Piken wie Hirtenstäbe und durchsuchen uns nicht einmal nach Waffen.«
    »Sie mögen vielleicht Anfänger sein, Kurik«, entgegnete Sephrenia leise, »doch es ist ihnen gelungen, uns gefangenzunehmen.«
    »Aber sie werden uns nicht lange gefangenhalten«, knurrte Kurik und tastete unter seinem Umhang nach dem Dolch. »Ich schneide ganz einfach ein Loch in die Hinterseite des Zelts, dann können wir verschwinden.«
    »Nein«, entgegnete Sperber leise. »Wir hätten innerhalb von Minuten eine ganze Horde Fanatiker auf den Fersen.«
    »Wir werden uns doch nicht einfach fügen und hier herumhocken?« empörte sich Kurik.
    »Überlaß es mir, Kurik.«
    Die Minuten zogen sich dahin, während sie in dem zum Ersticken heißen Zelt warteten.
    Nach einer Weile öffnete sich die Zeltklappe und Ulesim trat ein, dicht gefolgt von zwei Männern. »Ich muß deinen Namen wissen, Hirt!« forderte er hochmütig.
    »Ich heiße Mahkra, edler Ulesim«, antwortete Sperber untertänig, »und das sind meine Schwester, ihre Tochter und mein Diener. Darf ich fragen, weshalb wir festgenommen wurden?«
    Ulesim kniff die Augen zusammen. »Es gibt Menschen, die sich weigern, die Herrschaft des heiligen Arasham anzuerkennen«, erklärte er. »Ich, Ulesim, sein Lieblingsjünger, habe es mir zum Ziel gesetzt, diese falschen Propheten auszurotten und auf den Scheiterhaufen zu bringen. Der heilige Arasham verläßt sich völlig auf mich.«
    »Ich dachte, aller Widerstand gegen Arasham wäre schon vor Jahrzehnten ausgemerzt worden?« fragte Sperber scheinbar überrascht.
    »Nein, nein! Keineswegs!« kreischte Ulesim. »Immer noch verstecken sich Verschwörer in der Wüste und lauern in den Städten. Ich werde nicht rasten noch ruhen, bis ich jeden einzelnen dieser Verbrecher aufgespürt und den Flammen übergeben habe.«
    »Ihr habt weder von mir, noch von meinen Leuten etwas zu befürchten, edler Ulesim«, versicherte ihm Sperber. »Wir verehren den heiligen Propheten Gottes zutiefst und schließen ihn in unsere Gebete ein.«
    »Das behauptest du, Mahkra, aber kannst du beweisen, daß du bist, wer du sagst, und daß du ehrliche Geschäfte in der heiligen Stadt tätigst?« Der Fanatiker grinste höhnisch und blickte seine beiden Anhänger an, als hätte er gerade eine

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