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Elenium-Triologie

Elenium-Triologie

Titel: Elenium-Triologie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Eddings
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man sich erst damit abgefunden hat.«
    Sperber erzählte weiter. So vieles war in Zemoch geschehen, auf das Ortzel nicht vorbereitet war und das er theologisch nicht verkraften konnte. Als der Bericht sich seinem Ende näherte, wurden seine Augen blicklos, und er saß völlig benommen da.
    »Das, in groben Zügen, ist was geschehen ist, Sarathi«, schloß Sperber. »Ich werde wohl selbst noch eine Weile über die Dinge grübeln. Für den Rest meines Lebens, wahrscheinlich – aber ich bezweifle, daß ich je alles verstehen werde.«
    Dolmant lehnte sich nachdenklich auf seinem Stuhl zurück. »Ich glaube, daß der Bhelliom – und die Ringe – von der Kirche verwahrt werden sollten.«
    »Tut mir leid, Sarathi«, entgegnete Sperber, »aber das ist unmöglich.«
    »Was sagt Ihr da?«
    »Wir haben ihn nicht mehr.«
    »Was habt Ihr mit ihm gemacht?«
    »Wir haben ihn ins Meer geworfen, Sarathi«, antwortete Bevier.
    Dolmant starrte ihn bestürzt an.
    Patriarch Ortzel sprang empört auf. »Ohne die Erlaubnis der Kirche?« schrie er. »Ihr habt nicht einmal Gottes Rat gesucht?«
    »Wir haben auf Anweisung eines anderen Gottes gehandelt, Eminenz«, erwiderte Sperber. »Einer Göttin, genauer gesagt.«
    » Häresie! « keuchte Ortzel.
    »Nein, das glaube ich wirklich nicht, Eminenz«, widersprach Sperber. »Aphrael war es, die mir Bhelliom gebracht hat. Sie holte ihn aus dem Abgrund in Ghwerigs Höhle. Nachdem ich mit ihm getan hatte, was getan werden mußte, war es nur angemessen, Aphrael den Stein zurückzugeben. Doch sie wollte ihn nicht. Sie wies mich an, ihn ins Meer zu werfen, und das habe ich getan. Höflichkeit ist schließlich Ritterpflicht.«
    »In einer solchen Lage nicht!« tobte Ortzel. »Der Bhelliom ist zu wichtig, um wie mit billigem Tand mit ihm zu verfahren! Kehrt sofort zurück, sucht ihn und händigt ihn der Kirche aus!«
    »Ich glaube, er hat recht, Sperber«, sagte Dolmant ernst. »Ihr werdet ihn wiederholen müssen.«
    Sperber zuckte die Schultern. »Wie Ihr wünscht, Sarathi. Wir werden mit der Suche anfangen, sobald Ihr uns sagt, in welchem Meer.«
    »Aber Ihr habt doch gewiß…« Dolmant blickte sie hilflos an.
    »Wir haben nicht die leiseste Ahnung, Sarathi«, versicherte ihm Ulath. »Aphrael brachte uns auf eine Klippe an irgendeiner Küste, und wir warfen Bhelliom in die See. Die Klippe kann sich an jeder Küste eines jeden Ozeans befinden. Vielleicht gar nicht auf dieser Welt. Gibt es Meere auf dem Mond? Ich fürchte, Bhelliom ist für immer fort.«
    Die Kirchenmänner starrten ihn mit unverhohlener Bestürzung an.
    »Ich glaube ohnehin nicht, daß Euer elenischer Gott Bhelliom überhaupt will, Dolmant«, sagte Sephrenia zu dem Erzprälaten. »Ich glaube, Euer Gott – ebenso wie alle anderen Götter – ist erleichtert, daß der Stein nie mehr auftauchen wird. Ich glaube, alle hatten Angst vor ihm. Von Aphrael weiß ich es mit Sicherheit.« Sie machte eine Pause. »Ist euch aufgefallen, wie lange und trostlos dieser Winter ist? Und wie trübsinnig alle sind?«
    »Es war eine schwere Zeit, Sephrenia«, murmelte Dolmant.
    »Gewiß, aber ich habe nicht bemerkt, daß Ihr vor Freude Luftsprünge gemacht habt, als Ihr hörtet, daß Azash und Otha nicht mehr sind. Nicht einmal das konnte Eure Stimmung bessern. Styriker glauben, daß der Winter ein Gemütszustand der Götter ist. Irgend etwas ist in Zemoch geschehen, was es nie zuvor gab. Wir haben herausgefunden, daß auch Götter sterben können. Ich bezweifle ernsthaft, daß wir Frühling in unseren Herzen spüren werden, bevor unsere Götter diesen Schreck überwunden haben. Sie sind jetzt verwirrt und verängstigt – und nicht sonderlich an uns oder unseren Problemen interessiert. Ich fürchte, sie haben es uns überlassen, allein zurechtzukommen – eine Zeitlang zumindest. Aus irgendeinem Grund wirkt offenbar nicht einmal mehr unsere Magie. Wir sind jetzt allein, Dolmant, und wir müssen diesen langen Winter ertragen, bis die Götter wiederkehren.«
    Dolmant lehnte sich auf seinem Stuhl zurück. »Ihr erfüllt mich mit Zweifel, kleine Mutter.« Müde strich er sich über die Augen. »Ich will ehrlich zu Euch sein. Ich spüre diese Wintertrostlosigkeit seit gut anderthalb Monaten. Einmal bin ich mitten in der Nacht erwacht und habe haltlos geweint. Seither habe ich nicht mehr gelächelt, und seither ist mein Herz schwer. Ich dachte, es erginge nur mir so, aber vielleicht trifft das nicht zu.« Er hielt kurz inne. »Und sollte das der Fall sein,

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