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Elenium-Triologie

Elenium-Triologie

Titel: Elenium-Triologie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Eddings
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Einzelheiten bestimmter öffentlicher Projekte steckt, an denen ich interessiert bin.«
    »Wir haben gesiegt, nehme ich an.« Stragen blickte Sperber an.
    »Ja, obwohl…« Sperber dachte an Kurik. »Jedenfalls werden Otha und Azash uns nicht mehr belästigen.«
    »Das ist das Wichtigste«, entgegnete der blonde Dieb. »Näheres könnt Ihr uns ja später erzählen.« Er blickte in Ehlanas strahlendes Gesicht. » Viel später, nehme ich an.«
    »Stragen«, sagte Ehlana fest.
    »Ja, Majestät?«
    »Hinaus!« Sie deutete gebieterisch zur Tür.
    »Jawohl, Majestät.«
    Sperber und seine junge Gemahlin zogen sich kurz darauf in die königliche Gemächerflucht zurück. Nur Mirtai begleitete sie. Sperber wußte nicht so recht, wie lange die tamulische Riesin zu bleiben gedachte. Er wollte sie ja nicht kränken, aber…
    Doch Mirtai war sehr geschäftig. Sie erteilte Anweisungen an die Leibdienerschaft der Königin – Anweisungen, die mit heißen Bädern, Mahlzeiten und dergleichen zu tun hatten, und endete mit dem Befehl, die Königin und ihren Gemahl nicht mehr zu stören. Nachdem alles in den königlichen Gemächern zu ihrer Zufriedenheit geregelt war, ging sie zur Tür und zog einen großen Schlüssel von ihrem Schwertgurt. »Braucht Ihr sonst noch etwas, Ehlana?« fragte sie.
    »Nein, Mirtai«, antwortete die Königin. »Und vielen, vielen Dank.«
    Mirtai zuckte die Schultern. »Es gehört alles zu meinen Pflichten – Vergeßt nicht, was ich gesagt habe, Sperber.« Sie tippte mit dem Schlüssel an die Tür. »Ich lasse euch morgen früh raus.« Dann ging sie und verschloß die Tür hinter sich. Das Geräusch des Schlüssels, der sich im Schloß drehte, war sehr laut.
    »Sie kommandiert mich immer herum.« Ehlana lachte ein wenig hilflos. »Aber wenn ich ihr etwas befehle, ist sie vollkommen taub.«
    »Sie ist gut für dich, Liebling.« Sperber lächelte. »Sie holt dich wieder auf den Teppich, wenn du den Boden unter den Füßen verlierst.«
    »Geh und bade, Sperber«, befahl Ehlana. »Du riechst nach Rost. Wenn du dich frisch gemacht hast, erzählst du mir alles, was geschehen ist. Oh, da ich gerade daran denke, ich möchte jetzt meinen Ring zurück, wenn du nichts dagegen hast.«
    Er streckte die Hände aus. »Welcher ist deiner?« fragte er.
    »Ich kann sie beim besten Willen nicht unterscheiden.«
    »Der, natürlich.« Sie deutete auf den Ring an seiner Linken.
    »Woher weißt du das?« fragte er. Er nahm den Ring ab und steckte ihn an ihren Finger.
    »Das sieht doch jeder, Sperber.«
    »Wenn du meinst.« Er zuckte die Schultern.
    Sperber war es nicht gewöhnt, in der Gegenwart junger Damen zu baden, doch Ehlana wollte ihn offenbar nicht aus ihrem Blickfeld entschwinden lassen. So begann er bereits zu erzählen, während er badete, und fuhr während des Essens fort. Es gab manches, was Ehlana nicht verstand, und einiges, was sie mißverstand, aber sie akzeptierte das meiste, was geschehen war. Als er ihr von Kuriks Tod berichtete, weinte sie, und ihre Miene wurde hart, als er das Ende von Annias, ihrer Tante, und ihrem Vetter Lycheas schilderte. Einiges beschönigte er, anderes erwähnte er erst gar nicht. Er fand die ausweichende Phrase »du hättest dabeisein müssen« mehrmals sehr nützlich. Besonders vermied er jegliche Erwähnung des Trübsinns, der seit der Vernichtung Azashs fast die ganze Welt befallen zu haben schien. Das war bestimmt nicht das richtige Thema für eine junge Frau in den ersten Monaten ihrer ersten Schwangerschaft.
    Als sie sich dann in der gemütlichen Dunkelheit zusammenkuschelten, erzählte Ehlana ihm, was sich während seiner Abwesenheit im Westen getan hatte.
    Vielleicht lag es daran, daß sie sich im Bett befanden, wo Träume üblich sind, aber wie auch immer, sie kamen auf Träume zu sprechen. »Es war so eigenartig, Sperber«, sagte Ehlana und schmiegte sich an ihn. »Ein Regenbogen bedeckte den ganzen Himmel, und wir waren auf einer Insel, dem wunderschönsten Ort, den ich je gesehen hatte. Es gab Bäume – sehr alte – und einen Marmortempel mit prächtigen weißen Säulen, und ich wartete dort auf dich und unsere Freunde. Und dann seid ihr gekommen, jeder von einem herrlichen weißen Tier geleitet. Sephrenia wartete bei mir. Sie sah sehr jung aus, wie ein Mädchen. Auch ein Kind war bei uns. Es blies auf einer Hirtenflöte und tanzte. Sie war fast wie eine kleine Kaiserin. Jeder gehorchte ihren Befehlen.« Ehlana kicherte. »Sie hat dich einen brummigen alten Bären genannt!

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