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Elenium-Triologie

Elenium-Triologie

Titel: Elenium-Triologie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Eddings
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einem Stallburschen Farans Zügel. »Behandelt ihn vorsichtig, Nachbar«, warnte er. »Er ist launenhaft. Gebt ihm etwas Heu und Hafer, und seid so gut und striegelt ihn. Er hat einen anstrengenden Ritt hinter sich.«
    »Ich kümmere mich darum, Prinz Sperber.« Da war es schon wieder! Sperber beschloß, ein ernstes Wort mit seiner Gemahlin zu reden.
    »Faran«, wandte er sich an sein Pferd, »daß du dich benimmst!«
    Der große Fuchshengst bedachte ihn mit einem unfreundlichen Blick.
    »Es war ein guter Ritt«, lobte Sperber ihn und legte eine Hand auf Farans muskulösen Nacken. »Ruh dich aus.« Dann drehte er sich um und stieg die Freitreppe hinauf. »Wo ist die Königin?« fragte er einen Gardisten am Eingang.
    »In der Ratskammer, glaube ich, Prinz Sperber.«
    Die tamulische Riesin Mirtai trat gerade aus der Ratskammer, als er die Tür erreichte. »Warum habt Ihr so lange gebraucht?« Sie war offenbar nicht überrascht.
    »Es gab so einiges zu tun.« Er zuckte die Schultern. »Ist sie da drinnen?«
    Mirtai nickte. »Mit Lenda und den Dieben. Es geht um die Ausbesserung der Straßen.« Sie hielt kurz inne. »Begrüßt sie nicht zu stürmisch, Sperber«, mahnte sie. »Sie ist schwanger.«
    Sperber starrte sie wie gelähmt an.
    »Nanu?« sagte Mirtai. »Hattet ihr beide das in eurer Hochzeitsnacht denn nicht im Sinn?« Wieder machte sie eine Pause. »Was ist eigentlich aus diesem o-beinigen Mann geworden, der sich den Kopf kahl schert?«
    »Kring? Der Domi?«
    »Was bedeutet ›Domi‹?«
    »So was Ähnliches wie Häuptling. Er ist der Führer seines Volkes. Als ich ihn das letztemal sah, hat er an einem Plan gearbeitet, die Zemocher in eine Falle zu locken, damit er sie niedermachen konnte.«
    Mirtais Augen leuchteten plötzlich warm.
    »Warum fragt Ihr?« erkundigte er sich.
    »Nur so. Reine Neugier.«
    »Aha.«
    Sie betraten die Ratskammer, und Sperber öffnete den Verschluß am Hals seines triefnassen Umhangs. Wie der Zufall es wollte, hatte die Königin von Elenien, als die beiden hereinkamen, den Rücken der Tür zugewandt. Sie, der Graf von Lenda, Platime und Stragen hatten einen großen Stadtplan auf dem Ratstisch ausgebreitet. »Ich habe mir dieses Stadtviertel angesehen«, sagte sie mit Nachdruck »Die Straßen sind in einem so schlechten Zustand, daß Ausbessern nicht genügen wird. Sie müssen völlig neu gepflastert werden.«
    Ihre wohlklingende Stimme rührte Sperbers Herz, sogar wenn sie in so sachlichem Tonfall sprach wie jetzt. Er lächelte und legte seinen nassen Umhang über einen Stuhl neben der Tür.
    »Wir können damit aber nicht vor dem Frühjahr beginnen, Majestät«, gab Lenda zu bedenken. »Und selbst dann wird es schwerfallen, genügend Arbeiter zu finden, ehe nicht die Armee aus Lamorkand zurückkehrt und…« Er brach ab und starrte erstaunt auf Sperber.
    Der Prinzgemahl legte einen Finger an die Lippen und ging zum Tisch. »Ich widerspreche Ihrer Majestät nur ungern«, sagte er sachlich, »aber ich glaube, Ihr solltet Euch zuerst einmal mit den Landstraßen befassen. Schlechte Straßen in der Stadt sind zwar unangenehm für die Einwohner, aber wenn die Bauern ihre Produkte nicht zum Markt bringen können, ist es mehr als nur unangenehm.«
    »Das weiß ich, Sperber«, murmelte sie, während sie immer noch die Karte studierte, »aber…« Sie hob das makellose junge Gesicht. Ihre Augen waren weit aufgerissen. »Sperber?« hauchte sie.
    »Ich bin wirklich der Meinung, Majestät sollten sich vorrangig mit den Landstraßen befassen«, fuhr er ernsthaft fort. »Die Straße zwischen hier und Demos ist wahrhaftig in einem grauenvollen…« Weiter kam er nicht.
    »Vorsichtig!« mahnte ihn Mirtai, als Ehlana sich in seine Arme warf. »Denkt daran, was ich Euch draußen gesagt habe!«
    »Wann bist du zurückgekommen?« fragte Ehlana.
    »Soeben. Die anderen kommen auch bald. Ich bin vorausgeritten – aus mehreren Gründen.«
    Sie lächelte und küßte ihn.
    »Meine Herren«, wandte Lenda sich an Platime und Stragen, »wir sollten unsere Besprechung später fortsetzen.« Er lächelte. »Ich glaube nicht, daß wir uns heute abend noch der vollen Aufmerksamkeit Ihrer Majestät versichern können.«
    »Würde es euch sehr viel ausmachen?« fragte Ehlana sie mit kleinmädchenhafter Stimme.
    »Natürlich nicht, Schwesterchen«, erwiderte Platime. Er grinste Sperber an. »Wie schön, daß Ihr zurück seid, mein Freund. Vielleicht könnt Ihr Ehlana soweit ablenken, daß sie ihr Näschen nicht in die

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