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Elenium-Triologie

Elenium-Triologie

Titel: Elenium-Triologie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Eddings
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Eile.« Sperber rückte seinen gepunzten, silberüberzogenen Schild zurecht. »Die Zeit arbeitet für ihn, wißt Ihr?«
    Dolmant verzog das Gesicht. »Ja. Deshalb ist Eure Mission ja so wichtig.«
    Ein anderer Kirchenmann schloß sich ihnen an. »Nun, Dolmant, das war ein äußerst interessanter Morgen«, stellte er fest. »Wie tief hatte Annias denn die Hand in dem Komplott?«
    »Ich habe kein Wort über den Primas von Cimmura gesagt, Yarris«, wehrte Dolmant mit übertriebener Unschuldsmiene ab.
    »Das war auch nicht nötig. Es fügt sich alles nur zu gut zusammen. Ich glaube nicht, daß das irgend jemandem im Rat entging.«
    »Kennt Ihr den Patriarchen von Vardenais, Sperber?« fragte Dolmant.
    »Wir sind uns mehrmals begegnet.« Sperbers Rüstung knarrte, als er sich vor dem anderen Kirchenmann verbeugte. »Eminenz.«
    »Es freut mich, Euch wiederzusehen, Ritter Sperber«, sagte Patriarch Yarris. »Wie ist die Lage in Cimmura?«
    »Angespannt«, erwiderte Sperber.
    Yarris blickte Dolmant an. »Es ist Euch doch klar, daß Makova Annias alles berichten wird, was heute im Rat gesprochen wurde?«
    »Ich hatte nicht erwartet, daß es geheim bleiben würde. Annias hat sich selbst zum Esel gemacht. Wenn man seine Ambitionen berücksichtigt, ist dieser Wesenszug sehr aufschlußreich.«
    »Das allerdings, Dolmant. Ihr habt Euch heute morgen einen neuen Feind gemacht.«
    »Makova war mir schon zuvor nicht gerade gewogen. Übrigens, Yarris, Sperber und ich möchten Euch etwas zu bedenken geben.«
    »Ach?«
    »Es handelt sich um einen weiteren Schlich des Primas von Cimmura.«
    »Dann wollen wir sehen, was wir dagegen tun können!«
    »Ich hatte gehofft, daß Ihr das sagen würdet.«
    »Was führt er denn jetzt im Schilde?«
    »Er hat dem Königlichen Rat von Cimmura eine gefälschte Heiratsurkunde vorgelegt.«
    »Wer soll geheiratet haben?«
    »Prinzessin Arissa und Herzog Osten.«
    »Lächerlich!«
    »Das sagte auch Prinzessin Arissa.«
    »Ihr seid bereit, das zu beschwören?«
    Dolmant nickte. »Sperber ebenfalls.«
    »Ich vermute, der Zweck war, Lycheas für ehelich zu erklären.«
    Wieder nickte Dolmant.
    »Aha. Dann wollen wir mal etwas dagegen unternehmen. Sprechen wir mit meinem Sekretär. Er kann das nötige Dokument aufsetzen.« Der Patriarch von Vardenais schmunzelte. »Mir deucht, Annias hat einen schlechten Monat. Das sind zwei Komplotte hintereinander, bei denen er sein Ziel nicht erreicht hat – und nicht zuletzt Sperbers wegen.« Er blickte den stämmigen Pandioner an. »Junge, zieht Eure Rüstung lieber gar nicht erst aus«, riet er. »Annias könnte auf die Idee kommen, Euren Rücken zwischen den Schulterblättern mit einem Dolch zu verzieren.«
    Nachdem Dolmant und Sperber ihre Aussage, was Prinzessin Arissas mündliche Bestätigung betraf, zu Protokoll gegeben und beeidigt hatten, verließen sie den Patriarchen von Vardenais und kehrten durch den Korridor in Richtung Kirchenschiff zurück.
    »Dolmant«, fragte Sperber, »habt Ihr eine Ahnung, weshalb sich so viele Styriker hier in Chyrellos aufhalten?«
    »Ich habe davon gehört. Angeblich wollen sie in unserem Glauben unterwiesen werden.«
    »Sephrenia findet das absurd.«
    Dolmant verzog das Gesicht. »Da hat sie vermutlich recht. Ich habe mich ein Leben lang darum bemüht, doch es ist mir nie gelungen, auch nur einen einzigen Styriker zu bekehren.«
    »Sie hängen sehr an ihren Göttern«, meinte Sperber. »Versteht es nicht falsch, Dolmant, aber offenbar gibt es eine sehr persönliche Beziehung zwischen den Styrikern und ihren Gottheiten. Unser Gott ist vielleicht ein bißchen zu entrückt.«
    »Ich werde darauf hinweisen, wenn ich das nächste Mal zu ihm spreche.« Dolmant lächelte. »Ich bin überzeugt, daß er Eure Meinung würdigt.«
    Sperber lachte. »Ich war wirklich ein wenig anmaßend, nicht wahr?«
    »Da möchte ich Euch nicht widersprechen. Was meint Ihr, wann könnt Ihr nach Borrata aufbrechen?«
    »Einige Tage wird es schon noch dauern. Ich vergeude ungern Zeit, aber die Ritter der anderen Orden haben einen langen Weg nach Chyrellos, und mir bleibt kaum eine andere Wahl, als auf sie zu warten. Ich fürchte nur, das Warten wird mich sehr ungeduldig machen.« Er schürzte die Lippen. »Ich glaube, ich werde die Zeit nutzen und hier ein wenig herumschnüffeln. Das gibt mir etwas zu tun, zumal diese vielen Styriker mich neugierig machen.«
    »Seid vorsichtig auf den Straßen von Chyrellos, Sperber«, warnte Dolmant ihn ernst. »Es kann hier

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