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Elenium-Triologie

Elenium-Triologie

Titel: Elenium-Triologie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Eddings
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klatschten auf den Mamorboden, als er zur gegenüberliegenden Tür ging. Nach wenigen Augenblicken kehrte er zurück. »Dolmant bittet Euch, sogleich einzutreten. Der Erzprälat ist anwesend.«
    »Das ist eine Überraschung. Ich hörte, er sei krank.«
    »Er hat heute offenbar einen seiner besseren Tage, glaube ich.« Der Kirchenmann führte Sperber durch das Gemach und öffnete ihm die Tür.
    Zu beiden Seiten des Audienzsaales erstreckten sich stufenförmig Reihen von hochlehnigen Bänken, auf denen ältliche Kirchenherren in strengem Schwarz saßen – die Hierokratie der elenischen Kirche. Vorne im Saal stand auf einem Podest ein großer goldener Thron, auf dem, in weißer Satinrobe und goldener Mitra, Erzprälat Cluvonus saß. Der Greis döste. In Saalmitte befand sich ein prunkvolles Rednerpult. Dolmant stand dort und hatte ein Pergament vor sich ausgebreitet. »Ah«, sagte er, »Ritter Sperber. Wie liebenswürdig, daß Ihr gekommen seid.«
    »Es ist mir eine Ehre, Eminenz«, entgegnete Sperber.
    »Brüder«, wandte sich Dolmant an die anderen Mitglieder der Hierokratie, »ich habe die Ehre, euch Ritter Sperber vom Pandionorden vorzustellen.«
    »Wir haben von Ritter Sperber gehört«, sagte ein hagerer Patriarch in der linken untersten Sitzreihe mit kühler Stimme. »Weshalb ist er hier, Dolmant?«
    »Um in der Angelegenheit auszusagen, die wir gerade besprachen, Makova«, erwiderte Dolmant ebenso kühl.
    »Ich habe bereits genug gehört!«
    »Ihr vielleicht, Makova«, sagte ein verschmitzt aussehender dicker Mann auf der rechten Seite. »Die Kriegerorden sind die Waffe der Kirche, und ihre Angehörigen sind bei unseren Beratungen immer willkommen.«
    Die beiden Männer funkelten einander an.
    »Da Ritter Sperber dieses Komplott aufgedeckt und verhindert hat«, sagte Dolmant in die Stille, »dachte ich, daß sich seine Aussage als erhellend erweisen könnte.«
    »Ah, macht schon weiter, Dolmant«, brummte der hagere Patriarch an der linken Seite gereizt. »Wir haben heute morgen noch viel wichtigere Sachen zu besprechen.«
    »Ganz wie der verehrte Patriarch von Coombe wünscht.« Dolmant verneigte sich. »Ritter Sperber, legt Ihr Euren Eid als Streiter der Kirche ab, daß Eure Aussage der Wahrheit entsprechen wird?«
    »Jawohl, Eminenz«, bestätigte Sperber.
    »Bitte erzählt den Anwesenden, wie Ihr dieses Komplott aufgedeckt habt.«
    »Selbstverständlich, Eminenz.«
    Sperber wiederholte sodann den Großteil des belauschten Gesprächs zwischen Harparin und Krager, ließ jedoch ihre Namen sowie den des Primas Annias aus, sowie jegliche Hinweise auf Ehlana und ihre Krankheit.
    »Ist es Eure Angewohnheit, Privatgespräche zu belauschen?« fragte Makova anzüglich.
    »Wenn es um die Sicherheit der Kirche oder des Staates geht, dann ja, Eminenz. Ich habe geschworen, beides zu verteidigen.«
    »Ach ja. Ich hatte vergessen, daß Ihr auch der Streiter der elenischen Königin seid. Gerät dadurch nicht manchmal Eure Loyalität in Konflikt, Ritter Sperber?«
    »Bis jetzt nicht, Eminenz. In Elenien geraten die Interessen der Kirche selten mit denen des Staates in Widerspruch.«
    »Gut gesagt, Ritter Sperber!« lobte der wohlbeleibte Kirchenmann zur Rechten.
    Der Patriarch von Coombe beugte sich zu seinem Nachbarn hinüber, einem Mann mit kränklich blassem Gesicht, und flüsterte ihm etwas zu.
    »Was habt Ihr getan, nachdem Ihr von dieser Verschwörung erfahren hattet, Ritter Sperber?« fragte nun Dolmant.
    »Wir sammelten unsere Leute und ritten nach Arzium, um die Männer aufzuhalten, die den Überfall durchführen sollten.«
    »Und weshalb habt Ihr den Primas von Cimmura nicht von dieser sogenannten Verschwörung unterrichtet?« fragte Mako-va.
    »Bei dem Komplott ging es um den Angriff auf eine Burg in Arzium, Eminenz«, erwiderte Sperber. »Der Primas von Cimmura ist nicht für dieses Gebiet zuständig, infolgedessen betraf die Angelegenheit ihn nicht.«
    »Ebensowenig die Pandioner, sollte man meinen. Warum habt Ihr nicht die cyrinischen Ritter alarmiert und die Angelegenheit ihnen überlassen?« Makova blickte selbstgefällig in die Runde, als hätte er einen tödlichen Treffer gelandet.
    »Das Komplott war gegen unseren Orden gerichtet, Eminenz. Wir waren daher der Meinung, daß wir hinreichenden Grund hatten, die Sache selbst zu bereinigen. Außerdem haben die Cyriniker auch so genug zu tun, als daß wir sie noch zusätzlich mit einer für sie unwichtigen Sache belästigen wollten.«
    Makovas Miene wirkte nun

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