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Elfen-Jagd

Titel: Elfen-Jagd Kostenlos Bücher Online Lesen
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und greifenden Vorderscheren an, also streckte sie sich und griff nach dem Pfad.
    Plötzlich stürzte sie auf den Weg – und zwar seitlich. »He, ich liege ja völlig eben!« rief sie erstaunt. »Die Welt liegt schräg!« Sie erhob sich und stand nun aufrecht, parallel zum Boden.
    Krach machte sich deswegen keine Sorgen. Er kannte den Pfad noch aus der Zeit, als er als Welpe darauf gespielt hatte. Wer auf ihm hing, für den verlief er immer waagerecht. Inzwischen war Krach zu schwer geworden, um ihn selbst benutzen zu können, da der Pfad mittlerweile alt und morsch geworden war, doch das war auch gar nicht nötig. Nun, da er Tandy nicht mehr zu tragen brauchte, war er unbehindert und konnte sich den Löwen auf seine Weise widmen.
    Als sie ihre kleinere Beute, das Mädchen, entwischen sahen, wurden die Ameisenlöwen wütend und stürzten sich auf die größere. Das war dumm von ihnen. Krach stieß einen Schlachtruf aus, der ihre Barthaare zurückwehte und ihre Scheren mit Schutt verstopfte, dann begann er zu stampfen und zu hämmern. Die Löwen jaulten auf, als seine Panzerfäuste die ersten von ihnen trafen, und sie kreischten erst recht los, als seine behaarten Füße auf ihnen herumzutrampeln begannen. Dann packte Krach zwei der Ameisen an ihren schmalen Hüften und schleuderte sie in die Dornensträucher. Dann machte er eine kurze Pause, um eine kleine Silbertanne aus dem Boden zu reißen und ihr das Silber vom Leib zu schütteln, den Wipfel abzubeißen und aus dem Rest eine ganz brauchbare Keule herzustellen. Schon bald war der Weg wieder frei. Wie der Gewirrbaum hatten auch die Ameisenlöwen neuen Respekt vor Ogern gelernt.
    »Du bist wirklich einer!« rief Tandy und klatschte Applaus.
    »Wenn du mal in Fahrt bist, kannst du einem wirklich das heilige Grauen einflößen!« Sie blickte sich in der Gegend um. »Die Ameisen sind nicht verschwunden, sie haben sich nur ein Stück zurückgezogen, Krach«, meldete sie. »Kannst du zu mir heraufsteigen?«
    Krach schüttelte den Kopf, machte sich aber deswegen keine Sorgen. Er konnte die Ameisenpfade benutzen. Wenn die Ameisen gerne noch etwas Ogerspaß haben wollten, wäre er der letzte, der ihnen diesen Wunsch abschlagen würde.
    So schritten sie weiter in südlicher Richtung, wobei Tandy auf ihrem Pfad stets senkrecht ging, von unten aus gesehen jedoch mal gerade und mal schief dahermarschierte. Sie genoß diese Erfahrung und sagte: »In den Höhlen gibt es kaum etwas, das genauso schön ist.«
    Krach stampfte über die Ameisenpfade und trampelte auch gelegentlich durch die Dornensträucher, wenn er Pfade wechseln mußte. Bald hatten sie das Dornengestrüpp und die Ameisen hinter sich gelassen, doch der Luftpfad führte immer weiter, weshalb Tandy auch oben blieb. Krach wußte, daß er am Dorf des Magischen Staubes endete, und da sie ohnehin dort vorbei mußten, kam ihnen das recht gelegen. Auf Schloß Roogna hieß es, daß die Magiestauber früher einmal Probleme mit ihrer sinkenden Bevölkerungszahl gehabt hatten, weil ihnen die Männer abhanden kamen. Deshalb hatten sie den Himmelspfad gebaut, um die Einwanderung attraktiver zu machen. Inzwischen lebten wieder jede Menge Leute im Dorf, weshalb dem Pfad keine Bedeutung mehr zukam, doch hatte sich niemand die Mühe gemacht, ihn abzunehmen. Krach und Tandy kamen schön schnell voran.
    Nun stießen sie in ein Gebiet voller herabhängender Schlingpflanzen. Krach hatte mal von ihnen gehört: Es waren sogenannte Schlauschlingen, doch mehr wußte er nicht mehr darüber, und so ging er ihnen lieber aus dem Weg wie allem, was er nicht gut kannte. Inzwischen waren sie in unbekanntes Terrain vorgestoßen, das er nicht mehr aus seiner Welpenzeit kannte, und er wußte nicht, ob die Schlauschlingen harmlos waren oder vielleicht sogar Blut saugten.
    Unentwegt warf er ein Auge auf Tandy, um sicherzugehen, daß sie die Schlingpflanzen nicht streifte. Deswegen achtete er auch nicht sonderlich auf seine großen Füße – und stolperte über einen kleinen Felsen, der ein Bächlein aufhielt, sehr zum Unbehagen des Bächleins.
    Natürlich zerbrach der Felsdamm, schließlich bestand er ja nur aus Gestein. Froh gluckerte das Bächlein durch die Öffnung und dankte blubbernd seinem Befreier. Doch Krach verlor für einen kurzen Augenblick das Gleichgewicht, und seine Füße begannen im Schlamm zu versinken, als er kopfüber in eine Schlinge lief.
    Das Ding wickelte sich auf ekelerregende Weise um seinen Kopf. Er griff danach, doch da

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