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Elfen-Jagd

Titel: Elfen-Jagd Kostenlos Bücher Online Lesen
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Vorschlag: Ihr galoppiert wieder im Kreis herum, und ich tue so, als wäre ich entsetzt, ja? Ich möchte nicht, daß ihr Ärger mit eurem Hengst bekommt. Genaugenommen möchte ich ihn selbst gerne einmal kennenlernen. Ihr könnt mich wohl nicht zu ihm führen, was?«
    Doch die Pferde rasten immer noch ziellos umher, ohne jede Ordnung. Sie waren nicht hier, um Spielchen zu spielen, sondern um Angst und Grauen auszulösen. Da ihnen das nicht gelungen war, mußten sie sich jetzt um andere Dinge kümmern. Immerhin war die Nacht bereits angebrochen, als er in den Kürbis eingetreten war. Die Herde löste sich auf. Wahrscheinlich würden die Mähren sich im Laufe der nächsten Stunde bereits über ganz Xanth verteilt haben, um ihre schlimmen Träume abzuliefern.
    »Halt, wartet!« rief Krach ihnen zu. »Welche von euch hat Tandy auf ihrem Rücken reiten lassen?«
    Eine der Mähren zögerte, als versuche sie, sich an etwas zu erinnern. »Vor einem Jahr«, sagte Krach. »Ein kleines Menschenmädchen, braunes Haar, wirft schon mal mit Wutkollern um sich.«
    Die schwarzen Ohren spitzten sich. Die Mähre erinnerte sich tatsächlich daran!
    »Sie läßt dir ihren Dank ausrichten«, fuhr Krach fort. »Du hast ihr sehr geholfen.«
    Die Mähre wieherte und schien interessiert. Ob diese Wesen sich wirklich etwas daraus machten, wie es ihren Opfern erging, denen sie ihre schlimmen Träume überbrachten? Die Schlauschlinge warnte ihn davor, ein Wesen ausschließlich nach dem Beruf zu beurteilen, den es ausübte. Manche Oger zermalmten ja auch keine Knochen; vielleicht gab es also auch Nachtmähren, die keine Mädchen haßten.
    »Wolltest du sie vernichten?« fragte er. »Indem du ihre Seele als Pfand nahmst?«
    Die Mähre hob den Kopf, ihre Nüstern schnaubten und flammten.
    »Du hast nichts davon gewußt?« fragte Krach. »Als sie in den Kürbis kam, hat das Sargungeheuer ihre Seele gestohlen und behauptet, daß sie damit für den Ritt bezahlen müsse.«
    Die Mähre schnaubte. Das hatte sie nicht gewußt, was Krach wiederum beruhigte. Das Leben war ein Dschungel, im Kürbis und draußen in Xanth, und überall gab es Lebewesen und Dinge, die grabschten, was sie nur bekommen konnten. Doch einige Wesen waren und blieben unschuldig.
    »Vielleicht kommt sie noch mal hier vorbei«, fuhr der Oger fort. »Dann folgt sie wahrscheinlich meiner Fadenspur.« Er zeigte darauf. »Wenn du magst, kannst du sie noch mal auf einen Ritt mitnehmen und ihr die Sache irgendwie erklären. Dann findet sie mich schneller. Aber keine Seelenpfändereien mehr!«
    Die Mähre schnaubte und schlug mit dem Huf auf den Boden. Sie legte keinen Wert auf Reiter.
    »Vielleicht können wir ja ein Geschäft machen«, meinte Krach. »Ich will nämlich nicht, daß Tandy hier Schwierigkeiten bekommt.« Und schon gar nicht, daß sie dabei ihre Seele aufs Spiel setzte! »Kann ich draußen vielleicht irgend etwas für dich tun?«
    Die Mähre dachte nach, dann erhellte sich ihre Miene. Sie leckte sich die Lippen.
    »Was zu fressen?« fragte Krach, und die Mähre nickte. »Was Leckeres?« Wieder nickte sie. »Zum Beispiel Felskandis?« Sie wieherte verneinend.
    Krach spielte Raten mit ihr, doch ohne Erfolg. Die anderen Mähren waren bereits verschwunden, und diese hier wurde langsam unruhig. Lange würde er sie nicht mehr aufhalten können. »Na ja, vielleicht weiß Tandy es und bringt es mit, wenn sie kommt. Wir bleiben in Kontakt, ja?«
    Die Nachtmähre nickte und trabte davon. Zweifellos holte sie jetzt ihre Ladung ungemütlicher Träume, um sie ihren schlafenden Kunden zu überbringen. Vielleicht gehörten seine Freunde an der Feuereiche auch dazu. »Viel Glück!« rief Krach ihr nach, und sie ließ bejahend ihren Schweif peitschen.
    Als er wieder allein war, fragte er sich, ob er nicht einen Fehler gemacht hatte. Was hatte er schon mit den Nachtmähren zu schaffen? Was konnte eine Mähre von einem Menschen wollen, was sie nicht unterwegs selbst beschaffen konnte? Er war ein Oger, der Gewalt und Schrecken liebte und hier in einer persönlichen Mission war. Und doch hatte er irgendwie das Gefühl gehabt, daß es besser wäre, sich mit möglichst allen Wesen gut zu stellen. Vielleicht würde sich das ja irgendwann einmal als nützlich erweisen.
    Diese verdammte Schlauschlinge! Nicht nur, daß sie ihn dazu brachte, unogerhafte Dinge zu tun, sie verwirrte ihn auch, was den Sinn dieser Dinge anging, und erzeugte eine Menge ungemütlicher Selbstzweifel. Welch ein Fluch!
    Mit

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