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Elfen und Goetter (Die Saga von Edro und Mergun - Komplettausgabe)

Elfen und Goetter (Die Saga von Edro und Mergun - Komplettausgabe)

Titel: Elfen und Goetter (Die Saga von Edro und Mergun - Komplettausgabe) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alfred Bekker
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geriet!
     
    „Bewegung ist immer gefährlich“, stellte er fest und nickte Luun zu. „Selbst für diejenigen, die sie auslösen!“
    „Zweifellos, Ihr habt recht, Mergun. Aber die Bewegung ist notwendig. Ohne die Bewegung könnte das Universum nicht bestehen.
    Zeit ist Bewegung - Leben heißt Bewegung. Die Bewegung ist das einzige, was wirklich ewig ist.“
    „Und wenn man ein Gott ist verliert man oft den richtigen Bezug zur Zeit - oder zur Bewegung.“
    „So ist es, Mergun!“
    „Ich glaube, ich bin gerade dabei, diesen Bezug zu verlieren!“
    „Tief in Eurer Seele wusstet Ihr um diese Gefahr schon lange.
    Deshalb seid Ihr auch vom Uytrirran herabgestiegen. Nicht die Sorge um die Sterblichen war es, die Euch zu diesem Schritt bewogen hat, sondern einzig und allein dieser Grund.“
    Mergun zuckte mit den Schultern.
    „Ihr mögt recht haben.“
    Luun lächelte.
     
    Dann lauschten sie gemeinsam den Klängen von Irrtocs Lied. Es war eines, das Mergun schon gut kannte.
    „Òh, Ihr Götter!
    Wie lang noch wollt Ihr Kriege führ`n?
    Wie lang wollt Ihr bleiben noch?
    Was glaubt Ihr wohl wie lang
    Werden wir ertragen Euer Joch?`“
    Es schauderte Mergun etwas bei den Klängen dieses Liedes. Es war ein grausames Lied. Und dennoch hätte Mergun es mit Begeisterung mitsingen können. Es sprach ihm aus der Seele und er sah, wie es all den anderen Männern ebenso erging, die an den rohen Holztischen der Schänke saßen und wie gebannt dem Klang der Musik zuhörten.
    „Ìhr Götter, fürchtet Euch!
     
    Es kommt einst ein Gericht,
    In einer vom grellen Feuer erhellten Nacht.
    Euer Blut wird`s sein, das fließt,
    Und der kleine Mann, der lacht.`“
    Den Beifall nahm Mergun nur ganz am Rande wahr. Seine Gedanken waren ganz woanders.
    „Irrtoc hat recht mit dem, was er singt“, erklärte Luun plötzlich.
    „Sicher hat er recht.“
    „Aber Irrtoc hat nicht die Macht, den Sturz der Götter zu verwirklichen!“
    „Es gibt nur einen, der das könnte: Andur!“
    „Du könntest es, Mergun!“
    „Ich?“
    „Du kennst das Zauberwort! Du kannst das magische Feuer rufen!“
    „Andur wird stärker sein - trotz allem. Ich habe seine Macht selbst erlebt.“
    „Andur hat Angst vor dem magischen Feuer!“
    „Das wisst Ihr bestimmt?“
    „Ja. Außerdem könntet Ihr Euch den Lord von der Angst als Bundesgenossen nehmen. Er liebt die Abenteuer, die Bewegung.“
    „Andur als Bundesgenossen? Ich weiß nicht... Es gab bereits einen Gott, der mit Andurs Hilfe eine Revolution versuchte. Aber Andur verriet ihn und er endete am Kreuz. Dort will ich nicht enden!“
    „Das werdet Ihr auch nicht!“
    „Weshalb seid Ihr Euch da so sicher?“
    „Ihr besitzt Macht über das magische Feuer!“ Mit diesen Worten verschwand Luun. Er löste sich plötzlich in Luft auf, war von einem Augenblick zum anderen nicht mehr da.
    Mergun lauschte der Musik. Und wieder war da ein Lied, welches er gut kannte:
    „`Flieg`, Bunter Vogel, fliege weit!
     
    Über die Wolken in die Einsamkeit,
    Zu Orten, von denen
    Selbst die Götter nur träumen können.`“
    Lari hatte es ihm vorgesungen und dieses Lied erinnerte ihn an sie. Was würde aus ihr werden, wenn wirklich so etwas wie eine Revolution stattfand?
    Und was würde aus ihm werden?
    Schließlich waren sie beide Götter.
    „`Bunter Vogel, wahrlich: frei bist du,
    Weder Menschen noch Götter stören deine Ruh`, Kein Zauber hat Macht über Dich,
    Bleibst immer eine Hoffnung für mich.`“
    Es war eine traurige Melodie.
    Ja, nur der bunte Vogel war frei. Er schwebte hoch über den Wolken, konnte fliegen, wohin er wollte. Niemand beherrschte ihn.
    Aber die Menschen waren nicht frei.
    Sie wurden von grausamen Göttern beherrscht. Musste man dem nicht ein Ende bereiten? Durfte man diesen Zustand andauern lassen?
    Ein gewaltiger Zwiespalt zeigte sich nun in Mergun. Auf der einen Seite sah er die Versuchung, wieder auf den Berg der Götter zurückzukehren und mit Lari viele Jahrhunderte lang glücklich zu leben. Aber würde es Mergun glücklich machen, mit dem Wissen Orgien zu feiern, dass eine ganze Welt unter dem grausamen Regiment der Götter stöhnte?
    Freiwillig würden die Götter ihre Macht nicht abgeben, soviel war klar. Man musste sie ihnen gewaltsam entreißen, sonst würde die Welt bis in alle Ewigkeit so bleiben, wie sie war!
    Gedankenverloren blickte Mergun in den Weinkrug, der vor ihm auf dem Tisch stand. Dann sah er auf und musterte die Gäste der Taverne. Manche von ihnen sahen verwegen und

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