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Elfenbann

Elfenbann

Titel: Elfenbann Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Aprilynne Pike
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Erde lebt?«, fragte sie grinsend.
    David verdrehte die Augen. »Unlustig. Nein, es bedeutet etwas, das du auch bist.«
    »Oh, sauer, müde, fertig. Komme ich der Sache näher?«

    »Schon gut.« David klappte das Buch zu. »Ich gebe auf, bevor du einen Schreikrampf bekommst. Schluss für heute.« Er machte eine Pause. »Ich will nur, dass du gut abschneidest.«
    »Ich glaube aber nicht daran, dass es einen Tag vor der Prüfung noch viel bringt, sich einen Haufen Zeugs einzutrichtern. Echt nicht«, protestierte Laurel.
    David hob die Schultern. »Schaden kann es aber auch nicht.«
    »Du hast leicht reden«, sagte Laurel und rieb sich die Augen. Sie ging zum Bett, trommelte mit den Fingerspitzen auf Davids Schultern und ließ sich direkt neben ihr Prüfungsbuch fallen.
    »Soll ich dich noch etwas anderes abfragen? Mathe vielleicht?«
    Laurel schnitt eine Grimasse. »Den Matheteil kann ich nicht ausstehen.«
    »Darum solltest du etwas dafür tun. Außerdem«, fügte David hinzu, »hast du darin auch ohne Vorbereitung am besten abgeschnitten. Ich glaube, du könntest dich entscheidend verbessern. Ich meine, besonders hilfreich war es sicher nicht, dass du im letzten Halbjahr nicht einmal einen Mathe-Kurs belegt hast. Aber das holst du diesmal in Trigonometrie wieder auf.«
    Mit einem Seufzer hielt Laurel ihre Blüte am Fenster in die Sonne. »Es gibt Zeiten, da weiß ich nicht mal, wofür es gut sein soll«, sagte sie missmutig. »Es war ohnehin egal, wie ich bei den Tests abgeschnitten habe. Wieso wiederhole ich sie dann noch?«
    Anfangs hatte sie es durchaus sinnvoll gefunden. Auf
Davids Drängen hin hatte sie sich den Krankenpflegebereich bei Berkeley angesehen und sich erkundigt, welchen Notendurchschnitt sie dafür benötigte. Sie hatte sogar ein bisschen gelernt. Doch die Prüfung war anders ausgefallen, als sie erwartet hatte, und dann musste sie auch noch vier Stunden in einem fensterlosen Raum aushalten. Bei dem Aufsatz hatte sie voll versagt und nicht einmal alle verbalen Aufgaben gelöst. In Mathe hatte sie mindestens ein Drittel geraten. Sie wusste schon, dass sie schlecht abgeschnitten hatte, bevor sie die unterdurchschnittlichen Ergebnisse im Briefkasten hatte. In gewisser Weise erleichterte es die Entscheidung – erst recht, weil ihr an demselben Tag, an dem die Ergebnisse kamen, ein neuer Zaubertrank gelungen war. Laurel deutete das als Zeichen. Sie würde nicht aufs College gehen, sondern in der Akademie weiterlernen. So sollte es sein, eindeutig.
    Andererseits wusste sie, dass sie besser sein konnte.
    »Laurel«, sagte David hörbar enttäuscht. »Das sagst du immer wieder und ich verstehe es immer noch nicht. Warum kannst du nicht zum College gehen?«
    »Das habe ich nicht gesagt«, antwortete Laurel. »Ich weiß nur nicht, ob ich überhaupt will.«
    David sah sie besorgt an, aber nur kurz, ehe Laurels schlechtes Gewissen sie zu sehr pieksen konnte. »Warum nicht?«
    »Ich werde langsam richtig gut im Mixen«, erwiderte Laurel. »Wirklich. Tama … alle freuen sich über meine Fortschritte. Es zahlt sich aus, dass ich so viel geübt habe, und mit meiner Intuition läuft es immer besser. Es funktioniert,
weil ich es im Griff habe. Das ist sehr aufregend, David!«
    »Gut, aber was heißt das genau? Du musst schließlich nicht die ganze Zeit in Avalon sein, um dich zu verbessern. Üben kannst du hier auch. Schau dir nur dein Zimmer an – da sieht es wissenschaftlicher aus als bei mir«, sagte David und lachte. »Du musst das doch nicht aufgeben, wenn du aufs College gehen würdest.« Nach einer kurzen Denkpause fuhr er fort. »Du könntest deine Elfenstudien weiter betreiben, weil du nicht für die Studiengebühren arbeiten müsstest.«
    »Du ja wohl auch nicht bei deinen Noten!«
    »Richtig, darum hat meine Mutter mir ja auch erlaubt, den Job hinzuschmeißen.« Er grinste. »Das ist jetzt eine ganz neue Art von Investition in meine Zukunft.«
    »Und den Bonus, mehr Zeit mit deiner Freundin verbringen zu können, nimmst du gerne mit, nicht wahr?« Laurel zog seinen Kopf heran und küsste ihn, nicht nur um das Thema zu wechseln, sondern weil sie wirklich Lust dazu hatte. Er strich zart über ihre Blütenblätter, ließ die Hände aber nicht darauf liegen.
    Sie lagen auf seinem Bett, Laurels Knie auf Davids Hüfte. Es reichte schon aus, zusammen da zu liegen, um die Enttäuschungen der letzten Wochen ein wenig zu lindern. Sie schmiegte den Kopf an seine Schulter, schloss die Augen und merkte mal

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