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Elfenbann

Elfenbann

Titel: Elfenbann Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Aprilynne Pike
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Tamani
glaubte, sie beschützen zu müssen. Es spielte keine Rolle mehr, was Jamison ihr früher einmal über Venusfliegenfallen erzählt hatte. Barnes war tot. Barnes war schlau gewesen; der würde tatsächlich auf der Lauer liegen und Pläne schmieden, bis Laurel unvorsichtig würde. Doch der Rest seiner Bande zog es vor, sich zu verstecken.
    Als sie ein verlassenes Stück Straße zur Hälfte passiert hatten, sah Laurel einen großen Schatten, der sich vom Straßenrand vor Tamanis Wagen warf. Laurel konnte gar nicht so schnell schreien, wie Tamani bremste – doch es war zu spät. Das Auto krachte mit einem dumpfen Aufprall in das Etwas hinein, und Laurel wurde in ihren Gurt geschleudert, der in ihre Schulter einschnitt, ehe sie wieder nach hinten geworfen wurde.
    David fluchte und riss an seinem Gurt. Vorne entdeckte Laurel die erschlafften Airbags vor Tamani und Chelsea.
    Airbags.
    Anschnallgurte.
    Yuki.
    Die Türen wurden geöffnet, und alle versuchten, sich zu befreien, doch Laurel sah nur Yuki, die über dem Armaturenbrett hing. Sie stöhnte und wollte sich aufrichten. Durchsichtiger Pflanzensaft tropfte von ihrer Stirn. Die Jungen hatten noch nichts gemerkt, sie waren alle um das Auto herum gelaufen, um nachzuschauen, womit sie zusammengestoßen waren. Laurel musste etwas tun; Ryan durfte das auf keinen Fall sehen!
    »Chelsea, gib mir dein T-Shirt!«, zischte sie und kletterte von hinten nach vorne.
    »Aber …«

    »Sofort!«, brüllte Laurel und wünschte, sie könnte ihr erklären, dass sie ihr eigenes T-Shirt wegen der Blüte nicht nehmen konnte.
    Nach kurzem Zögern zog Chelsea rasch das T-Shirt über den Kopf und enthüllte einen Halbschalen-BH aus schwarzer Spitze. Betreten nahm Laurel das T-Shirt, beugte sich vor und drückte es ans Yukis Kopf.
    »Was?«, murmelte Yuki und blinzelte.
    »Halt still«, sagte Laurel leise. »Wir hatten einen Unfall – du hast eine Kopfwunde und musst dich zusammenreißen, sonst finden sie es alle heraus. « Sie betonte die letzten Worte ganz besonders.
    Yuki riss die Augen auf und nickte. Dann zuckte sie zusammen. »Aua«, sagte sie und biss die Zähne zusammen. Der Schmerz war nun stärker als ihre Desorientierung.
    Laurel sah erschrocken hoch, als die anderen vor dem Auto anfingen zu schreien. Im Scheinwerferlicht des Cabrios tauchten drei Gestalten in blauen Overalls auf, die an ihren ungleichmäßigen knurrigen Gesichtern sofort zu erkennen waren.
    Orks.
    Auf einmal flog etwas durch die Luft und knallte auf die Motorhaube. Jemand schlug mit dem Kopf hart gegen die Windschutzscheibe und fügte dem brüchigen Netz noch einen sternförmigen Riss hinzu. »Ryan!«, schrie Chelsea, aber Ryans Kopf rollte schlaff hin und her. Seine Lider flatterten noch einmal, ehe sie sich schlossen.
    »Her mit dem Mädchen!«, brummte ein Ork. »Dann müssen wir niemandem wehtun.«
    Tamani sprang vor und trat mit einem lauten Knack!
gegen den Kopf des Orks, der rückwärts taumelte, während Tamani zur Seite sprang, um dem unbeholfenen Schlag eines anderen Orks auszuweichen.
    »Chelsea!«, sagte Laurel scharf. »Nimm dein T-Shirt und halt es Yuki an den Kopf.«
    »Ich kann nicht«, sagte Chelsea, die an ihr vorbei wollte. »Ich muss – Ryan – ich muss zu ihm …«
    Laurel packte Chelsea am Arm. »Chelsea, wenn du auf die Motorhaube steigst, wirst du noch mehr Aufmerksamkeit auf ihn lenken. Bleib hier und hilf mir, das ist die beste Art und Weise, auch ihm zu helfen.«
    Chelsea hatte die Augen panisch weit aufgerissen, doch sie nickte. »Okay.«
    »Dann übernimm meinen Posten hier.«
    Chelsea legte ihre warmen Hände auf Laurels, um ihren Platz einzunehmen.
    »Yuki!« Laurel hielt Yukis Gesicht in Händen und hoffte, dass sie ansprechbar war, doch ihr Blick ging noch immer ins Leere. »Hol dein Handy raus, ruf Klea an!« Da sie die Katastrophe nicht vor ihr verbergen konnten, sollte sie ruhig um Hilfe rufen.
    Laurel sprang auf den Rücksitz und grifff nach ihrer Tasche, um eine Zuckerglaskugel in der Größe einer dicken Murmel herauszuholen. Dann ballte sie die Faust darum, stürmte aus dem Auto und lief nach vorne. Als sie um die Scheinwerfer bog, griff ihr jemand an den Bauch und riss sie zu Boden. Im Fallen warf sie Tamani die Kugel vor die Füße und hörte, wie sie zerbrach.
    Dichter Qualm wallte vom Asphalt hoch und hüllte die Kämpfer in einen Nebel, in dem sich das Licht der
Scheinwerfer brach. Kaum sah sie die Rauchwolken, drehte Laurel ihre Schulter und rammte dem

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