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Elfenbann

Elfenbann

Titel: Elfenbann Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Aprilynne Pike
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zurückgeben«, drängte David. Mit einem Blick zu Tamani
beugte er sich weit zu Yuki hinunter und flüsterte ihr etwas ins Ohr. Im nächsten Moment nickte Yuki und er ging aus dem Zimmer.
    »Was ist denn mit Laurel, hat sie sich auch den Kopf gestoßen?«, brach Yuki das unbehagliche Schweigen.
    »Weißt du das nicht mehr?«
    Yuki schüttelte bedächtig den Kopf. »Nein. Ich erinnere mich an den Qualm und Stimmen und …« Sie hielt inne. »Laurel ist in Ohnmacht gefallen oder so.«
    »Ja, ich fürchte, sie hat sich bei dem Aufprall doch verletzt und es erst gemerkt, als alles vorbei war. Adrenalin, du weißt schon«, sagte Tamani mit einem grimmigen Lachen. Doch Yuki reagierte nicht darauf.
    David kam mit einer Küchenrolle zurück. »Würdest du bitte mal beiseite gehen?«, bat er Tamani mit spitzem Blick.
    Tamani wich zurück, obwohl er nicht wusste, was David eigentlich vorhatte. Offenbar hatte er irgendetwas zu Yuki gesagt, woraus sie schließen konnte, dass er über sie Bescheid wusste. Zumindest über ihr unmenschliches Blut. Diese Information hätte Tamani ihr lieber vorenthalten.
    »Seht mal alle her, wer hier ist!«, rief Laurels Vater von der Haustür. Er hatte sich angesichts der offenkundigen Probleme um einen aufmunternden Ton bemüht. »Sie fuhr gerade vor, als Chelsea und Ryan abfuhren. Klea, stimmt’s? Laurel hat uns, äh, viel von Ihnen erzählt.«
    Tamani war neugierig auf diese erste Begegnung mit Klea, aber er fürchtete sie auch. Klea sah genauso aus wie Laurel sie beschrieben hatte – ganz in Schwarz und heute Abend überdies in Leder, mit kurzem rotbraunem Haar
und Sonnenbrille. Sie hatte etwas Einschüchterndes, und Tamani meinte zu spüren, wie Laurels Wachposten näher rückten.
    Tamani beobachtete Klea und Yuki so unauffällig wie möglich. In den zwei, drei Sekunden, ehe Klea leise »Wie geht es dir?« fragte, verständigten sie sich, wie Tamani frustriert feststellte, ohne Worte.
    »Ganz gut.« Yuki nickte langsam. Tamani bemerkte ihren gesenkten Blick und die Anspannung im Schulterbereich. Er hatte gerade drei Stunden mit Yuki verbracht – in denen sie einen Autounfall gehabt und von Orks angegriffen worden waren –, aber so ängstlich wie jetzt hatte sie nicht eine Sekunde gewirkt. Da Yuki so viel allein war, war Tamani gar nicht auf die Idee gekommen, sie könnte in Kleas Gewalt sein. Eine Schachfigur vielleicht, aber keine Gefangene. Doch wenn er sie jetzt so sah …?
    »Sie hat sich den Kopf gestoßen«, sagte David, und Tamani bemerkte, dass er das beschmutzte T-Shirt so verstohlen wie lässig hinter seinem Rücken versteckte. »Chelsea und ich haben ihr geholfen, die Wunde zu säubern«, sagte er mit einem vielsagenden Blick zu Klea.
    Tamani beobachtete, dass Klea die Augenbrauen nur knapp über die Sonnenbrille hochzog, ehe sie nickte. »Okay«, sagte sie, was sicher keine Antwort auf Davids Worte war.
    Als spürte sie seinen Blick, drehte Klea sich zu Tamani um. »Und wer sind Sie?«, fragte sie, ohne ihr Misstrauen zu verbergen.
    »Ich bin Tam«, antwortete Tamani rasch und streckte
die behandschuhte Hand aus. »Ich war mit Yuki zum Tanzen verabredet. Sie sind sicher die Dame, die sich, äh, um sie kümmert?«
    Klea musterte einen Augenblick lang seine Hand, bevor sie sie ganz kurz schüttelte.
    »Ich komme aus Schottland«, fügte Tamani hinzu und ließ seinen Akzent durchscheinen. »Yuki und ich, wir sind beide fremd hier. Wir haben uns gleich am ersten Tag kennengelernt. Ich …« Er senkte wie verschüchtert den Blick. »Ich bin gefahren. Es tut mir schrecklich leid.«
    »Das kann jedem mal passieren«, sagte Klea herablassend. »Ich bringe Yuki jetzt nach Hause.« Plötzlich sah sie Laurel auf dem Sofa liegen. »Was hat sie denn?«, fragte sie aufrichtig besorgt.
    »Wir haben nur abgewartet, bis Sie Yuki abholen konnten, und fahren jetzt mit ihr ins Krankenhaus«, antwortete Laurels Vater rasch. Die Lüge kam ihm leicht und überzeugend über die Lippen.
    »Natürlich«, erwiderte Klea kurz angebunden. »Ich will Sie nicht länger aufhalten.« Sie half Yuki aus dem Sessel, nahm ihre Hand und drückte mit der anderen den Küchenkrepp an ihre Stirn. »Ich rufe in den nächsten Tagen an, um zu hören, wie es Laurel geht«, sagte sie vage in den Raum.
    »Gerne«, murmelte Laurels Mutter. »Doch jetzt braucht sie erst mal einen Arzt.«
    »Unbedingt«, sagte Klea und schob Yuki zur Tür.
    Als sie draußen waren, seufzten alle leise auf.
    Nur Tamani nicht.
    Er lief zum

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