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Elfenblick

Elfenblick

Titel: Elfenblick Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Katrin Lankers
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wer bist du?«, fragte Mageli, überrascht, dass ihre Stimme wieder einwandfrei funktionierte. »Und woher hast du mein Amulett?«
    »Das habe ich dich zuerst gefragt«, antwortete die Frau. »Und ich hätte gerne eine Antwort. Woher hast du dieses Amulett?« Sie hielt Mageli das Schmuckstück auf ihrer flachen Hand hin, doch als diese danach greifen wollte, schloss sie blitzschnell die Finger darum.
    »Das gehört mir!«, wandte Mageli empört ein und stützte sich auf ihre Ellenbogen, was ihr – ebenfalls zu ihrer Überraschung – keine Schmerzen verursachte.
    »Na ja, eigentlich gehört es nicht mir«, schränkte sie ein. »Ich habe es von einem … Freund bekommen. Und ich soll es hier im Elfenreich an jemanden übergeben.«
    »Und wie heißt dieser … Freund?«, ahmte die Frau Magelis zögernde Erklärung nach. »Und wem sollst du dieses Amulett übergeben?« Sie brachte ihr Gesicht so nah an Magelis heran, dass diese den Eindruck hatte, ihre türkisfarbenen Augen würden direkt in sie hineinblicken. Plötzlich fiel ihr ein, wo sie diese ungewöhnliche Augenfarbe bereits gesehen hatte.
    »Ich soll es einer gewissen Rikjana bringen«, erwiderte sie nun mit Bestimmtheit. »Und ich habe es von Silas bekommen. Der übrigens genau dieselbe Augenfarbe hat wie du«, schloss sie triumphierend.
    Augenblicklich glitt ein Schatten über die Augen der jungen Frau, sie lehnte sich wieder zurück und betrachtete Mageli skeptisch.
    »Mein Bruder ist tot.«
    »Er lebt.« Mageli richtete sich ganz von ihrem Lager auf und begegnete Rikjanas zweifelndem Blick. »Er lebt in der Welt der Menschen. Auch wenn es ihm dort nicht so gut gefällt, glaube ich«, fügte sie mit einem vorsichtigen Lächeln hinzu.
    Auch über Rikjanas skeptisches Gesicht huschte die Andeutung eines Lächelns beim Gedanken an ihren Bruder. Es währte nur eine Sekunde und verschwand wie weggewischt.
    »Die Welt der Menschen ist zerstört.« Rikjanas Miene war verschlossen.
    Puh! Das gestaltete sich schwierig.
    »Das stimmt nicht«, beharrte Mageli. »Ich weiß nicht, warum, aber jemand hat euch eine Lüge aufgetischt. An der Oberfläche ist alles in bester Ordnung – na ja, das ist Auslegungssache, aber zumindest existiert die Menschenwelt wie eh und je. Und Silas lebt dort oben, gesund und munter.«
    »Eine Lüge«, murmelte Rikjana, als hätte sie so etwas schon geahnt.
    »Bitte, lass es mich dir erklären«, schob Mageli hastig hinterher. Rikjana schien ihr zu glauben. Zwar war Mageli sich nicht sicher, ob sie Rikjana vertrauen konnte, aber andererseits war sie Silas’ Schwester. Er hatte gesagt, dass sie vertrauenswürdig sei. Und außerdem: Welche Wahl blieb Mageli im Augenblick?
    Rikjana nickte ihr auffordernd zu. Also erzählte Mageli ihr von ihrer ersten Begegnung mit Erin und von allem, was seither passiert war.
    »Du bist also ein Wechselbalg?«, fragte Rikjana verwundert, als Mageli am Ende ihrer Erzählung angelangt war.
    »Ja, so ist es wohl.« Obwohl sie mittlerweile wusste, dass der Begriff keine Beleidigung sein sollte, fühlte Mageli sich dennoch peinlich berührt, als Rikjana sie so nannte.
    »Wer tut denn so was? Ich meine, diese ganzen Wechselbalggeschichten sind doch bloß alte Sagen der Menschen. So etwas haben wir niemals wirklich gemacht.« Rikjana schüttelte den Kopf. »Und du wusstest wirklich nicht, dass du eine Elfe bist?«
    »Nein.« Mageli zuckte die Schultern. »Wirklich nicht.«
    »Hm.« Rikjana dachte nach. »Und dem Prinzen, Erin, bist du im Traum begegnet, sagst du?«
    Mageli nickte, unsicher, ob die Elfe sie für verrückt erklären würde: »Ja, Erin hat mir erklärt, dass das bei Elfen möglich ist. Und dass er da eine spezielle Fähigkeit besitzt.«
    »Da hat der Prinz recht«, erwiderte Rikjana. »Es war nur bislang nicht bekannt, dass er ein Traumwandler ist.«
    Auch wenn Mageli mit diesem Begriff nichts anfangen konnte, verspürte sie große Erleichterung, dass Erin ihr die Wahrheit gesagt hatte. Trotz allem, was ihr seit ihrer ersten Begegnung widerfahren war, war ihr die Sache mit den Träumen am unrealistischsten erschienen.
    »Na gut.« Rikjana erhob sich mit einer einzigen eleganten Bewegung. »Ich muss nachdenken«, sagte sie und verließ den Raum durch einen mit feinen Ästen verhangenen Durchgang.
    Mageli schaute ihr unsicher hinterher. Hatte sie etwas gesagt, was ihre Gastgeberin verärgert hatte? Egal, sollte Rikjana doch nachdenken. Sie selbst würde solange nicht faul herumliegen.
    Schwungvoll erhob

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