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Elfenglanz

Elfenglanz

Titel: Elfenglanz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Aprilynne Pike
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sie mit Jamison links ab, bis sie vor einer Mauer standen. Doch wie Laurel bereits wusste, war diese Mauer beweglich – sie verbarg einen Torbogen aus Marmor, durch den man in einen Raum gelangte, den Jamison damals als altes Problem bezeichnet hatte.
    Jamison legte den Kopf in den Nacken und sah David an, der mindestens fünfzehn Zentimeter größer war als der runzelige Winterelf. »Bitte erzähle mir, was du über König Artus weißt, David!«
    David sah Tamani an, der zustimmend nickte. »Er war der König von Camelot. Er hat sich mit euch verbündet.«
    »Richtig«, sagte Jamison, der sich darüber freute, dass David die Elfenversion der Sage kannte. »Und was noch?«
    »Er war mit Guinevere – einer Frühlingselfe – verheiratet und als die Orks Avalon überfielen, kämpfte er Seite an Seite mit Merlin und Oberon.«
    »Ganz genau. Doch er war nicht nur ein begnadeter Kämpfer mit einer Heerschar mutiger Ritter. Er brachte dem Seligen Hof etwas, das er nie im Leben selbst hätte hervorbringen können: Menschlichkeit.«
    Jamison drehte sich um, schwenkte die Arme und brach auf diese Weise die mächtige Steinmauer mitten durch. Ranken krochen aus der Lücke und schlangen sich um die Steine, um die beiden getrennten Mauern leise grollend auseinanderzuziehen. »Ihr müsst wissen, dass König Artus trotz seines Magiers und seiner Verbindungen zu den Elfen durch und durch Mensch war. Und das war genau das, was wir dringend brauchten.«
    Als sich die Mauern teilten, flutete Licht durch einen Torbogen aus Marmor in eine Felsenkammer und beleuchtete einen schweren Granitblock. In diesem mächtigen Gestein prangte ein Schwert, das aussah, als sei es aus purem Diamant geschmiedet. Die zu Prismen geschliffenen Kanten sandten Regenbogen über die Wände aus weißem Marmor.
    König Artus, die Klinge seines Schwerts in Stein versenkt.
    »Excalibur!«, flüsterte Laurel.
    »So ist es«, sagte Jamison leise und weihevoll. »Obwohl es damals anders genannt wurde. Doch es ist hier, und hier ist es gewesen, unberührt seit König Artus es höchstpersönlich nach seinem Sieg gegen die Orks in den Stein gerammt hat.«
    »Unberührt? Aber ich habe doch letztens gesehen, dass du etwas damit gemacht hast.«
    »Ich habe es versucht, mein Leben lang. Es lässt mich nicht los«, erwiderte Jamison. »Excalibur ist eine einzigartige Mischung aus Menschen- und Elfenmagie, von Oberon und Merlin geschmiedet, um den Bund mit Camelot zu besiegeln und den Sieg gegen die Orks zu beflügeln. Wer dieses Schwert führt, ist im Kampf unantastbar und die Klinge wird mühelos durch fast jedes Ziel schneiden. Doch Oberon wollte sein Volk auch für den Fall schützen, wenn das Schwert eines fernen Tages in falsche Hände geraten sollte. Man kann damit Elfen keinen Schaden zufügen. Auch wenn man Excalibur mit voller Kraft auf Elfen niedersausen lässt, würde es in der Luft stehen bleiben, bevor es träfe.«
    »Wie kann das sein?«, fragte David. »Der Schwung muss doch irgendwohin, oder?«
    Typisch David, die Sache wissenschaftlich anzugehen.
    »Ich wünschte, ich könnte diese Frage beantworten«, entgegnete Jamison. »Ich kann euch nicht sagen, ob Oberon es genau so beabsichtigt hat, aber ich versichere euch, dass es hundertprozentig funktioniert. Kein Teil des Schwerts darf Elfen berühren – und Elfen können das Schwert nirgends anfassen. Nicht einmal mit meiner Magie kann ich es zu irgendetwas bewegen.«
    Ach, darum hast du David und Chelsea hineingelassen , dachte Laurel. Jamisons Blick nach Avalon, sein Gerede von Bestimmung … im letzten Sommer hatte er ihr gestanden, dass der Weltenbaum ihm eine Aufgabe übertragen hatte, die nur er erfüllen konnte. Nur Jamison wäre bereit, das Schicksal ihres Landes wieder in Menschenhand zu legen, so wie damals zu Artus’ Zeiten.
    »David Lawson«, sagte Jamison. »Avalon braucht deine Hilfe. Du bist nicht nur ein Mensch mit der Fähigkeit, das Schwert zu führen. Wie ich sehe, bist du mutig und stark und vor allem treu ergeben. Ich weiß, was du in deiner Welt für Laurel getan hast. Du hast ihr beigestanden und dafür dein Leben riskiert. Auch nach Avalon zu kommen, verlangt viel Mut. Ich nehme an, dass du dem jungen Artus sehr ähnlich bist, und ich bin davon überzeugt, dass es dein Schicksal ist, uns alle zu retten.«
    Chelsea sog das alles begierig in sich auf.
    Tamani war schier entsetzt.
    Laurel wusste, welche Bitte Jamison aussprechen wollte, und hätte ihn am liebsten davon abgehalten oder

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