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Elfenglanz

Elfenglanz

Titel: Elfenglanz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Aprilynne Pike
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gekämpft?«
    »Schwer zu sagen«, antwortete Tamani und ließ den Blick über das Gelände schweifen. »Sie sehen tot aus, aber warum, weiß die Göttin allein. Ich traue der Sache nicht.«
    »Was war das denn?«
    Eine verschwommene Bewegung auf dem grünen Hügel erregte ihre Aufmerksamkeit – mehrere Gestalten waren auf dem Weg vom Torgarten zu erkennen.
    »Noch mehr Orks?«, fragte jemand aus der Menge.
    Laurel betrachtete die Gestalten genauer. Auf einmal blieb ihr die Luft weg. »Das ist Klea«, sagte sie leise. »Sie hat Yuki bei sich.«
    »Wie bitte?«, sagte Yeardley.
    »Die Wildblume«, sagte Tamani. »Die Elfe, über die wir bei unserem letzten Besuch geredet haben. Sie ist eine Winterelfe.«
    Katya rang nach Luft. »Wollen sie zu uns?«
    »Keine Ahnung«, erwiderte Tamani. »Wenn nicht zu uns, dann zum Palast. Ich wüsste nicht, was schlimmer wäre. Wie auch immer, jetzt ist es zu spät. Genau dafür hätten wir Jamison gebraucht – um gegen sie zu kämpfen.«
    »Sie ist uns feindlich gesonnen?«, fragte Yeardley mit einem ängstlichen Unterton.
    »Das steht noch nicht endgültig fest«, sagte Tamani.
    Ach nein? Laurel war anderer Meinung. Nur wegen Yuki waren die Orks überhaupt in Avalon, was bedeutete, dass sie für die vielen Toten und die Zerstörungen verantwortlich war.
    »Auf jeden Fall ist sie die Marionette einer verbannten Herbstelfe – von Callista«, erklärte Tamani.
    Yeardleys entsetzter Blick sprach Bände. »Callista? Das ist ja …« Er wandte sich an die Herbstelfen, die sich auf dem Balkon versammelt hatten. »Wir müssen sofort hier weg. Los!«
    »Warum müssen wir von hier weg?«, fragte Laurel, als sie Yeardley folgte, der panisch vom Balkon stürmte. »Wir haben uns verbarrikadiert. Wahrscheinlich ist dies der sicherste Platz in ganz Avalon.«
    Yeardley blieb ruckartig stehen. »Und wie lange, glaubst du«, fragte er so leise, dass es ihr eiskalt den Rücken herunterlief, »braucht eine Winterelfe, um eine Barrikade zu entfernen, die nur aus Holz besteht?«
    »Er hat recht«, sagte Tamani hinter Laurel. »Wir sollten fort von hier. Im Westen liegt ein ziemlich dichter Wald – der wird uns Schutz bieten, nicht wahr?«
    »Richtig«, sagte Yeardley.
    »Nimm alle mit, die du finden kannst, und lauft in diese Richtung. Ohne Jamison weiß ich … weiß ich auch nicht weiter.«
    Laurel fand es schrecklich, dass Tamani so niedergeschlagen klang. Den ganzen Tag lang hatte er gegen Orks gekämpft und gewonnen und jetzt reichten zwei Elfen aus, um ihn als Verlierer vom Platz gehen zu lassen.
    »So machen wir es. Du da, lauf zur Westbarrikade«, befahl Yeardley einer Elfe mit dunklen Augen, die, wie Laurel glaubte, in eine höhere Klasse ging. »Sie sollen sie sofort niederreißen!« Zu Tamani sagte er dann: »Einige Ausbilder sind oben bei den Setzlingen und ihr habt ja gesehen, wie viele Schüler im Speisesaal warten. Jeder ist damit beschäftigt, sein eigenes Experiment in Sicherheit zu bringen und …«
    »Sein was?«, fragte Tamani.
    »Sein Experiment«, wiederholte Yeardley, der das offensichtlich für vernünftig hielt.
    »Egal, trommle sie zusammen. Zur Hölle mit den Experimenten.«
    »Tam«, rief Katya von der Brüstung. »Sie haben den Abzweig zum Winterpalast nicht genommen. Also wollen sie zu uns.«
    Tamani rührte sich erst überhaupt nicht und reagierte dann wie angeknipst. »Gut, alle, die eine Waffe haben, verschwinden jetzt – auf der Stelle«, sagte er und sparte David mit einem Nicken davon aus. »Wir evakuieren.«
    Er scheuchte alle vom Balkon in die Akademie und die Treppe hinunter.
    »Ich gehe nicht mit«, sagte Laurel und stemmte sich gegen Tamani, als er sie mit den anderen weiterdrängen wollte.
    »Laurel, bitte. Du kannst nichts gegen sie ausrichten.«
    » Ihr Jungs auch nicht!« Laurel zuckte zusammen. »Ich … damit wollte ich nicht …«
    Als Tamani schwieg, kam es ihr wie eine Ewigkeit vor. »Kann schon sein«, flüsterte er schließlich. »Aber vielleicht können wir sie so lange aufhalten, bis ihr einen Vorsprung habt. Sobald ihr auf dem Weg in den Wald seid, postieren wir uns am Eingang und warten auf sie.«
    Laurel sah David an, der jedoch nur zustimmend nickte.
    »Okay«, sagte sie. Sie hasste es, sich so nutzlos zu fühlen. »Ich bringe Yeardley zu Rhoslyn und dann kommen wir so schnell wie möglich mit Jamison zurück.«
    »Perfekt.« Tamani versuchte, sich seine Erleichterung nicht anmerken zu lassen.
    »Nimm Chelsea mit«, sagte David und zog sie

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