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Elfenglanz

Elfenglanz

Titel: Elfenglanz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Aprilynne Pike
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rasch nach Hause zu kommen.«
    »Spiel nicht den Narren«, erwiderte die Königin, die Jamisons Wendung ihres Befehls entschieden zurückwies. »Es ist ausgeschlossen, dass die Menschen Avalon wieder verlassen.«
    Als Chelsea ein leises unglückliches Geräusch von sich gab, nahm Tamani ihre Hand und drückte sie tröstend.
    »Du weißt genauso gut wie ich, dass die Regel Ausnahmen zulässt.«
    »Er hat das Schwert geführt, Jamison.«
    »Nur weil es vorher so gehandhabt wurde, müssen wir uns nicht automatisch ebenso verhalten. Die Umstände haben sich geändert«, widersprach Jamison ruhig.
    »Ich wüsste nicht, wieso.«
    »Arthur hatte nichts, wohin zurückzukehren sich gelohnt hätte. Sein Leben und sein Königreich waren zerstört. Dieser Junge hat seine Zukunft noch vor sich. Ich werde nicht zulassen, dass er hier in der Falle sitzt.«
    »In der Falle? Was meinst du damit?«, fragte David.
    Jamison sah ihn an. »König Arthur hat Avalon nie verlassen. Niemals. Und das war vielleicht nicht unbedingt seine eigene Entscheidung.«
    »Ein unbesiegbares Schwert ist ein viel zu wichtiges Geheimnis«, sagte die Königin von oben herab, doch auch ein wenig mitleidig. »Das musst du doch verstehen.«
    »Geheimnisse sind bei mir gut aufgehoben«, versprach David. »Das ist eine meiner Stärken.«
    »Aber keins von solcher Tragweite.«
    »Ich habe Laurels wahre Natur über zwei Jahre für mich behalten. Von der Lage des Tors ganz zu schweigen.«
    Das ließ die Königin kalt. »Damit haben wir schon zwei Dinge, die man längst aus deinem Gedächtnis hätte löschen sollen. Laurels Am Fear-faire haben ihre Pflicht vernachlässigt. Bitte halte uns nicht für undankbar. Es geht ums Prinzip. Die Herrscher in deiner Welt – seien es Menschen oder andere Wesen – würden jedes Opfer in Kauf nehmen, um diese Waffe zu besitzen.«
    »Das ist mir bekannt.«
    »Dann musst du begreifen, dass wir dich zu deinem eigenen Wohl hier festhalten.«
    »Ich habe Familie, und Chelsea auch. Wir können sie nicht im Stich lassen.«
    »Ihr habt keine andere Wahl«, entgegnete die Königin streng. »Wir sind keine Ungeheuer und werden gut für euch sorgen. Aber ihr dürft Avalon nicht verlassen.«
    »Ich habe sehr wohl die Wahl«, konterte David, ehe jemand etwas sagen konnte. »Ihr könnt mich hier nicht festhalten.«
    »Und wieso nicht?«, fragte die Königin mit schmalen Augen.
    »Ich habe Excalibur.«
    »Meinetwegen kannst du es bis zu deinem Tod durch Avalon schleppen«, erwiderte sie in einem Tonfall, der klar machte, dass die Unterhaltung beendet war.
    »Wetten, dass dieses Schwert das Gitter der Tore zerschneidet?«, fragte David ruhig, aber mit scharfer Stimme.
    Laurel blieb die Luft weg; David hatte doch nicht wirklich vor, Avalons wichtigste Verteidigungsvorkehrung zu zerstören, oder?
    »Arthur hat die Tore stets in Ruhe gelassen«, gab die Königin schroff zurück, doch ihr Blick war unsicher.
    »Vielleicht wollte er ja wirklich lieber hier bleiben.«
    »Das kann sein«, sagte Marion. »Vielleicht war ihm aber auch klar, in welche Gefahr er Avalon durch eine solch unüberlegte Handlung brächte. Vielleicht war er zu edelmütig für so etwas.«
    David antwortete mit einem bösen Blick, den Königin Marion erwiderte – sie waren sich ebenbürtig.
    »Wie gesagt, ich werde dir nicht helfen, sie hier einzusperren«, unterbrach Jamison ihren Machtkampf. »Wenn sie mich bitten, das Tor zu öffnen, werde ich es tun.«
    »Dann lasse ich dich wegen Hochverrats hinrichten«, sagte Marion, ohne zu zögern. »Auch wenn wir uns im Rat einigen müssen, bin ich immer noch die Königin.«
    »Nein!«, rief Yasmine und klammerte sich an Jamisons Arm. Ihre junge Stimme schien in dieser eigenartigen Unterhaltung besonders fehl am Platz.
    »Das gleiche Schicksal würde auch dich erwarten, Yasmine«, erklärte Marion, ohne sie anzusehen.
    »Das ist ungerecht!«, rief Chelsea und sprang mit geballten Fäusten auf. »Sie hat keinem etwas getan!«
    »Der Mensch soll entscheiden«, sagte Marion und sah David ernst an. »Es wäre wahrhaftig eine Schande, wenn ihr Avalon nach allem, was ihr für unsere Heimat getan habt, einer noch größeren Gefahr aussetzen würdet.«
    David schwieg und hielt das Schwert ganz still und fest, bis seine Knöchel weiß wurden. Konnte er wirklich das Gitter des Tors durchschneiden? Und wenn ja, würde er es tun?
    David drehte sich auf dem Absatz um und kehrte der Königin den Rücken zu. Wortlos sprang er über den Graben und

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