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Elfenkrieg

Elfenkrieg

Titel: Elfenkrieg Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: S Qunaj
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ging direkt auf Vinae zu und flüsterte ihr etwas ins Ohr. Daraufhin erhob sich Ardemir, verbeugte sich kurz vor Meara, wobei der Spott in dieser Geste selbst aus dieser Entfernung zu erkennen war, und ging schließlich zu seinen Rittern. Die beiden Magierinnen schienen eine Zeitlang zu diskutieren. Schließlich verschränkte Vinae die Arme vor der Brust und reckte das Kinn in die Höhe. Eamon wartete, bis Meara sich am Fuß der Treppe auf ihr Pferd geschwungen hatte und in Richtung Norden zum Weltentor davongesprengt war, ehe er den Platz überquerte und Vinae auf ihrem Weg in den Tempel einholte. Sein Entschluss stand fest. Er hatte viel zu lange gewartet – beinahe zu lange –, doch jetzt musste er ihr endlich die Wahrheit sagen. In diesen Zeiten wusste niemand von ihnen, wie lange sie noch zu leben hatten, und Vinae sollte zumindest wissen, wer ihr Vater – ihr Erzeuger– war. Ein richtiger Vater war er ihr leider niemals gewesen.
    »Deine Mutter geht zurück nach Acre?«, versuchte Eamon ein Gespräch in Gang zu bringen.
    Vinae blieb nicht stehen, wandte sich ihm jedoch zu. »Sie meint, hier nichts mehr verloren zu haben, jetzt, da die Mission gescheitert ist.«
    »Und du? Gehst du nicht zurück?«
    »Noch nicht. Ich habe hier noch etwas zu erledigen. Die Fürsten kommen auch einmal ohne mich aus.«
    Eamon betrachtete Vinae von der Seite, als sie in die verlassene Vorhalle des Tempels traten. Bitterkeit hatte er aus ihrer Stimme gehört. Bisher war sie ihm stets unerschütterlich erschienen. Dem Tod nur so knapp entronnen zu sein hatte doch seine Spuren hinterlassen.
    Gewiss passte es Meara nicht, ihre Tochter hier zurückzulassen – unter seinem und daher auch Liadans Einfluss –, doch sie hatte anscheinend nicht vor, etwas dagegen zu unternehmen. Ob ihr die eigene Tochter tatsächlich gleichgültig war? Er selbst war sich im Moment nicht so ganz sicher, ob er sein Geständnis ausgerechnet jetzt hervorbringen sollte. Vinae hatte an diesem Tag genug gelitten. Die Wahrheit konnte vielleicht noch warten.
    »Wollt Ihr mich begleiten, Herr?« Vinae deutete zum Tor des Quellsaals, dem Ort der verheerenden Geschehnisse, und auch wenn Eamon beim Gedanken, dorthin zurückzugehen, ein Schauer überfiel, folgte er seiner Tochter.
    Sofort fiel sein Blick auf das Blut am hellen Stein des Bodens. Vinaes Blut. Auch am See waren immer noch die Spuren des Orakels zu sehen; der Körper selbst war mit den anderen verbrannt worden.
    Ohne sich die geringste Anspannung über all die Schreckenansehen zu lassen, schritt Vinae zielstrebig zum See und kniete dort neben der roten Pfütze nieder. Eamon tat es ihr gleich und beobachtete, wie sie ihre Hände in das schimmernde Wasser tauchte und ihr Gesicht damit benetzte. Sie hielt die Augen geschlossen, die Finger auf die Stirn gelegt. Leicht nach vorn zum See gebeugt, verharrte sie. Es war ein harmonisches, ruhiges Bild, und wie Eamon sie so betrachtete, konnte er selbst die Grauen der letzten Stunden vergessen. Er wusste nicht, was sie tat, doch als sie plötzlich eine Melodie zu summen begann, schien ihm dies vollkommen normal zu sein. Ihre Stimme war hell und passte zum Glitzern des Wassers. Das Lied war ihm fremd, doch es war von unbeschreiblich trauriger, wenngleich auch schöner Natur.
    Eamon wusste nicht, wie lange sie so verharrten, und er vergaß völlig, dass da draußen Freunde, Fremde und Probleme auf ihn warteten. Es war ihm, als spüre er den letzten Energiehauch des Orakels, der hier in diesem Saal zurückgeblieben war. Es war keine bewusste Entscheidung, dieselbe Haltung wie Vinae einzunehmen. Genauso wenig hatte er noch an das Orakel denken wollen, doch plötzlich kreisten all seine Gedanken darum. Er sah goldenes Glühen vor seinem inneren Auge, pure Kraft, Magie. Und in ihm entstand der Wunsch, diese Energie des Orakels möge zu den Sternen gehen. Es hatte dem Schicksal gut gedient und sich seinen Platz verdient.
    »Da habt Ihr recht.«
    Eamon fuhr aus seiner gebeugten Haltung hoch und sah zu Vinae, die ihn mit einem leisen Lächeln um die Lippen betrachtete.
    »Ihr habt gesprochen«, erklärte sie auf seinen verdutzten Blick hin. »Gebetet – für das Orakel. Ihr habt das Schicksal gebeten, es den Weg zu den Sternen zu geleiten.«
    »Habe ich das?« Eamon versuchte sich daran zu erinnern.An Worte, die seinen Mund verlassen hatten, doch da war nichts als dieses goldene Glühen in seinem Gedächtnis.
    »Ich konnte nicht gehen, ehe ich mich richtig vom Orakel

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