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Elfenkrieg

Elfenkrieg

Titel: Elfenkrieg Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: S Qunaj
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der Berührung des heißen Metalls zusammen und nutzte sogleich den Schwung ihres letzten Sprungs, um ihre Beine nach oben zu werfen und mit einem Überschlag auf dem Dach zu landen. Um das Gleichgewicht zu halten, federte sie leicht in die Knie, lief dann jedoch sofort weiter. Von einem Dach zum anderen springend stürmte sie weiter hinauf zum Hügelkamm, dorthin, wo das Schloss an den Marktplatz angrenzte und über dem Sonnental thronte. Ein jeder Weg hier führte früher oder später zum Marktplatz, und Vinae kannte sich in den engverwinkelten Gassen aus wie nirgends sonst. Doch irgendwann wäre die Menge der verstopften Hauptstraße in die umliegenden Gassen zurückgedrängt worden und hätte sie aufgehalten.
    Im Laufen zog Vinae noch die Kapuze ihres dunklen Umhangs über den Kopf. Zum Glück trug sie wie meistens eine Hose, so dass sie schnell laufen konnte.
    Der rhythmische Klang der Trommeln, der sich unter die aufgeregten Stimmen von der Straße mischte, drang zu ihr. Die Zeit schien sie zu verhöhnen, ließ sie nicht weiterkommen, trieb jedoch gleichzeitig den unheilvollen Laut immer schneller an. Die Hitze hier oben auf den Dächern war unerträglich, und der ansteigende Weg zehrte an ihren Kräften. In der Ferne blitzten bereits die metallenen Speerspitzen der Wachen auf der Schlossmauer in der Sonne. Der Trommelschlag wurde immer schneller.
    Vinae sprang auf das letzte Dach und überblickte rasch das Geschehen unter ihr auf dem weitläufigen Platz, der von Häusern und dem Schloss gesäumt wurde. Es galt keine Zeit mehr zu verlieren. Mit Anlauf trat sie an die Kante, stieß sich ab und landete direkt auf dem Schafott, das hier niemals abgebaut wurde, da es ohnehin immer jemanden zu bestrafen gab. Der Tod war nicht das Schlimmste, was einem Elfen im Sonnental widerfahren konnte. Der Pranger, Auspeitschungen und Verstümmlungen waren hier an der Tagesordnung.
    Vinae erkannte Deremir sofort, der vor einem Richtblock kniete, den Kopf bereits auf das Holz abgelegt. Neben ihm wurden seine Gefährtin und ihr Sohn mit Speeren in Schach gehalten, während der maskierte Henker die Axt wieder sinken ließ.
    Ein Aufschrei schwappte wie eine Welle durch die zusammengedrängte Menge, als Vinae sich auf dem hölzernen Podest aufrichtete und die Kapuze ihres Umhangs zurückwarf. Sie blickte hoch zum Erker an der Schlossmauer, von welchem aus man die abfallende Stadt, aber auch die Siedlungen und Felder am Fuße des Hügels überblicken konnten, und hob ihre Hand, um dieser Hinrichtung Einhalt zu gebieten.
    »Das darf doch nicht wahr sein.«
    Die beiden Fürsten Daeron und Menavor, die sich zusammenmit ein paar Wachen und ihrer Mutter Meara dort oben aufhielten, sahen zu ihr herab.
    »Vinae Thesalis!« Fürst Menavor bedeutete den Wachen, die auf sie zugelaufen kamen, innezuhalten. »Welch unerfreuliche Überraschung an diesem wundervollen Nachmittag!«
    »Dieser Mann ist unschuldig!«
    »Vinae!« Der kleine Nefgáld versuchte, zu ihr zu laufen, doch die Wachen hielten ihn fest. Sein Vater Deremir hingegen bewegte sich nicht, starrte lediglich vor sich hin.
    »Ich bin da«, sagte sie zu dem Jungen, der immer noch versuchte, sich zu befreien.
    Meara trat inzwischen unauffällig einen Schritt vom Geländer zurück, so dass sie nicht direkt zu ihrer größten Schande hinabsehen musste. Sie hatte ihrer Tochter nicht umsonst den Namen Vinae gegeben, denn dieser bedeutete »Unglück«. In Kombination mit dem Namen Thesalis, welcher »die Mächtige« bedeutete, trat der Sinn dieser Namenswahl noch stärker hervor. Vinae Thesalis – das mächtige Unglück. Wie passend! Deswegen sagten Freunde auch Vin zu ihr, was wiederum Glück bedeutete.
    »Es tut mir leid, dich enttäuschen zu müssen, Vinae«, unterbrach Fürst Menavor das Raunen der Menge. »Dieser Mann hat sich gegen die Königin verschworen. Er hat ihre Ermordung geplant.«
    »Das ist nicht wahr!« Vinae drehte sich zu Deremir um, der sie nicht registrierte. Seine Familie stand mit vor Entsetzen aufgerissenen Augen immer noch neben ihm. »Ihr kennt Deremir, Fürst Menavor!«, rief sie über das Gemurmel der Menge. »Er ist seit Jahrhunderten eine Eurer besten Wachen. Er würde niemals ...«
    »Du langweilst mich.« Menavor betrachtete die Spitzen seines silberfarbenen Haars. »Dein Einsatz für diesen einst treuenDiener in allen Ehren. Glaube mir, ich selbst konnte kaum glauben, welch heimtückisches Wesen sich in ihm verbarg, aber ...« Er zuckte mit den Schultern,

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