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Elfenkrieg

Elfenkrieg

Titel: Elfenkrieg Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: S Qunaj
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Herzen?«, fragte Nevliin, ohne auf ihr Gerede einzugehen. Er hatte nicht vorgehabt, das Herz an Aurün zu übergeben, doch das ging Meara nichts an.
    Die Magierin hob beide Hände. »Na, was wohl? Die Drachen kontrollieren natürlich. Die Nebelpriester haben es uns ja schon vorgemacht, wie es geht – auch ohne diesen mysteriösen Schlüssel.«
    »Ihr wollt das Schicksal vernichten?«
    Diesmal lachte sie laut auf, jedoch nicht auf diese übliche überhebliche Art, sondern tatsächlich ehrlich, sofern man dies bei einer Frau wie Meara sagen konnte. »Das Schicksal?«, brachte sie heraus. »Was interessiert uns das Schicksal? Sicher, wenn wir uns mit den Nebelpriestern verbündet hätten, wie anfangs geplant, hätten wir wohl eine Zeitlang mitgemacht, aber uns interessiert die Königin, Fürst. Wer denn sonst?«
    »Ihr wollt Liadan?«
    »Tot, ja.«
    Seine Hand ballte sich zur Faust. Jetzt hatte er noch einen weiteren Grund, dieses Miststück aus diesem Leben zu schicken. Das Schwert in seiner Hand schien bereits nach ihrem Blut zu dürsten.
    Meara war jedoch erstaunlich ruhig dafür, dass sie ihm gegenüberstand und er nicht gerade dafür berühmt war, einen Kampf zu verlieren. Diese paar Krieger in ihrer Begleitung könnten ihn nicht aufhalten. »Die Drachen ermöglichen uns, dieser Regierung endlich ein Ende zu bereiten«, erzählte sie ihm im Plauderton, als spräche sie hier nicht von Hochverrat – zu einem Fürsten der Königin, zu einem ihrer Ritter. Sie musste sich sehr sicher fühlen. »Es wird Zeit, dass dieses Land wieder von richtigen Führern regiert wird.«
    »Wie den Sonnentaler Fürsten?« Ein verächtliches Lachen kam ihm über die Lippen. »Oder Euch? Welch hohe Ambitionen für jemanden, der bereits mit einem Bein auf dem Totenfeuer steht.« In gespielter Entrüstung riss sie die Augen auf. »Ach, Ihr glaubt, Ihr bekämt Gelegenheit dazu, Eure geliebte Königin zu retten?« Meara trat einen Schritt aus der Hütte heraus und winkte einem ihrer Kämpfer. Dieser überreichte ihr eine der Fackeln, und noch ehe Nevliin sich versah, hatte Meara sie an ihm vorbei in die Hütte geschleudert. Eine weitere landete auf dem Dach aus Palmwedeln, das sofort lichterloh aufflammte. »Brennt mit Eurer Hure«, hörte er Meara noch, doch das Tosen in seinen Ohren übertönte bereits alles andere, selbst das wütende Fauchen der Flammen, die auch schon hinter ihm die Wände entzündeten.
    Das war zu viel.
    Jetzt war es egal, dass Eamon vielleicht Gefühle für sie hegte, dass sie Vinaes Mutter war, es war alles egal, denn er würdesie töten. Er hatte Vanora getötet, sie in seinen Armen gehalten, bis ihre Seele aus dem Körper geschwunden war, er hatte sie für wenige Momente wiedergewonnen und dann zulassen müssen, dass er sie wieder verlor. Und das alles nur, weil er sein eigenes Ende vor Augen sah, weil er wusste, dass er Vanora bald folgen würde – durch das Herz. Doch Meara hatte ihm die Möglichkeit genommen, endlich sein Schicksal zu erfüllen und auf die richtige Weise zu sterben. Sie hatte es gewagt, ihm zu folgen und das Drachenherz – seinen Passierschein zu den Sternen – an sich zu nehmen. Sie wusste nicht, was sie da getan hatte.
    Mit dem Schwert in der Hand stürmte er ihr hinterher – und prallte gegen eine unsichtbare Wand, welche die Tür verschloss und ihn in dieses Inferno sperrte.
    Meara, die sich gerade in den Sattel schwang, drehte sich zu ihm um und lachte. »Hier kommt Ihr nicht mehr heraus!«, rief sie ihm zu und deutete auf den Boden vor der offen stehenden Tür der Hütte. Dort lag zu Nevliins Entsetzen ein Schattenkristall. Ein Kristall, wie ihn die Priesterin um den Hals trug und der jede Magie unmöglich machte. Er konnte Mearas magische Barriere nicht mit eigener Magie einreißen und auch nicht die Flammen damit ersticken. Er war eingesperrt!
    Zum ersten Mal seit unendlich langer Zeit befiel ihn Panik, die selbst seine Wut überschattete. Er würde hier verbrennen! Er würde sein Schicksal nicht erfüllen und wiedergeboren werden. Meara hatte das Herz. Nein!
    Mit aller Kraft schlug Nevliin gegen die Barriere, riss brennende Palmwedel aus den Wänden und versuchte, sich seinen Weg hinaus zu bahnen. Vermutlich hatte Meara lediglich die Tür versperrt. Er würde einen Ausweg finden. Er durfte hier nicht sterben, er brauchte das Herz.
    Der Rauch kroch in seine Kehle, in seine Lungen. BrennendeTeile des Daches fielen herab, die Hitze schien die Haut von ihm zu schälen, und er konnte

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