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Elfenkrieger (Mithgar 02)

Titel: Elfenkrieger (Mithgar 02) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dennis L. McKiernan
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Schluchten, dieses Labyrinth, wie ausgedehnt ist das Gebiet?«
    »Euer Maß ist die Meile?«
    »Ja.«
    Der Weise zog einen Maßstab auf der Karte zu Rate, dann studierte er das leere Gebiet mit der unregelmäßigen Umrandung. »Gut hundert Meilen von Ost nach West und« – er maß noch einmal – »beinah eineinhalbmal so viel von Nord nach Süd, also hundertfünfzig Meilen in dieser Richtung.«
    »Und dieser Tempel, wo liegt er?«
    Der Weise zuckte die Achseln. »Er ist verborgen.«
    Arin verglich die Größe des leeren Gebiets mit der Strecke zwischen Labyrinth und Aban und sagte dann: »Es sind etwas über hundert Meilen bis zur Grenze des Irrgartens. Ist die Route zum Labyrinth direkt?«
    Der Weise nickte. »Ja, aber ich würde Euch nicht raten…«
    »Aber Dara«, platzte es aus Ferai heraus, »das ist ein riesiges Gebiet, das wir durchsuchen müssen. Hundertfünfzig Meilen mal hundert Meilen. Das macht, äh, mal sehen…«
    »Fünfzehntausend Quadratmeilen«, half der Weise aus. »In etwa.«
    »Elwydds Gnade!«, verkündete Ferai, was den Gelehrten zusammenfahren ließ, und er sah sie warnend an. Doch sie bemerkte nicht, welche Wirkung ihre Verwünschung auf den Weisen hatte, sondern wandte sich an Arin und sagte: »Ich kann mir nicht einmal vorstellen, was fünfzehntausend Quadratmeilen sind, geschweige denn, wie lange es dauern würde, dieses Gebiet zu durchsuchen, vor allem wenn man bedenkt, dass es ein Labyrinth ist. Das ist eine Lebensaufgabe!«
    Aiko schüttelte den Kopf. »Dara Arin findet sich gut in Irrgärten zurecht.«
    »Vielleicht«, murmelte Arin. »Vielleicht aber nicht in diesem.«
    »Wie ich bereits zu sagen versuchte«, warf der Weise ein, »ich würde davon abraten, zu diesem Labyrinth zu gehen. Es ist ein furchtbarer Ort. Nur zerklüftete Felsen. Und Ödland. Keine Pflanzen. Kein Wasser. Keine Tiere.«
    Aiko starrte den Gelehrten ungerührt an und fragte dann: »Wenn das stimmt, wie überleben dann die Priesterinnen Ilsitts?«
    Der Weise warf einen Blick auf den Perlenvorhang, dann beugte er sich vor und flüsterte: »Es heißt, dass Ilsitt noch Anhänger in Sarain hat. Vielleicht bringen diese Vorräte in das Labyrinth, vielleicht sogar in den Tempel.«
    »Dann gibt es vielleicht einen Weg, Dara«, sagte Aiko.
    »Ihr seid entschlossen, dorthin zu reisen?«, fragte der Weise.
    »So ist es«, erwiderte Arin.
    Der ‘âlim saß einige Augenblicke schweigend da und betrachtete die Karte und Ferais Zeichnung. Schließlich sagte er: »Hier ist ein Eingang.« Er zeigte auf eine Stelle auf der blassen Grenzlinie. »Die Insel im Himmel. Das ist ein Plateau, welches in das Labyrinth ragt.«
    »Aber das liegt ziemlich weit nördlich. Gibt es keine näher gelegenen Eingänge?«, fragte Ferai.
    »Die gibt es«, sagte der Weise, »aber diesen halte ich für besser geeignet.«
    Arin sah den Gelehrten an, aber der wollte ihrem Blick nicht begegnen. Die Dylvana wandte sich an Aiko, und die Ryodoterin neigte den Kopf und zuckte die Achseln.
    Arin seufzte und sagte dann: »Schön und gut, Weiser. Würdet Ihr uns sonst noch etwas raten?«
    »Drei Dinge.« Er drehte sich um und wandte sich an Ferai. »Ruft niemals Ilsitt an, unter keinem ihrer Namen, sei es Elwydd, Shailene, Megami oder sonst einem, denn es könnten unfreundliche Ohren mithören. Tatsächlich würde ich an Eurer Stelle im Labyrinth überhaupt keine Götter anrufen.« Er hielt inne, sah sie der Reihe nach an und fügte hinzu: »Außerdem solltet Ihr Euer Gesicht verschleiern, bevor Ihr diese Stadt verlasst, sonst könnte jemand im Inland, der weniger aufgeschlossen ist als ich, Euch vor einen Imâm schleifen und verlangen, Euch als Huren steinigen zu lassen.«
    Aiko fauchte, und ihre Augen verengten sich, doch Arin nickte nur. »Und das Dritte…?«
    Erst zum zweiten Mal sah der Gelehrte sie direkt an und hielt ihrem Blick in diesem Moment stand, während er sagte: »Nicht alle Wege sind, was sie scheinen. Sucht gründlich. Und wählt weise.« Dann wandte er den Blick ab.
    Arin wartete noch einen Moment, doch mehr sagte er nicht, und schließlich wandte sie sich an Ferai. »Würdet Ihr den bedeutsamen Teil der Karte auf Euer Pergament kopieren, Ferai? Zeichnet Aban und diese ›Insel im Himmel‹ ein sowie die Route zwischen den beiden, und auch Richtungen und Maßstab. Zeichnet außerdem die Grenzen des Labyrinths nach, damit wir wissen, wo sie sind.«
    Ferai sah den Gelehrten an, und der schob ihr ein Tintenfass und eine Feder

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