Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Elfenkrieger (Mithgar 02)

Titel: Elfenkrieger (Mithgar 02) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dennis L. McKiernan
Vom Netzwerk:
Antwort.
    Dann fing das Wasser über dem Holzkohlenfeuer an zu kochen, und rasch wendete sich das Gespräch anderen Dingen zu, während sie am Rande des endlos scheinenden Labyrinths heißen Tee tranken und eine kalte Mahlzeit zu sich nahmen.
     
    Wie immer, wenn sie im Freien übernachteten, stellten sie eine Wache auf und wechselten sich damit ab. Mitten in der Nacht, als Delon gerade Wache hielt, hallte wieder ein grässliches Geheul aus den Tiefen des Labyrinths, das alle Schläfer weckte, und es dauerte lange, bis sie wieder einschlafen konnten.
     
    Arin hielt die letzte Wache, und sie beruhigte Egil, als er wieder von seinen nächtlichen Albträumen heimgesucht wurde, in dem diesmal Lutor langsam auseinander gerissen wurde.
    Der Morgen graute eben im Osten, als die Dylvana wieder ein Feuer anzündete und einen Kessel heißes Wasser aufsetzte. Als das Wasser kochte, weckte sie die Schläfer. Während die anderen sich für den Tag bereitmachten, ging die Dylvana zum Rand des Abgrunds und betrachtete den Weg, der nach unten führte. Sie blieb einen Augenblick stehen, trank einen Schluck Tee und aß ein wenig Fladenbrot aus ihrem Reiseproviant. Und dann versuchte sie, auf ihre besondere Art zu sehen. Rechts von ihr leuchtete etwas zwischen einem Haufen zerklüfteter Felsbrocken.
    Ohne den seltsamen Schimmer aus den Augen zu lassen, näherte sie sich dem Haufen, und zwischen zweien der großen Felsbrocken, auf eine Weise verborgen, die sie nicht ergründen konnte, fand sie noch einen weiteren Weg, der abwärts ins Labyrinth führte.
    In Gedanken wiederholte sie die Warnung des ‘âlim: »Nicht alle Wege sind, was sie scheinen. Sucht gründlich. Wählt weise.« Arin trank einen Schluck Tee und betrachtete abwechselnd die beiden Wege. Ich frage mich, welchem Weg wir folgen müssen, wenn wir weise wählen.
    Dann setzte Arin ihre Betrachtung ein gutes Stück in beide Richtungen fort, fand aber keine anderen Pfade mehr.
     
    »Zwei Wege?« Egil sah sie überrascht an. »Wo ist der zweite?«
    »Hinter diesen zerklüfteten Felsbrocken«, erwiderte Arin.
    Ferai starrte auf den Steinhaufen und dann nach links auf den Weg, den sie am vergangenen Abend entdeckt hatten. »Welchem sollen wir folgen?«
    »Dem Pfad bei den Felsen, würde ich meinen«, sagte Arin.
    »Ach?«, meldete Alos sich zu Wort.
    Aiko sah Arin an und nickte zustimmend. »Der Weg hinter den Felsen ist ebenso verborgen wie der Tempel.«
    »Genau«, sagte Arin. »Außerdem liegt vielleicht ein Zauber auf diesem neuen Pfad.«
    Delon berührte das Amulett an seinem Hals. »Lasst uns nachsehen.«
     
    »Wenn ein Zauber darauf liegt«, sagte Delon mit Blick auf den schmalen Weg, »ist es jedenfalls keine Unsichtbarkeit.«
    »Vielleicht ist es irgendeine Schutzvorrichtung«, sagte Ferai, die neben Delon stand. »Vielleicht eine, die nicht uns gilt, sondern vielmehr den Feinden des Tempels – den Fäusten von Rakka zum Beispiel.«
    »Du meinst, er verbirgt den Pfad vor ihnen – und nur vor ihnen – oder führt sie vielleicht in die Irre?«
    Ferai sah Delon an und nickte. »Das oder etwas Ähnliches… falls Zauber so etwas vermögen.«
    Alle Augen richteten sich auf Arin, doch die Dylvana zuckte die Achseln. »Wäre ich ein Magier, könnte ich vielleicht bejahen oder verneinen.«
    »Das hat der ‘âlim gemeint«, sagte Aiko mit einer Geste nach links zum anderen Weg, »als er sagte, dass nicht alle Wege seien, was sie zu sein scheinen. Er hat uns davor gewarnt, dem offensichtlichen Pfad zu folgen.«
    »Das ist auch meine Überzeugung«, sagte Arin.
    Alos schaute skeptisch drein, blieb aber stumm.
    Egil betrachtete die Sonne, die mittlerweile am Horizont aufgegangen war. »Lasst uns das Tageslicht nicht vergeuden«, sagte er.
    Während sie zu den Kamelen zurückkehrten, sagte Arin: »Ich gehe voran.«
    Egil und Aiko protestierten, vor allem die Ryodoterin, die meinte, falls eine Gefahr drohe, sollte ihr zuerst ein Krieger begegnen.
    Doch Arin war unnachgiebig. »Auf diesem Weg liegt ein Zauber, einer, den wir nicht kennen, und in dieser Gruppe bin ich die Einzige, die mehr sehen kann, als das Auge für üblich wahrnimmt. Sollte er sich in irgendeiner Weise verändern, kann ich am besten beurteilen, was die Veränderung wohl zu bedeuten haben mag.«
    »Aber, Liebste…«, begann Egil, doch Arin hob eine Hand und brachte ihn zum Schweigen.
    »Sobald wir unten im Labyrinth sind, wo der Weg vermutlich sehr viel breiter ist, könnt ihr Kämpfer uns führen. Doch

Weitere Kostenlose Bücher