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Elfenkrieger (Mithgar 02)

Titel: Elfenkrieger (Mithgar 02) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dennis L. McKiernan
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der ‘âlim sagte, hier würden wir ihn finden. Was die falsche Abzweigung angeht, habt Vertrauen in Dara Arin. Denkt auch an Folgendes: Wir sind hinter einem gewaltigen Schatz her, einem Ei von der Größe einer Melone aus reiner, durchsichtiger Jade. Diesen Schatz können wir ganz sicher für eine ungeheure Summe verkaufen, auch wenn wir sie teilen müssen. Irgendwo dort draußen gibt es einen Käufer: einen Drachen, einen Magier, einen Sammler, irgendjemanden, der uns die Strapazen vergüten wird. Wir
    werden für den Rest unseres Lebens ausgesorgt haben. Kein Hunger mehr, keine Sehnsucht, nie wieder…« Ferai warf einen Blick auf Delon und verstummte abrupt.
    Eine Weile gingen sie schweigend weiter und schließlich sagte Delon: »Meine Liebe, so sehr ich das Wohlleben auch zu schätzen weiß – gute Weine, leckeres Essen, Freuden für alle Sinne –, wir sind nicht wegen einer Belohnung hinter dem Stein her. Wir suchen keinen Schatz. Vielmehr ist der Stein ein Artefakt der Macht, und wir hoffen, das Verhängnis abzuwenden, das durch ihn ausgelöst werden kann.«
    Ferai sah ihn an, doch was sie dachte, spiegelte sich nicht in ihren Augen wider.
    Von vorne rief Arin ihnen zu, wieder aufzusteigen, und kurz darauf ritten sie weiter durch die Schluchten aus rotem Fels.
    Die Mittagssonne sank hinter die steinernen Wände, und obwohl sie die leuchtende Scheibe ab und zu im Westen sehen konnten, blieb sie doch meist hinter dem Fels verborgen. Der Nachmittag kam und dann der Abend, und ringsumher ballten sich wieder rötliche Schatten, da sich der Lichteinfall mit dem Sinken der Sonne beständig veränderte. Schließlich gab es eine kurze Dämmerung in den Schluchten, und dann senkte sich die Dunkelheit über das Land der roten Felsen, und von einem Tempel war immer noch nichts zu sehen.
     
    Ein schmaler Streifen aus funkelnden Sternen erschien mit dem Anbruch der Nacht über ihnen, und Arin zügelte ihr Kamel, was die anderen veranlasste, ebenfalls innezuhalten. Die Dylvana drehte sich im Sattel um und sagte zu allen: »Die Zeit ist gekommen, uns zu entscheiden: Reiten wir weiter oder schlagen wir ein Lager auf?«
    Egil sagte: »Ich glaube, wir müssen den Kamelen eine Rast gönnen. Sie hatten den ganzen Tag kaum Ruhe und haben seit gestern auch nichts mehr gegessen und getrunken.«
    Aiko griff nach unten und tätschelte ihrem Kamel die Rippen. »Fürchtet nicht um die Tiere, Egil Einauge, denn sie können lange ohne Wasser und Nahrung auskommen.« Sie zeigte nach vorn in die Schlucht. »Fürchtet vielmehr um uns: Mit jedem Schritt ist die Gefahr größer geworden.«
    Im Sternenlicht nickte Arin, doch Egil hob eine Augenbraue. »Eure Tigerin?«
    Aiko neigte den Kopf.
    »Ich glaube, wir sollten umkehren«, sagte Alos. »Dieser ‘âlim hat uns in eine Falle geschickt.«
    Aiko murmelte etwas in ihrer eigenen Sprache, doch Arin sagte laut: »Ich glaube nicht, Alos, denn Aikos Tigerin hat keine Gefahr in ihm entdeckt.«
    »Das liegt daran, dass die Gefahr hier draußen ist«, entgegnete Alos.
    »Das bestreite ich nicht«, sagte Arin.
    »Warum schlagen wir nicht einfach ein Lager an einem Ort auf, den wir leicht verteidigen können?«, schlug Ferai vor, wobei sie die beiden Gurte mit Wurfdolchen berührte, die sie quer über ihrer Brust trug.
    Aus den Tiefen des Labyrinths erklang ein grässliches Heulen, dessen Echos von den Wänden der Schluchten endlos hin und her geworfen wurden.
    Die Kamele zuckten bei diesem Geräusch zusammen, gerieten jedoch nicht in Panik, weil der Laut noch weit entfernt war. Doch Alos ächzte und duckte sich im Sattel.
    »Adon, das war viel lauter als zuvor«, sagte Delon.
    »Wir sind ihm näher gekommen, was immer es ist«, sagte Arin.
    »Wir sind der Gefahr näher gekommen«, sagte Aiko.
    »Da es nur in der Nacht herauszukommen scheint, glaube ich, dass Ferai Recht hat«, sagte Egil. »Wir sollten an einem gut zu verteidigenden Ort lagern.«
    »Zweihundert Schritte zurück gab es eine schmale Schlucht«, schlug Arin vor.
    Sie schlugen ihr Lager in einer engen Klamm auf, die mehr eine Spalte war, denn sie reichte weniger als hundert Fuß tief in den roten Fels.
    »Das ist eine gute Stelle«, sagte Egil, während er die Spalte begutachtete.
    »Gut?«, murmelte Alos. »Dieser Spalt im Fels?«
    »Aye«, erwiderte der Fjordländer. »Sie können uns nur aus einer Richtung angreifen.«
    »Sie?«, merkte Alos auf.
    »Sie. Der Feind. Ob nun einer oder viele«, erwiderte Egil.
    »Wie zum Beispiel die

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