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Elfenkrieger (Mithgar 02)

Titel: Elfenkrieger (Mithgar 02) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dennis L. McKiernan
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Frühstück zurück.«
    Während er davoneilte, lächelte sie und glitt wieder unter das Laken. Zum ersten Mal in ihrem Leben war sie bereit zuzulassen, dass sich ein Mann um sie kümmerte.
    »Aber ich weiß nicht, wie ich es gemacht habe«, sagte Aiko, während sie verwirrt den Kopf schüttelte. »Es gab einen Moment, als ich nur noch ein rotes Licht sah, und dann weiß ich noch, dass Burel mich getragen hat.«
    Sie saßen draußen in der Nachmittagssonne – Arin, Egil, Ferai, Delon, Aiko und Burel. Alos lag noch in den Räumen der Heilung im Bett und verlangte ein Glas medizinischen Branntweins, um seinen ramponierten Körper zu besänftigen, doch er bekam keinen.
    Aiko sah stirnrunzelnd von einem zum anderen.
    »Sonst war nichts?«, fragte Arin.
    Burel räusperte sich. »Da war ein lautes Geräusch, ein seltsamer Ton, kurz und durchdringend und wild, ein Laut zwischen einem Husten und einem Brüllen.«
    »Könnt Ihr es imitieren?«, fragte Delon, dessen Neugier als Barde erwacht war.
    Burel runzelte die Stirn und schloss die Augen in dem Versuch, sich zu erinnern, dann bellte er: Gruh!
    Aiko sah ihn mit geweiteten Augen an, doch es war Ferai, die sagte: »Klang es nicht mehr wie: Rrruh.«
    »Ja. Schon eher, aber lauter, viel lauter«, erwiderte Burel.
    Ferai sah Aiko an, den Blick auf die Brust der Ryodoterin gerichtet, als versuche sie, durch ihr Seidenhemd zu schauen. Dann wandte Ferai sich wieder an Burel. »Das ist das Brüllen eines wütenden Tigers.«
    Jetzt richteten sich alle Augen auf Aiko, doch die war ebenso verblüfft wie alle anderen.
    Egil fragte: »Woher wisst Ihr das, Ferai?«
    »Wir hatten Tiger im Zirkus.« Ferai blickte zum Tor, hinter dem die Überreste des Dämonen lagen. Ihre Gedanken wanderten zu dem zerfurchten rechten Arm, den Egil und sie gesehen hatten, ein Arm, der vielleicht von einer wilden Bestie zerkratzt worden war, möglicherweise von den Krallen einer Raubkatze, als diese Aiko geholfen hatte, das Schwert nach hinten zu drücken und dem Dämon in den Bauch zu stoßen. Ferai betrachtete die Ryodoterin und schüttelte dann den Kopf, um diese wunderlichen Einfälle daraus zu vertreiben.
     
    Spät am Nachmittag schritten Ferai, Delon und Burel bewaffnet und gerüstet unter dem Fallgatter durch und gingen durch den Tunnel.
    Als sie den dunkelroten Fleck erreichten, wo das Kamelblut auf dem Fels trocknete, hob Egil die Hand, und alle blieben stehen. Doch die fünf suchten kein Kamelblut, sondern vielmehr einen Dämon. Denn obwohl Aiko keine Gefahr mehr in Burel und in der Umgebung spürte, wollten sie doch sichergehen. Egil wandte sich an den großen Mann. »Vergesst nicht, wenn ein Dämon auftaucht, kehrt rasch wieder um.«
    Burel nickte zustimmend und ging an Egil vorbei, um mit seinem großen Schwert in der Hand in der Öffnung zu verharren. Dann schritt er mit erhobener Waffe von dem heiligen Boden auf den nackten Fels, um festzustellen, ob ein anderer Dämon erscheinen würde.
    Doch er blieb allein.
     
    Burel holte den abgeschlagenen Kopf des Dämonen und verkündete: »Im Namen meines Vaters muss ich dies vernichten.« Doch als er damit den Tunnel betrat, zerfiel der Kopf zu Staub, der auf den Boden rieselte und dort in lodernde Flammen aufging. Burel sprang beiseite, und die anderen wichen vor den hellen Flammen zurück, die heiß brannten.
    »Huah!«, knurrte Egil. »Jetzt wissen wir, warum er sich nicht an Euch oder Eure Mutter herangewagt hat.«
    Sie wendeten sich ab, um wieder in den Tempel zurückzukehren, und sahen Aiko hinter ihnen stehen, deren Schwerter im rötlichen Halbdunkel funkelten.
    »Edle Aiko«, protestierte Burel. »Ihr solltet nicht…«
    »O doch, ich sollte«, erwiderte sie.
    Sie verbrachten weitere vierzehn Tage im Tempel. Aikos Wunde heilte unter Arins Fürsorge sehr rasch, obwohl die Dylvana erklärte, dies habe weniger etwas mit ihren Fähigkeiten, sondern mehr mit Aikos beachtlicher Lebenskraft und der heilsamen Gwynthyme zu tun. Dennoch bat die Dylvana Aiko, auf alle Anstrengungen zu verzichten, und so setzte die goldhäutige Kriegerin ihre täglichen Schwertübungen aus, obwohl sie Burel weiterhin jeden Morgen und Abend unterrichtete.
    Alos wurde in dieser Zeitspanne ebenfalls mit der goldenen Minze behandelt, und zwar in Form von Tee, den er widerstrebend trank, während er sich beklagte, jeder Dummkopf wisse, dass ein Schluck Branntwein eine viel bessere Medizin sei. Obwohl die Knochen des alten Mannes nur langsam wieder zusammenwuchsen, wurde er

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