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Elfenkrieger (Mithgar 02)

Titel: Elfenkrieger (Mithgar 02) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dennis L. McKiernan
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dass alle Wege zu vorherbestimmten Ereignissen führen. Wenn alle Wege zu so einer Begebenheit führen, ist alles hoffnungslos, was wir versuchen.«
    »Ich habe nicht gesagt, dass alle Wege dorthin führen…«
    »Sie hat gesagt, beinah alle Wege«, warf Ferai ein.
    »Pah«, schnaubte Alos. »Unveränderliche Bestimmung. Wahlfreiheit. Wyrds. Das ist doch alles Unsinn. Es sind die unbeständigen Götter, die sich in unser Schicksal einmischen und uns hierhin und dorthin schieben und uns Katastrophen schicken, wenn wir am wenigsten damit rechnen.«
    »Nein, Alos«, protestierte Delon. »Vielleicht mischen sich die Götter ja ein, aber ich glaube, dass unsere Bestimmung in den Sternen steht.« Er sah sich nach Zustimmung um, fand aber keine. »Trotzdem müssen wir oft eine Wahl treffen, denn es heißt, dass die Sterne zwar leiten, aber nicht zwingen, obwohl man auf ihren Ruf hören sollte.«
    Burel wandte sich an die Ryodoterin. »Ich würde gern hören, was Ihr glaubt, Aiko.«
    Sie schaute von den glühenden Kohlen auf, und ihre Augen waren dunkel und unergründlich. »Was auch kommt, wir müssen es ertragen.« Aiko verstummte und sagte nichts mehr.
    Ferai sagte: »Nun, ich glaube, dass Dara Arin Recht hat: Vor uns liegt das Chaos, und wir haben die freie Wahl, alles zu tun, was in unserer Macht steht.«
    »Das Chaos ist nur eine Illusion«, sagte Burel. »In Wahrheit stehen die Wege, die wir nehmen, bereits fest, und nichts, was wir tun, kann die Schritte ändern, die wir unterwegs machen.«
    »Meine Schritte stehen nicht fest, Burel!«, verkündete Ferai entschieden. »Ich werde nicht auf einem Weg marschieren, den ich nicht frei gewählt habe.« Sie sprang auf, wirbelte in einer vollendeten Pirouette herum und machte dann einen Rückwärtssalto.
    Delon klatschte vergnügt in die Hände und rief: »Bravo, mein Herz!«
    Lachend und ein wenig atemlos setzte Ferai sich wieder hin. »Und, Burel, war das auch vorherbestimmt?«
    Burel nickte nur.
    Ferai schnaubte.
    »Vielleicht«, sagte Burel, »seid Ihr mit dabei, Ferai, um uns glauben zu machen, wir hätten tatsächlich einen freien Willen.«
    »Und vielleicht seid Ihr mit dabei, Burel, um uns glauben zu machen, wir hätten keinen.«
     
    »Hier, ich zeige es Euch. Seht Ihr, der Arm bewegt sich in einem Bogen. Eine passend gekrümmte Klinge wird den Kontakt in einem lang gezogenen Schwung halten, während es eine gerade Klinge erforderlich macht, den Hieb entsprechend zu verändern, und da kann sich die Schneide entweder festbeißen, oder sie kann den Kontakt verlieren.«
    »Aber solch eine Krümmung in einer Klinge wäre hinderlich bei einem sauberen Stoß.«
    »Ja, Burel, das wäre sie. Die gerade Klinge eignet sich am besten für den Stoß, aber die gekrümmte Waffe für den Hieb.«
    »Mein Schwert zerteilt alles.«
    »Das tut es, obwohl es deswegen auch ein großes Gewicht hat. Ein flinker Feind kann es überwinden.«
    Burel berührte seinen Hals. »Ich erinnere mich.«
    Im Licht der aufgehenden Sonne zog Aiko eines ihrer Schwerter. »Meine Klingen sind ganz leicht gebogen, nicht zu sehr, um einen Stoß nicht zu behindern, aber genug, um den Bogen eines Hiebs zu unterstützen.« Nachdenklich hielt Aiko kurz inne, dann reichte sie Burel die Waffe. Er nahm sie entgegen, als sei sie ein zerbrechlicher Schatz.
    »Aiko!«, rief Arin.
    Die Ryodoterin drehte sich um. »Ja, Dara.«
    »Lasst mich Eure Wunde untersuchen.«
    Aiko seufzte, und mit einem Blick auf ihr Schwert, das in Burels Händen lag, trottete sie widerwillig zur Dylvana und öffnete dabei ihr Hemd.
    Nach einer kurzen Betrachtung verkündete Arin: »Hm. Ich glaube, wir können die Fäden ziehen, ehe wir heute aufbrechen.«
    »Was ist mit kinmichi?«
    Arin nickte. »Ihr könnt wieder damit beginnen… aber schont zunächst noch Eure Kräfte!«
    »Hai!«
     
    Während die Kamele nach Westen ritten, zügelte Ferai ihr Tier ein wenig, bis sie neben Arin ritt. Ihrer beider Gesichter waren hinter Seidentüchern verborgen, denn sie ritten nun durch ein Land, in dem diese Verkleidung notwendig war, um nicht aufzufallen. »Dara, ich würde gern unter vier Augen mit Euch reden.«
    Arin sah Egil an. Der zuckte die Achseln, trieb sein Kamel mit der Reitgerte und einem aufmunternden Ausruf an und ritt voraus zu Burel und Alos. Delon ritt allein an der Spitze.
    Als Egil sich umschaute, ritt gerade die ebenfalls verschleierte Aiko zu Arin und Ferai, und sie wurde nicht fortgeschickt. »Hm«, sagte der Fjordländer, »was sie

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