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Elfenkuss

Titel: Elfenkuss Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Aprilynne Pike
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dazugehörte. Ihre Pubertät war bisher nicht wie allgemein beschrieben verlaufen. Pickel bekam sie gar nicht, aber ihre Brüste und Hüften hatten sich normal entwickelt – vielleicht sogar eher früh. Nur ihre Periode hatte sie mit fünfzehneinhalb immer noch nicht. Ihre Mutter kümmerte das nicht groß, sie sagte, da keiner die medizinische Vorgeschichte ihrer leiblichen Mutter kenne, könnte es auch einfach in der Familie liegen. Aber Laurel merkte auch, dass sie sich allmählich doch Gedanken machte.
    Sie zog wie üblich Jeans und Tanktop an und band ihr Haar zu einem Pferdeschwanz. Dann fielen ihr die Kratzer auf den Rücken anderer Mädchen ein, die in der Umkleide nicht zu verbergen waren, und sie ließ ihre Haare offen. Womöglich wurde der Knubbel im Laufe des Tages noch scheußlicher.
    Und das bei David. Das wäre echt blöd.
    Laurel nahm einen Apfel, ging raus und rief ihrer Mutter einen Abschiedsgruß zu. Sie war schon fast bei David angekommen, als Chelsea ihr entgegenjoggte. Laurel winkte und rief ihren Namen.
    »Hallo!«, sagte Chelsea lächelnd, während die Locken um ihr Gesicht tanzten.

    »Hallo!«, antwortete Laurel. »Ich wusste gar nicht, dass du läufst.«
    »Cross-Country. Normalerweise trainiere ich mit dem Team, aber samstags sind wir auf uns allein gestellt. Was hast du vor?«
    »Ich will zu David«, erwiderte Laurel. »Wir wollen lernen.«
    Chelsea lachte. »Willkommen im David-Lawson-Fanclub. Ich bin schon Präsidentin, aber du kannst Schatzmeisterin werden.«
    »Es ist nicht, wie du denkst«, sagte Laurel, die sich selbst nicht sicher war, ob das so stimmte. »Wir lernen, echt. Montag schreibe ich einen Biotest, den ich ohne intensive Nachhilfe vergessen kann.«
    »Er wohnt direkt um die Ecke, ich begleite dich.«
    Als sie um die Ecke bogen, hörten sie einen Rasenmäher. Da David sie nicht bemerkte, blieben sie stehen und schauten ihm zu.
    Nur in Jeans und alten Tennisschuhen, schob er einen Rasenmäher durch das hohe Gras. Brust und Arme waren lang und drahtig, mit schlanken Muskeln – die Haut war sonnengebräunt und glänzte unter einem leichten Schweißfilm, während er sich anmutig im sanften Morgenlicht bewegte.
    Laurel konnte ihn nur anstarren.
    Sie hatte schon tausendmal Jungs mit nacktem Oberkörper gesehen, aber diesmal war es irgendwie anders. Sie schaute zu, wie er die Armmuskeln anspannte, um mit einem besonders dicht bewachsenen
Rasenstück fertig zu werden und den Rasenmäher weiterzuschieben. Ihr wurde ein wenig eng um die Brust.
    »Ich glaube, ich bin gestorben und im Himmel wieder aufgewacht«, sagte Chelsea, die sich keine Mühe gab, ihre Begeisterung zu verbergen.
    Als hätte er gemerkt, dass sie ihm zusahen, schaute David plötzlich hoch und sah Laurel direkt an. Sie senkte das Kinn und betrachtete ihre Füße.
    Chelsea blinzelte nicht einmal.
    Als Laurel wieder hochsah, zog David gerade ein Hemd an. »Hey, Leute, ihr seid früh auf.«
    »Ist es noch früh?«, fragte Laurel. Es war schließlich schon fast neun Uhr. »Oh«, sagte sie zerknirscht, »ich habe vergessen, dich anzurufen.«
    David zuckte grinsend die Achseln. »Passt schon.« Er zeigte auf den Rasenmäher. »Ich bin wach.«
    »Gut, ich muss weiter«, sagte Chelsea, die auf einmal wieder außer Atem war. »Im wahrsten Sinne des Wortes.« Sie drehte sich so, dass nur Laurel ihr Gesicht sehen konnte, und sagte lautlos: »Wow!« Dann winkte sie ihnen beiden und sprintete auf die Straße.
    David schüttelte bei ihrem Anblick den Kopf. Dann wandte er sich Laurel zu und zeigte auf das Haus. »Sollen wir? Bio lernt sich nicht von allein.«
     
    Nachdem sie am Montag den Test abgeben mussten, drehte David sich zu Laurel um. »Und, war es wirklich so schlimm?«

    Laurel grinste. »Nein, ehrlich gesagt nicht, aber nur, weil du mir geholfen hast.« Sie hatten am Samstag drei Stunden zusammen gelernt und Sonntagabend noch eine weitere Stunde telefoniert. Das hatte zwar zugegebenermaßen nichts mit Biologie zu tun gehabt, aber möglicherweise hatte sie etwas über Osmose gelernt. Osmose per Telefon. Oha.
    David schlug vor: »Wir könnten das regelmäßig machen. Zusammen lernen, meine ich.«
    »Gerne«, erwiderte Laurel, der die Vorstellung weiterer »Nachhilfestunden« mit ihm gut gefiel. »Komm doch nächstes Mal zu mir.«
    »Super.«
    Da es an diesem Tag regnete, kamen in der Mittagspause nur David, Chelsea und ein Junge namens Ryan mit nach draußen. Die kleine Gruppe versammelte sich unter einem Pavillon. Die

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