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Elfenlicht

Elfenlicht

Titel: Elfenlicht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bernhard Hennen
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um Vahan Calyd gefallen. Die Flotte war auf hoher See. Es gab Streit um Hallandans Nachfolge, und in dieser Zeit griffen die Trolle Reilimee an. Es waren schreckliche Tage, die sein Leben zerstörten.
    »Glaubst du, die Trolle sind uns überlegen?«, fragte er harsch. »Wir haben noch Zeit.« Elodrin erwähnte nicht, dass die Schamanin auf seinen Befehl hin Gelegenheit zur Flucht bekommen hatte. Fingayn war ihr gefolgt und hatte beobachtet, wie sie durch den Albenstern ging. Elodrin wollte, dass der Feldherr der Trolle wusste, was hier geschah. Er würde rasen vor Zorn. Er würde wochenlang nicht wiederkehren. Hoffentlich hatte Emerelle einen fähigen Heerführer ernannt. Orgrims Abwesenheit war die Gelegenheit, gegen die Trolle loszuschlagen. Ihres fähigsten Anführers beraubt, standen die Aussichten gut, sie doch noch zu besiegen.
    Elodrin dachte an die niedergebrannte Stadt, in die er vor fünfzehn Jahren heimgekehrt war. An die Knochenberge, die am Ufer gelegen hatten, dort, wo die Trolle ihr Siegesfest gefeiert hatten.
    Der Feldherr hob den rechten Arm. »Bogenschützen! Setzt die Schiffe in Brand!« Die Maurawan zogen die vorbereiteten Brandpfeile aus ihren Köchern. Die Spitzen waren mit ölgetränkten Lappen umwickelt. Sie hielten die Pfeile in die Feuerschalen.
    »Nein!«, schrie Fenryl. »Ich verbiete euch zu schießen! Im Namen der Königin, legt die Waffen nieder.«
    Die ersten Pfeile flogen in weitem Bogen den Schiffen entgegen.
    »Die Maurawan haben noch nie sehr viel auf die Befehle der Königin gegeben«, bemerkte der Seefürst trocken. Fenryl führte sich genauso auf, wie er es erwartet hatte.
    Yilvina kam die Mole entlanggelaufen. Auch sie war erschüttert. »Herr, was geschieht hier? Wie konntest du diesen Befehl geben? Du wirst eine Lawine damit lostreten! Sie werden sich an den Menschen rächen! Das kannst du nicht zulassen.«
    Er wies auf den angeketteten Troll. »Er wird ihnen sagen, wer hier den Befehl geführt hat. Vielleicht werden die Fjordländer einen schlimmen Winter haben, aber in hundert Jahren werden sie mir dankbar sein, denn dann ist der Letzte dieser Menschenfresser an Altersschwäche verreckt. Ohne Weiber gibt es keine Kinder mehr. Wir müssen ihre Weiber dezimieren, bis sie genauso wenige Kinder bekommen wie wir. Nur dann wird es Frieden in Albenmark geben können.«
    Gellende Schreie hallten über das Wasser. Noch immer schickten die Maurawan Salve auf Salve gegen die brennenden Schiffe. Elodrin hatte die Decks und die Segel am Morgen mit Lampenöl tränken lassen, damit sich das Feuer besser ausbreiten konnte.
    »Was ihr dort seht, ist das Totenfeuer des Trollherzogtums in den Menschenlanden.« Fenryl und Yilvina schwiegen. Erschüttert beobachteten sie, was sich auf den Schiffen abspielte. Manche Trolle warfen sich brennend ins Wasser. Wild mit den Armen schlagend, versuchten sie zum Ufer zu gelangen. Doch keiner schaffte es. Ihre schweren, gedrungenen Leiber rissen sie in die Tiefe.
    Elodrin hatte erwartet, dass ihm seine Rache mehr Genugtuung bereiten würde. Aber was er sah, vermochte die große Leere, die der Verlust seiner einzigen Tochter in ihm hinterlassen hatte, nicht auszufüllen. Ernüchtert winkte er seinem Navigator auf der Meerwanderer. »Bring mir meinen Schild und mein Schwert, Landal!«
    »Ich werde dich zum Hof der Königin bringen, Elodrin! Du wirst für deine Verbrechen büßen.«
    Fenryls Zorn hatte etwas Rührendes. »Ich werde hier bleiben. Es gibt keinen Ort mehr, wohin ich zurückkehren könnte. Emerelle hat mich gewiss schon jetzt für vogelfrei erklärt. Mein Fürstentum wird sie mir für meine vermeintlichen Verbrechen entziehen, und meine Sippe ist ausgelöscht.«
    Der Navigator brachte ihm die Waffen. Elodrin gürtete sich das Schwert um, das ihn in so vielen Schlachten begleitet hatte. Dann schnallte er den Schild mit dem Bild der silbernen Nixe, dem Wappen Alvemers, an seinen Arm.
    Die Schreie auf den Schiffen erstarben. Bald war nur noch das Knistern des Feuers zu hören.
    »Was hast du vor?«, fragte Yilvina.
    »Meine letzte Schlacht schlagen. Ich erwarte die Trolle. Mein Schicksal hat sich erfüllt. Vielleicht kann ich Orgrim ja davon überzeugen, dass ich die Menschen nur benutzt habe.«
    »So wie mich?«
    »Es war in der Tat von Vorteil, dass König Alfadas dir vertraute, Yilvina. Aber machen wir uns nichts vor. Er hätte niemals Frieden mit den Trollen geschlossen. Ich fühle wie er. Ich weiß, wie es ist, die eigene Familie an diese

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