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Elfenliebe

Elfenliebe

Titel: Elfenliebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Aprilynne Pike
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Vorrede fing er an, sie über den Inhalt der Bücher aus dem zweiten Stapel der letzten Woche abzufragen. Sie fühlte sich bei keiner Antwort absolut sicher, doch Yeardley schien zufrieden. Er griff in seine Schultertasche und holte … noch mehr Bücher hervor.

    Laurel war abgrundtief enttäuscht. »Ich dachte, ich hätte genug gelesen«, protestierte sie, ehe sie sich zurückhalten konnte.
    »Genug gibt es nicht«, sagte Yeardley, als ob das ein unanständiges Wort wäre. »Jede Gesellschaftsklasse hat ihr ureigenes Wesen. Das der Frühlingselfen ist sozial – ihr Feld ist das Einfühlungsvermögen. Sommerelfen müssen ihren Sinn für Ästhetik pflegen und ohne Kunst sind ihre Zaubereien wahrhaftig mager. Die Essenz unserer Magie besteht aus dem Intellekt, und das durch sorgfältige Studien gesammelte Wissen ist das Reservoir, aus dem unsere Intuition ihre Kraft schöpft.«
    Das hörte sich nicht wirklich nach Zauberei, sondern nach harter Arbeit an.
    »Und nachdem das gesagt ist, dies hier sind meine Bücher, nicht deine.«
    Laurel unterdrückte einen Seufzer der Erleichterung.
    »Laurel.«
    Der Ton seiner Stimme ließ sie aufblicken. Er war nicht ernst, wie noch wenige Augenblicke zuvor, sondern angespannt – fast ängstlich – und mit einem Anflug von Sanftmut, den sie bei ihm noch nie gehört hatte.
    »In diesem Stadium würde ich dir normalerweise grundlegende Zaubertränke beibringen – Lösungen, Reinigungsseren, nahrhafte Stärkungsmittel und solche Sachen. Eben das, was Novizen lernen. Aber dafür musst du ein andermal wiederkommen oder du musst es dir selbst beibringen. Die Zeit ist einfach zu kostbar, deshalb werde ich dich Verteidigungskräuterkunde lehren.
Jamison hat darauf bestanden und ich bin mit seiner Entscheidung mehr als einverstanden.«
    Laurel nickte, und ihr wurde heiß – nicht nur vor Aufregung darüber, dass jetzt der Unterricht tatsächlich beginnen sollte. Sie wusste genau, warum sie diesen Teil des Lernprogramms vorziehen musste – wegen der Bedrohung durch die Orks. Darauf hatte sie seit Langem gewartet.
    »Das meiste von dem, was ich dir beibringen werde, wirst du wohl kaum – und zwar eine ganze Weile lang nicht – wiederholen und üben können, aber es ist wenigstens ein Anfang. Ich erwarte deinen vollen Einsatz – viel mehr zu deinem eigenen Wohl als zu meinem.«
    »Natürlich«, erwiderte Laurel ernsthaft.
    »Du hast einiges über die verschiedenen Pflanzenarten und ihren Gebrauch gelesen. Was du vielleicht noch nicht verstanden hast, ist, dass man Zaubertränke, Seren, Elixiere und so etwas nicht einfach durch das Mischen von Essenzen herstellt. Für alles gibt es eine allgemeine Anleitung – ein Rezept, wenn du so willst –, doch der Prozess und auch das Ergebnis werden bei jeder Herbstelfe anders sein. Was wir hier in der Akademie lehren, sind nicht nur die Rezepte, sondern vielmehr, der eigenen Intuition zu folgen – deiner angeborenen Fähigkeit zu vertrauen und deine Kenntnisse über die Natur dazu zu nutzen, das Leben aller in Avalon zu verbessern. Denn der wichtigste Bestandteil in jeder deiner Mixturen bist du, die Herbstelfe. Niemand kann das, was du kannst – nicht einmal wenn jemand versuchen würde, alle deine Rituale fehlerlos zu kopieren.«
Yeardley griff erneut in seine Schultertasche und holte ein Töpfchen mit einer kleinen grünen Pflanze hervor, deren Knospen noch fest geschlossen waren.
    »Du musst lernen, den Kern der Pflanze, mit der du arbeitest, zu erspüren und mit ihr Verbindung aufzunehmen«, fuhr er fort und berührte zärtlich das Pflänzchen, »und zwar so innig, dass du anschließend nicht nur ihre einzelnen Komponenten, deinem Willen entsprechend, verändern kannst.« Aus einer Reihe von Fläschchen auf dem Tisch nahm er eines und tupfte sich einen Tropfen seines Inhalts auf den Finger. »Du musst auch lernen, ihr Potenzial zu erschließen und sie so gedeihen zu lassen, wie niemand sonst es kann.« Vorsichtig berührte er jede einzelne Knospe mit seiner feuchten Fingerspitze – und als er die Hand wegzog, öffneten sich winzige leuchtend violette Blüten.
    Dann sah er Laurel direkt in die Augen. »Können wir anfangen?«

Sieben
    L aurel kniete auf der Bank vor ihrem Fenster, presste die Nase gegen die Scheibe und schielte hinunter zu dem Pfad, der zu den Eingangstoren der Akademie führte. Tamani hatte gesagt, er wäre um elf da, doch sie hoffte sehnlichst, er käme früher.
    Enttäuscht ging sie zurück an ihre Arbeit – heute

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