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Elfenmeer: Roman (German Edition)

Elfenmeer: Roman (German Edition)

Titel: Elfenmeer: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sabrina Qunaj
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Daumen in den Gürtel und blickte weiterhin auf das Leid der Menschen. Avree zuckte mit den Schultern. Es wurde Zeit, wieder aufzubrechen, denn es war gefährlich, zu lange in der Nähe der Küste und Riniel zu verharren. Hoffentlich hatte die Königin nun eingesehen, dass sie etwas gegen Fürst Averon und seine Sklaverei unternehmen musste. Wenn nicht … dann gab es nur noch einen Ausweg.
    »Segel! Steuerbord querab!«, erscholl plötzlich ein Ruf aus den Marsen.
    Avree fuhr herum und starrte über die Reling aufs Meer hinaus. Er kniff die Augen ein wenig zusammen, wartete, konzentrierte sich darauf, ruhig zu atmen, rieb die Finger aneinander und fixierte die Linie, wo das Wasser in den Horizont überging. Dann erkannte er die ersten weißen Punkte in der Ferne.
    »Zehn Segel!«, kam es erneut von oben, und Avree schlug die Faust auf die Reling.
    »Riniel?!«, rief er zurück, woraufhin einige Augenblicke lang Schweigen herrschte. Es war still auf dem Schiff, alle blickten zu dem sich nähernden Feind.
    »Königliche Flotte!«, tönte es dann, und Avree rannte los.
    »Anker lichten und Segel setzen!«, brüllte er über die aufgeregt durcheinanderredenden Stimmen hinweg und stürmte über die Laufbrücke zum Vordeck. Die anderen machten sichsofort daran, seinen Befehlen Folge zu leisten. Elfen kletterten hoch auf die Rahen, andere holten den Anker ein, während Avree zur Freiheit hinüberblickte, um zu sehen, was Koralle mit der Königin machte. Es wäre am besten, sie gleich zu töten, dann hätten die Rinieler ein für alle Mal verloren, doch es schien, als würde Koralle sie lediglich unter Deck schaffen lassen. Verfluchter Narr. Avree wusste, dass es dem Fürsten von Riniel weniger darum ging, die Königin zu befreien, als endlich die Piraten zu besiegen. Der Kampf würde durch den Tod der Königin nicht abgewendet werden, aber trotzdem wäre es eine Erleichterung, sie tot zu wissen. Im Moment konnte er jedoch nichts daran ändern – mit oder ohne Königin, es gab einen Kampf, und diesmal würde er die Rinieler kriegen. Diesmal würde er nicht zulassen, dass sie einfach davonsegelten. Ja, die Piraten hatten nur vier Schiffe und die Rinieler zehn, außerdem hatten die Feinde die Kristallkönigin , aber es war trotzdem zu schaffen. Diesmal würde er die gesamte Flotte verbrennen und dann die Königin. Er würde nicht länger davonlaufen. Und wenn diese Magiezerstörer und Sklavenhändler erst mal aus der Welt verschwunden wären, würde er sich Naylas annehmen. Er würde ihr erklären, dass die Magie ein Teil von ihm war und er diese Macht unter Kontrolle hatte. Er würde sie nicht mehr verletzen, das konnte er ihr versprechen, und dann wäre alles wieder wie zuvor.
    Zuerst musste er aber zehn feindliche Schiffe besiegen. Offensichtlich hatten die Rinieler Ersatz für die zerstörte Hammer gefunden, blieb nur zu hoffen, dass sie nicht wieder Metall- und Kristallstücke schossen. Die waren alles andere als lustig gewesen.
    »Avree, nein!«
    Die vertraute Stimme ließ ihn zusammenzucken. Avree blickte backbord und erkannte, dass die Widerstand schnellervon ihrem Ankerplatz weggekommen war und ihm jetzt ein Stück voraussegelte. Nayla stand am Heck und winkte mit beiden Armen.
    »Wir müssen fliehen!«, schrie sie und deutete zum Feind. »Avree, es sind zu viele! Das überleben wir nicht!«
    Avree ignorierte sie, drehte sich um und ging zurück zum Steuerrad. Sein Schiff nahm Fahrt auf, und er bemerkte, dass Koralle und Flosse ihm folgten. Sie würden ihn in den Kampf begleiten, auch wenn Nayla lieber davongesegelt wäre.
    So sprang Avree auf die Reling des Quarterdecks, nahm sein Piratentuch vom Kopf und verneigte sich in Richtung Freiheit . So taten es auch die anderen Piraten, alle bis auf Nayla. Die schrie immer noch, doch Avree konnte kaum etwas verstehen außer »wahnsinnige Elfen« und »ihr bringt uns alle um«. Im Moment kümmerte er sich aber auch nicht um ihr Gezeter, denn er hatte einen Kampf zu gewinnen und der Feind näherte sich schnell.
    Er bemerkte, dass sich Naylas Widerstand verlangsamte, bis sie an seiner Seite segelte. Vermutlich durch Koralles Magie, damit die Piratenschiffe eine Reihe bildeten und gemeinsam der Flotte entgegensegelten, ansonsten hätte Nayla den Feind zu früh erreicht. Es würde nicht lange dauern, bis die Freiheit und die Goldzahn zu ihnen aufgeschlossen hätten. Nayla hatte gar keine andere Wahl, sie musste kämpfen – an seiner Seite, so, wie es ihre Bestimmung war. Denn

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